Was sind und was leisten KI-Reallabore?
Mit Johannes Buchheim von der Philipps-Universität Marburg
51 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 1 Monat
Mit dem AI Act versucht der europäische Gesetzgeber einen
schwierigen Balance-Akt: Einerseits ist effektive Regulierung
hochriskanter, in der Entwicklung befindlicher Technologien nötig,
die bereits heute gravierende gesellschaftliche Effekte zeitigen.
Andererseits soll Europa an den Chancen ebendieser technologischen
Entwicklung teilhaben, also nicht einfach bremsen, sondern
gestalten. Ein Instrument dieser regulativen Innovationsförderung
sollen KI-Reallabore oder „Sandboxes“ sein: Sie sind als besondere
Testumgebungen für KI-Produkte kurz vor der Marktreife konzipiert,
als behördliche Anlaufstelle und Unterstützung für Unternehmen und
Startups – und auch als Lernfelder für die beaufsichtigenden
Behörden, die ihre Verwaltungsprozesse an den unscharfen Gegenstand
„KI“ anpassen müssen. Gelernt werden soll im und durch das
Reallabor also einerseits, wie man KI-Anwendungen so designen kann,
dass die Sicherheitsanforderungen des AI Act erfüllt werden, aber
auch, wie man entsprechende Prüfkriterien klug in
Verwaltungsprozessen abbilden sollte. Keine leichte Aufgabe für die
EU-Mitgliedsstaaten, denen nicht viel Zeit bleibt, erste „AI
Sandboxes“ zu realisieren: Am 2. August 2026 müssen diese
neuartigen Behördentypen zumindest formal existieren und ins
Arbeiten gekommen sein. Johannes Buchheim ist Professor für
Öffentliches Recht und das Recht der Digitalisierung an der
Philipps-Universität Marburg. Im Digitalgespräch erklärt der
Experte für Verwaltungsrecht und Fragen der Rechtsordnung in der
digitalen Gesellschaft, welche Funktion die KI-Reallabore bei der
Umsetzung des AI Act einnehmen und welche Maßnahmen die EU dafür
von ihren Mitgliedern fordert. Er beschreibt, welche Formen von
KI-Reallaboren für unterschiedliche konkrete Technologien denkbar
wären, wer sich mit der Entwicklung dieser öffentlichen
Einrichtungen befasst, und was sich politische Entscheidungsträger
davon erhoffen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra
Gehring diskutiert Buchheim, welche Vorstellungen, Erwartungen und
Befürchtungen bei den beteiligten Akteuren mitschwingen könnten,
wie die Rahmenbedingungen für KI-Reallabore zu den Anforderungen
von Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb passen, ob und wenn ja
unter welchen Voraussetzungen die Teilnahme an Reallaboren für
KI-Entwickler attraktiv ist – und wie mit Transparenz und
Informationspflichten eine kritische Öffentlichkeit hergestellt
werden muss, um diese Form staatlich finanzierter Ertüchtigung
potentiell hochriskanter Technologien demokratisch zu legitimieren.
Link zum Originalbeitrag:
https://zevedi.de/digitalgespraech-071-johannes-buchheim Link zu
Informationen zu KI-Reallaboren auf der Webseite der
Bundesnetzagentur:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Digitales/KI/5_Innovationen/start.html
schwierigen Balance-Akt: Einerseits ist effektive Regulierung
hochriskanter, in der Entwicklung befindlicher Technologien nötig,
die bereits heute gravierende gesellschaftliche Effekte zeitigen.
Andererseits soll Europa an den Chancen ebendieser technologischen
Entwicklung teilhaben, also nicht einfach bremsen, sondern
gestalten. Ein Instrument dieser regulativen Innovationsförderung
sollen KI-Reallabore oder „Sandboxes“ sein: Sie sind als besondere
Testumgebungen für KI-Produkte kurz vor der Marktreife konzipiert,
als behördliche Anlaufstelle und Unterstützung für Unternehmen und
Startups – und auch als Lernfelder für die beaufsichtigenden
Behörden, die ihre Verwaltungsprozesse an den unscharfen Gegenstand
„KI“ anpassen müssen. Gelernt werden soll im und durch das
Reallabor also einerseits, wie man KI-Anwendungen so designen kann,
dass die Sicherheitsanforderungen des AI Act erfüllt werden, aber
auch, wie man entsprechende Prüfkriterien klug in
Verwaltungsprozessen abbilden sollte. Keine leichte Aufgabe für die
EU-Mitgliedsstaaten, denen nicht viel Zeit bleibt, erste „AI
Sandboxes“ zu realisieren: Am 2. August 2026 müssen diese
neuartigen Behördentypen zumindest formal existieren und ins
Arbeiten gekommen sein. Johannes Buchheim ist Professor für
Öffentliches Recht und das Recht der Digitalisierung an der
Philipps-Universität Marburg. Im Digitalgespräch erklärt der
Experte für Verwaltungsrecht und Fragen der Rechtsordnung in der
digitalen Gesellschaft, welche Funktion die KI-Reallabore bei der
Umsetzung des AI Act einnehmen und welche Maßnahmen die EU dafür
von ihren Mitgliedern fordert. Er beschreibt, welche Formen von
KI-Reallaboren für unterschiedliche konkrete Technologien denkbar
wären, wer sich mit der Entwicklung dieser öffentlichen
Einrichtungen befasst, und was sich politische Entscheidungsträger
davon erhoffen. Mit den Gastgeberinnen Marlene Görger und Petra
Gehring diskutiert Buchheim, welche Vorstellungen, Erwartungen und
Befürchtungen bei den beteiligten Akteuren mitschwingen könnten,
wie die Rahmenbedingungen für KI-Reallabore zu den Anforderungen
von Wirtschaftsunternehmen im Wettbewerb passen, ob und wenn ja
unter welchen Voraussetzungen die Teilnahme an Reallaboren für
KI-Entwickler attraktiv ist – und wie mit Transparenz und
Informationspflichten eine kritische Öffentlichkeit hergestellt
werden muss, um diese Form staatlich finanzierter Ertüchtigung
potentiell hochriskanter Technologien demokratisch zu legitimieren.
Link zum Originalbeitrag:
https://zevedi.de/digitalgespraech-071-johannes-buchheim Link zu
Informationen zu KI-Reallaboren auf der Webseite der
Bundesnetzagentur:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/Digitales/KI/5_Innovationen/start.html
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