Die Entwertung des „Wertewestens“ – Teil 1 | Von Uwe Froschauer
28 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Monat
Teil 1: Krieg statt Frieden
Ein Standpunkt von Uwe Froschauer.
Ethisch hochentwickelte Kulturen versuchen Krieg zu vermeiden.
Diese Sichtweise steht in einer langen, ehrwürdigen Tradition des
Denkens. Viele Philosophen, Schriftsteller und spirituelle Lehrer
haben betont, dass moralischer Fortschritt untrennbar mit der
Abkehr von Gewalt verbunden ist. Eine ethisch hochentwickelte
Kultur wird oft daran gemessen, wie sie Konflikte löst – nicht
daran, wie sie sie führt.
Gewalt – und auch die Reaktion auf Gewalt mit Gewalt – ist immer
eine moralische Bankrotterklärung. Frieden ist nicht die
Ausnahme, sondern die reife Form menschlichen Zusammenlebens.
Diese Reife besitzen die europäischen Kriegstreiber in Ländern
wie Deutschland, Großbritannien, Frankreich und Polen derzeit
nicht. Empathie und Vernunft, die langfristig die Stabilität
einer friedlichen menschlichen Gemeinschaft sichern, fehlen
diesen fragwürdigen, unmoralischen Staatenlenkern.
„Der Friede ist nicht der Naturzustand, sondern muss gestiftet
werden,“
gab Immanuel Kant zu bedenken, der dauerhaften Frieden als Ziel
der Vernunft und als Resultat einer moralisch und rechtlich
gereiften Gesellschaft sah. Albert Einstein verstand Krieg als
Ausdruck einer unvollständigen moralischen Entwicklung der
Menschheit.
„Der Krieg kann menschlich nicht gerechtfertigt werden. Er ist
das Scheitern der Vernunft.“
Baruch de Spinoza reihte sich ein in den Reigen großer
pazifistischer Denker und meinte:
„Friede ist nicht Abwesenheit von Krieg, sondern eine Tugend,
eine Geisteshaltung, eine Neigung zu Güte, Vertrauen und
Gerechtigkeit.“
Diese Geisteshaltung fehlt dem „Wertewesten“ seit einiger Zeit.
Er ist zu einem „Unwertewesten“ verkommen.
Mahatma Gandhi stellte klar, dass Frieden nicht das Ziel nach
einem Kampf ist, sondern die Grundlage jeder ethischen Handlung
ist.
„Es gibt keinen Weg zum Frieden, der Frieden selbst ist der
Weg.“
Eine zivilisierte, ethisch hochentwickelte Gesellschaft erkennt,
dass nicht Krieg sondern Kooperation die einzige vernünftige Form
des Zusammenlebens ist. Frieden bedeutet dabei nicht eine
Unterdrückung von Konflikten um jeden Preis, sondern eine aktive
Gestaltung von Strukturen, die einen gerechten Frieden
gewährleisten. Wer Leben in seiner Gesamtheit achtet, kann keinen
Krieg rechtfertigen. Wer eine Waffe in die Hand nimmt, und einen
anderen tötet, mordet, egal ob als Soldat oder als Zivilist. Wer
den Befehl dazu gibt, mordet. Wer junge Menschen via Wehrpflicht
dazu zwingen möchte, im Ernstfall zu morden, mordet im Vorfeld,
und zerstört eventuell in unverantwortlicher Weise das physische
und/oder psychische Leben des als Kanonenfutter dienenden jungen
Menschen. Stark ist nicht derjenige, der sagt, er nimmt eine
Waffe in die Hand, um sein Land zu verteidigen, sondern
derjenige, der den Mut hat, zu sagen, dies nicht zu tun. Starke
Menschen vermeiden den Kampf, sie suchen ihn nicht. Frieden haben
oder schaffen zu wollen, bedeutet Stärke und Selbstbeherrschung.
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