Entscheidungen vertreten, die mir als Product Owner nicht gefallen

Entscheidungen vertreten, die mir als Product Owner nicht gefallen

Oliver & Tim im Gespräch
38 Minuten

Beschreibung

vor 1 Monat
In dieser Folge sprechen Oliver und Tim über eine Situation, die
vielen Product Ownern vertraut sein dürfte. Eine Entscheidung wird
(z.B. auf höherer Ebene) getroffen, die sie so nicht nachvollziehen
können oder mit der sie schlicht nicht einverstanden sind. Und
trotzdem müssen sie solche Entscheidungen vertreten, z.B. gegenüber
ihrem Team. Solche Momente fordern Haltung und eine gewisse
Aufmerksamkeit. Als Product Owner steht man oft zwischen
verschiedenen Erwartungen von Management, Team und Stakeholdern.
Wenn eine Entscheidung fällt, die man selbst nicht getroffen hat,
entsteht leicht ein innerer Konflikt. Soll ich loyal sein oder
kritisch bleiben? Wie kann ich nach außen geschlossen auftreten,
ohne mich selbst zu verbiegen? Oliver und Tim machen im Gespräch
deutlich, dass Entscheidungen vertreten nicht bedeutet, sie
unreflektiert zu übernehmen. Es geht darum, Verantwortung zu tragen
für den gemeinsamen Kurs, auch wenn man selbst anders entschieden
hätte. Gerade das unterscheidet reife Product Owner von reaktiven.
Sie wissen, dass Produktentwicklung ein Teamsport ist und dass
Entscheidungen immer im Zusammenspiel vieler Perspektiven
entstehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man alles einfach
akzeptieren muss. Produktverantwortung bleibt auch in solchen
Momenten bestehen. Wer Entscheidungen vertreten soll, darf sie
hinterfragen, verstehen und einordnen. Erst wenn ich nachvollziehen
kann, warum ein bestimmter Weg eingeschlagen wird, kann ich ihn
glaubwürdig gegenüber dem Team kommunizieren. Das erfordert
Gesprächsbereitschaft und Mut, besonders gegenüber Führungskräften
oder Stakeholdern, die schnelle Ergebnisse erwarten. Oliver
beschreibt, wie hilfreich es ist, bewusst zwischen der eigenen
Meinung und der gemeinsamen Entscheidung zu unterscheiden. Ich darf
anderer Meinung sein und trotzdem nach außen klar auftreten. Tim
betont, dass Transparenz im Team entscheidend ist. Wenn die Product
Owner selbst unsicher wirken, verlieren Teams Orientierung.
Offenheit nach innen, Geschlossenheit nach außen. Diese Balance
prägt professionelle Product Ownership. Entscheidungen vertreten
heißt auch, sich selbst zu reflektieren. Woher kommt mein
Widerstand? Geht es um Prinzipien, um persönliche Präferenzen oder
um fehlende Informationen? Erst wenn ich das verstehe, kann ich
konstruktiv handeln. Manchmal hilft es, die Entscheidung als
Experiment zu betrachten. Nicht jede falsche Richtung ist ein
Scheitern, solange ich bereit bin, daraus zu lernen. Für Product
Owner ist das ein Lernfeld, das mit der Zeit leichter wird. Denn
wer regelmäßig Entscheidungen vertreten muss, die er nicht mag,
lernt, zwischen Zustimmung und Verantwortung zu unterscheiden. Und
das schafft Vertrauen im Team, bei Stakeholdern und im gesamten
Produktumfeld. Auf folgende frühere Episoden dieses Podcasts wurde
im Gespräch verwiesen: - Klarheit als Superpower für
Produktmenschen (Arne Kittler) - Kluge Entscheidungen treffen mit
Decision Poker - Product Owner sind Pokerspieler - Ein Produkt
einstellen - der Ramp Down von XING Events (Thomas Gläser) - The
Decision Stack - Nein sagen als Product Owner Wenn du selbst
regelmäßig Entscheidungen vertreten musst, die dir schwerfallen,
bist du damit nicht allein. Lass andere teilhaben. Wir freuen uns,
wenn du deine Erfahrungen aus der Praxis mit uns teilst.

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