Im Gespräch mit ... Philipp Staab
1 Stunde 30 Minuten
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Beschreibung
vor 2 Monaten
Man muss weder Prophet noch Marxist sein, um zu der Diagnose zu
gelangen, dass der Kapitalismus seit geraumer Zeit schon an einer
Systemkrise leidet – und diese hat nicht unwesentlich mit den
Erschütterungen zu tun, die mit der Digitalisierung einhergehen.
Wenn der Influencer zur Sehnsuchtsfigur wird, ja, zum
Persönlichkeitsmodell, dem die jungen Menschen nacheifern, stellt
sich die Frage, ob der Hintern von Kim Kardashian das Maß aller
Dinge darstellt und ob die Aufmerksamkeitsökonomie, zuende
gedacht, nicht auf das hinausläuft, was Nietzsche die Entwertung
der Werte genannt hat. Aber weil uns dies als Trash-Faktor längst
zur Alltäglichkeit geworden ist, ist klar, dass ein bloß
kulturkritischer Ansatz an der Frage vorbeigehen muss, dass man
sich stattdessen den strukturellen Veränderungen zuwenden muss.
Genau dies ist ein Grund, sich mit Philipp Staab zu unterhalten,
der sich die Frage des Digitalen Kapitalismus vorgenommen hat.
Sind die Ökonomen über lange Zeit davon ausgegangen, dass der
Mensch auf dem Stern der Knappheit lebt, hat Staab diesen
Betrachtungswinkel umgedreht. Denn er fragt sich, wie sich die
Ökonomie der Unknappheit auf die Märkte und
Herrschaftsverhältnisse auswirkt. Wie lebt es sich in der
Überflussgesellschaft, wenn der Preis für all die wunderbaren
Annehmlichkeiten darin besteht, dass nicht mehr die Politik,
sondern die Tech-Giganten darüber befinden, was Sache ist – und
folglich res publica?
Philipp Staab ist ein deutscher Soziologe, der am Institut für
Sozialwissenschaften der Humboldt Universität zur Zukunft der
Arbeit lehrt und forscht. Zugleich ist er Fellow des Einstein
Zentrum Digitale Zukunft.
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