Es ist wieder da | Von Felix Feistel

Es ist wieder da | Von Felix Feistel

20 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Medien und Gesundheitsämter simulieren einen
Ehec-Ausbruch


Ein Standpunkt von Felix Feistel.


Nach Jahren der Stille ist es wieder da. Im Landkreis
Vorpommern-Rügen sind, so die Meldungen (1) Ende August, mehrere
Kinder an Escherichia coli (Ehec) erkrankt, teilweise ins
Krankenhaus eingeliefert worden und kämpfen dort auf der
Intensivstation (2) mit den schweren Folgen der Infektion,
die bis hin zum Nierenversagen reichen. 17 Menschen (3) seien
innerhalb kurzer Zeit erkrankt, darunter 14 Kinder. Die Zahl der
gemeldeten Infektionen stieg dann binnen einer Woche auf 45. (4)
Die Ehec Bakterien fänden sich im Darm verschiedener Säugetiere
und produzierten Giftstoffe, die bei Menschen zu Symptomen wie
Durchfall bis hin zu schweren Magen-Darm-Erkrankungen, sowie zu
Nierenversagen führen könnten.


Ehec ist eine bakterielle Erkrankung, die von bestimmten Stämmen
der Colibakterien ausgelöst werden kann. Ursache der
Magen-Darmbeschwerden sind Gifte, insbesondere das Shiga-2-Toxin
oder auch Verotoxin genannt, das zu wässrigem bis blutigem
Durchfall führen kann, sowie das Hämolytisch-Urämische-Syndrom
(HUS) mit akutem Nierenversagen, Thrombozyopenie und Hämolyse
auszulösen in der Lage ist. Bei einigen der betroffenen Kindern
sei dieses Nierenversagen den Berichten zufolge bereits
aufgetreten.


Was eine regionale Angelegenheit hätte sein können verbreitete
sich medial schnell und wurde auch von großen, überregionalen
Medien (5) berichtet. Auch in Belgien seien in einem Seniorenheim
sogar mehrere Menschen an Ehec gestorben (6). Die
Gesundheitsbehörde klärt uns über die Ursache der Infektionen
auf: Infiziertes, rohes Fleisch oder Fisch, Rohkost und Rohmilch
könnten die Bakterien enthalten. Das RKI sieht zunächst keinen
Grund zu der Annahme, dass es sich um einen größeren Ausbruch
handele, beobachte die Lage aber genau. Denn ein Ausbruch liegt
dem RKI zufolge erst dann vor, wenn die Zahl der aufgetretenen
Fälle die Anzahl der normalerweise zu erwartenden Fälle
übersteigt. Der Grund der Aufregung hat sich also erledigt, bevor
die Aufregung abgeklungen ist. Das hält aber die großen Medien
nicht davon ab, das Thema als Aufhänger für die Beschwörung einer
großen Gefahr zu nutzen (7). Erinnert wird dabei auch an den
medial groß inszenierten Ehec-Ausbruch 2011, bei dem angeblich
infizierte Bokshornklee-Samen aus Ägypten Auslöser einer breiten
Infektionswelle gewesen seien.


Verwiesen wird auch darauf, dass allein in diesem Jahr bereits
3660 Fälle von Ehec gemeldet worden seien. Da wirkt der aktuell
vermeldete, medial aber inszenierte nicht-Ausbruch unerheblich.
Vor Allem, seit das RKI Anfang September die Erkenntnis
mitteilte, dass nur ein Teil der Magen-Darmbeschwerden auf einen
bestimmten Ehec-Erreger zurückzuführen sei, und daher die Zahl
der damit in Verbindung stehenden Fälle wieder auf 14 nach unten
korrigierte. (7a) Die übrigen eingesandten Proben von Patienten
wiesen demnach keinen Ehec-Erreger auf. Interessant ist aber,
dass die Zahl der jährlichen Ehec-Fälle seit Einführung der
PCR-Methode als Diagnoseinstrument sprunghaft angestiegen ist
(8). Die PCR-Methode hat viele Mängel und ist als
Diagnoseinstrument eigentlich vollkommen unbrauchbar (9). Dennoch
sieht das RKI vor (10), diesen zum Nachweis des Shiga-Toxins
beziehungsweise des entsprechenden Genoms zu verwenden, während
das Toxin selbst durch den ELISA-Antigentest nachgewiesen werden
soll.


...https://apolut.net/es-ist-wieder-da-von-felix-feistel/


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