Olivia Röllin: Hoffnung lernen (Podcast-Festival)
57 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Monaten
Von «Hope dies – Action begins» bis zu «Alles wird gut»: Hoffnung
polarisiert. Olivia Röllin und Manuel Schmid diskutieren, ob
Hoffnung naiver Trost, gefährliche Illusion oder eine
unverzichtbare Ressource für unser Leben ist. Und sie gehen der
Frage nach, ob sich Hoffnung lernen lässt… Hoffnung – klingt
harmlos, ist aber ein umkämpftes Konzept. Olivia Röllin und Manuel
Schmid widmen sich einer Haltung, die in Krisenzeiten zugleich
unverzichtbar und fragwürdig erscheint. Ausgangspunkt ist ein
virales Interview mit dem Schauspieler Christoph Waltz, der ganz
keck zu seiner fehlenden Hoffnung in den Krisen unserer Zeit
steht. Verwechselt Waltz da nicht Optimismus mit Hoffnung? Und
ist es ein Zeichen der Privilegiertheit, sich solche
Hoffnungslosigkeit leisten zu können? Im Gespräch streifen die
beiden antike Ursprünge, in denen Hoffnung oft misstrauisch
betrachtet wurde: In Hesiods Pandora-Mythos blieb sie in der Büchse
zurück – als einziges Gute oder als verlängertes Übel? Für die
Stoiker war Hoffnung ein Affekt, der vom inneren Gleichmut ablenkt.
Erst das Christentum stellte Hoffnung ins Zentrum. Als Tugend neben
Glaube und Liebe, genährt durch die Überzeugung: Das Leben, nicht
der Tod, hat das letzte Wort. Doch Hoffnung ist keine naive
Vertröstung. Olivia verweist auf Ernst Blochs «Verliebtheit ins
Gelingen» und Tolkiens Idee der «Eucatastrophe», des plötzlichen
Umschlags zum Guten, der selbst im tiefsten Dunkel aufscheint.
Manuel erzählt von biografischen Brüchen und kleinen
Alltagsmomenten, in denen er trotz allem neu Vertrauen fasste. Und
beide fragen sich: Wo kippt Hoffnung ins Destruktive – etwa, wenn
religiöse Milieus sie ausschließlich ins Jenseits verschieben oder
Fanatiker in ihrem Namen Gewalt rechtfertigen? Die Diskussion führt
bis in die Gegenwart: Hoffnung ist nicht Optimismus, der Negatives
übersieht, sondern eine Haltung, die Verzweiflung einschließt und
dennoch am Guten festhält. Sie ist nicht nur individuell, sondern
sozial – eine Praxis, die erlernt und geteilt werden muss. Kinder
lernen hoffen, weil Eltern an sie glauben; Erwachsene brauchen
Gemeinschaften, die ihre Hoffnung tragen. Könnte Kirche ein solcher
Ort sein – ein Raum kollektiver Hoffnung, der nicht Illusionen
verkauft, sondern Menschen in ihrer Zerbrechlichkeit stärkt? Am
Ende bleibt die persönliche Frage: Wie bleibt man hoffnungsvoll in
monströsen Zeiten? Olivia und Manuel suchen nach Antworten zwischen
Philosophie, Theologie, Literatur und den eigenen Erfahrungen. Eine
Folge über das Ringen um Hoffnung, über Illusionen und Widerstand,
über Trost, Täuschung und Vertrauen – und über die Kunst, Zukunft
offenzuhalten, auch wenn sie dunkel erscheint. Zum Gesprächsgast:
Olivia Röllin kennt man als kluge Stimme aus den SRF-Sendungen
«Sternstunde Religion» und «Sternstunde Philosophie» sowie aus dem
Radio-Talk «Persönlich». Sie hat Religionswissenschaft und
Philosophie studiert und denkt gerne mit anderen Menschen zusammen
über Fragen von Sinn und Spiritualität nach. Ihre Neugierde hat sie
auch nach unzähligen Gesprächen noch nicht verloren.
polarisiert. Olivia Röllin und Manuel Schmid diskutieren, ob
Hoffnung naiver Trost, gefährliche Illusion oder eine
unverzichtbare Ressource für unser Leben ist. Und sie gehen der
Frage nach, ob sich Hoffnung lernen lässt… Hoffnung – klingt
harmlos, ist aber ein umkämpftes Konzept. Olivia Röllin und Manuel
Schmid widmen sich einer Haltung, die in Krisenzeiten zugleich
unverzichtbar und fragwürdig erscheint. Ausgangspunkt ist ein
virales Interview mit dem Schauspieler Christoph Waltz, der ganz
keck zu seiner fehlenden Hoffnung in den Krisen unserer Zeit
steht. Verwechselt Waltz da nicht Optimismus mit Hoffnung? Und
ist es ein Zeichen der Privilegiertheit, sich solche
Hoffnungslosigkeit leisten zu können? Im Gespräch streifen die
beiden antike Ursprünge, in denen Hoffnung oft misstrauisch
betrachtet wurde: In Hesiods Pandora-Mythos blieb sie in der Büchse
zurück – als einziges Gute oder als verlängertes Übel? Für die
Stoiker war Hoffnung ein Affekt, der vom inneren Gleichmut ablenkt.
Erst das Christentum stellte Hoffnung ins Zentrum. Als Tugend neben
Glaube und Liebe, genährt durch die Überzeugung: Das Leben, nicht
der Tod, hat das letzte Wort. Doch Hoffnung ist keine naive
Vertröstung. Olivia verweist auf Ernst Blochs «Verliebtheit ins
Gelingen» und Tolkiens Idee der «Eucatastrophe», des plötzlichen
Umschlags zum Guten, der selbst im tiefsten Dunkel aufscheint.
Manuel erzählt von biografischen Brüchen und kleinen
Alltagsmomenten, in denen er trotz allem neu Vertrauen fasste. Und
beide fragen sich: Wo kippt Hoffnung ins Destruktive – etwa, wenn
religiöse Milieus sie ausschließlich ins Jenseits verschieben oder
Fanatiker in ihrem Namen Gewalt rechtfertigen? Die Diskussion führt
bis in die Gegenwart: Hoffnung ist nicht Optimismus, der Negatives
übersieht, sondern eine Haltung, die Verzweiflung einschließt und
dennoch am Guten festhält. Sie ist nicht nur individuell, sondern
sozial – eine Praxis, die erlernt und geteilt werden muss. Kinder
lernen hoffen, weil Eltern an sie glauben; Erwachsene brauchen
Gemeinschaften, die ihre Hoffnung tragen. Könnte Kirche ein solcher
Ort sein – ein Raum kollektiver Hoffnung, der nicht Illusionen
verkauft, sondern Menschen in ihrer Zerbrechlichkeit stärkt? Am
Ende bleibt die persönliche Frage: Wie bleibt man hoffnungsvoll in
monströsen Zeiten? Olivia und Manuel suchen nach Antworten zwischen
Philosophie, Theologie, Literatur und den eigenen Erfahrungen. Eine
Folge über das Ringen um Hoffnung, über Illusionen und Widerstand,
über Trost, Täuschung und Vertrauen – und über die Kunst, Zukunft
offenzuhalten, auch wenn sie dunkel erscheint. Zum Gesprächsgast:
Olivia Röllin kennt man als kluge Stimme aus den SRF-Sendungen
«Sternstunde Religion» und «Sternstunde Philosophie» sowie aus dem
Radio-Talk «Persönlich». Sie hat Religionswissenschaft und
Philosophie studiert und denkt gerne mit anderen Menschen zusammen
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auch nach unzähligen Gesprächen noch nicht verloren.
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