Tränen und Dankbarkeit am Tag der Deutschen Einheit

Tränen und Dankbarkeit am Tag der Deutschen Einheit

Tränen und Dankbarkeit am Tag der Deutschen Einheit
3 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten
Heute ist für mich ein wirklich großer Feiertag. Der Tag der
Deutschen Einheit ist sosehr mit meinem Leben, meiner Biografie
verbunden, dass ich gar nicht anders kann, als ihn heute mit Ihnen
zu bedenken und ins Gebet zu nehmen. Und wir werden das den ganzen
Tag in unseren Gebeten und Gottesdiensten heute tun, und im schon
traditionellen Glas Sekt um 11 Uhr und "Einigkeit und Recht und
Freiheit" singen, wobei mir immer, immer die Tränen kommen, jedes
Jahr. Und ich werde immer wieder betonen, dass ich so dankbar
bin über diese verwirrende Zeit vor 1989 und das Durcheinander
danach, über all die Dinge, die niemand ahnen konnte und auch alle
Sachen, die falsch gemacht worden sind. Es gab eben keine Blaupause
für die Wiedervereinigung eines geteilten Landes. Die
Gemeinschaft der Weltkirche und das Wissen, dass Gott alle Dinge
zum Guten wenden kann, hat unendlich vielen Menschen über die
schlimmen Jahrzehnte der DDR, Mut und Kraft gegeben. Die
Fürbitte für die Einheit des Landes, die Freiheit der Kirche und
den Frieden in der Welt, wurde bei jedem großen Gottesdienst und
bei jeder Wallfahrt gebetet. Und dann kamen die Montagsgebete, die
Demonstrationen und die Gewaltlosigkeit der Menschen und eine
Einsicht, die sehr spät aber sehr eindrücklich kam. Der langjährige
Chef der Staatssicherheit, Erich Mielke, hat in einem Prozess sehr
irritiert zu Protokoll gegeben: "Wir waren auf alles vorbereitet,
nur nicht auf Kerzen und Gebete" Kerzen und Gebete sind viel
mehr, als wir oft selbst denken und für wichtig halten. Trauen wir
uns immer wieder, alle unsere Anliegen vor Gott zu bringen und
nicht zu resignieren, wenn es in Kirche und Gesellschaft schwierig
und oft nahezu unmöglich ist. Und wenn Sie mögen, kommen Sie
heute Abend um 17.30 Uhr zum "Transitus" in die Mutterhauskirche in
Olpe, wo wir des Sterbens des Heiligen Franziskus gedenken und mit
Kerzen und Gebeten für Kirche und Gesellschaft und den Frieden in
der Welt beten werden.

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