#115 Seeleute und die Psyche: „Ein noch immer sehr unsichtbares Problem“
Charles Watkins, Chef von Mental Health Support Solutions, übt
scharfe Kritik
25 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 2 Monaten
Das Thema sei immer noch zu sehr unsichtbar: Psychische Probleme
von Seeleuten. Charles Watkins, Gründer und Chef von Mental Health
Support Solutions (MHSS), wird in der neuen Folge des HANSA Podcast
deutlich und übt Kritik an Überlastung dem Umgang mit Formularen
und Stigmatisierung. Das Leben an Bord kann für Seeleute sehr hart
sein, mentale Probleme sind keine Seltenheit. Die Ursachen sind in
vielen Fällen die Überlastung an Bord, Schlafmangel sowie
Einsamkeit und soziale Aspekte, sagt Watkins. Aber auch
Angststörungen, Traumata und Psychosen spielen eine Rolle, auf die
er ausführlich eingeht. Bei der Analyse geht es zudem um
kulturspezifische Elemente. Der in Hamburg ansässige Dienstleister
hat seinen Ursprung im klinisch-psychologischen Bereich. Watkins
hält das Thema trotz vieler neuer Initiativen noch immer für „sehr
unsichtbar“. Im Podcast spricht er auch über eine Stigmatisierung
von betroffenen Seeleuten und die Angst, über mentale Probleme zu
reden. Auch geht er darauf ein, mit welchen Reedereien er und sein
Team zusammenarbeiten bzw. welche Bedingungen sie stellen – und wo
deutsche Reeder bei dieser Thematik stehen. Einsamkeit und das
„Aufeinanderhocken“ zählen nach wie vor zu den größten Probleme für
Seeleute in dieser Hinsicht, meint Watkins und erläutert, warum
auch die neuen technologischen Mittel und das Internet nur bedingt
Abhilfe leisten können – „ein zweischneidiges Schwert“. „Am Ende
ist man wieder umgeben von Metall“. Das aber in seinen Augen nach
wie vor schwierigste – und heikelste – Thema: „Es sind zu wenig
Seeleute pro Schiff, sie können die Arbeit nicht so erledigen wie
es nötig wäre.“ Die bestehenden Vorgaben würden nicht eingehalten,
kritisiert der Psychologe und spricht über Schichten, Schlafentzug,
gezwungenermaßen falsch ausgefüllte Formulare und wissenschaftlich
erwiesene Fakten. Watkins spricht u.a. auch über bestimmte Regionen
mit besonders hoher Belastung, Mobbing und sexuelle Übergriffe auf
Schiffen und spezielle psychologische Aspekte im Beruf des
Seefahrers. Es geht außerdem um religiöse und kulturspezifische
Aspekte, Gebete, Halluzinationen, Rituale sowie „westliche
Arroganz“ und Respekt für andere Kulturen und das Zusammenspiel mit
geistlichen und religiösen Hilfseinrichtungen. Nicht zuletzt
spricht Watkins über Unterstützung von Reedern – je nach
wirtschaftlicher Lage, ein „Vetting“-Prozess bei MHSS,
posttraumatische Belastungsstörungen, Psychosen und Angstzustände,
Belastung durch Piratenangriffe, Raketen oder Drohnen sowie die
Frage nach Be- oder Entlastung durch bewaffnete Guards an Bord.
von Seeleuten. Charles Watkins, Gründer und Chef von Mental Health
Support Solutions (MHSS), wird in der neuen Folge des HANSA Podcast
deutlich und übt Kritik an Überlastung dem Umgang mit Formularen
und Stigmatisierung. Das Leben an Bord kann für Seeleute sehr hart
sein, mentale Probleme sind keine Seltenheit. Die Ursachen sind in
vielen Fällen die Überlastung an Bord, Schlafmangel sowie
Einsamkeit und soziale Aspekte, sagt Watkins. Aber auch
Angststörungen, Traumata und Psychosen spielen eine Rolle, auf die
er ausführlich eingeht. Bei der Analyse geht es zudem um
kulturspezifische Elemente. Der in Hamburg ansässige Dienstleister
hat seinen Ursprung im klinisch-psychologischen Bereich. Watkins
hält das Thema trotz vieler neuer Initiativen noch immer für „sehr
unsichtbar“. Im Podcast spricht er auch über eine Stigmatisierung
von betroffenen Seeleuten und die Angst, über mentale Probleme zu
reden. Auch geht er darauf ein, mit welchen Reedereien er und sein
Team zusammenarbeiten bzw. welche Bedingungen sie stellen – und wo
deutsche Reeder bei dieser Thematik stehen. Einsamkeit und das
„Aufeinanderhocken“ zählen nach wie vor zu den größten Probleme für
Seeleute in dieser Hinsicht, meint Watkins und erläutert, warum
auch die neuen technologischen Mittel und das Internet nur bedingt
Abhilfe leisten können – „ein zweischneidiges Schwert“. „Am Ende
ist man wieder umgeben von Metall“. Das aber in seinen Augen nach
wie vor schwierigste – und heikelste – Thema: „Es sind zu wenig
Seeleute pro Schiff, sie können die Arbeit nicht so erledigen wie
es nötig wäre.“ Die bestehenden Vorgaben würden nicht eingehalten,
kritisiert der Psychologe und spricht über Schichten, Schlafentzug,
gezwungenermaßen falsch ausgefüllte Formulare und wissenschaftlich
erwiesene Fakten. Watkins spricht u.a. auch über bestimmte Regionen
mit besonders hoher Belastung, Mobbing und sexuelle Übergriffe auf
Schiffen und spezielle psychologische Aspekte im Beruf des
Seefahrers. Es geht außerdem um religiöse und kulturspezifische
Aspekte, Gebete, Halluzinationen, Rituale sowie „westliche
Arroganz“ und Respekt für andere Kulturen und das Zusammenspiel mit
geistlichen und religiösen Hilfseinrichtungen. Nicht zuletzt
spricht Watkins über Unterstützung von Reedern – je nach
wirtschaftlicher Lage, ein „Vetting“-Prozess bei MHSS,
posttraumatische Belastungsstörungen, Psychosen und Angstzustände,
Belastung durch Piratenangriffe, Raketen oder Drohnen sowie die
Frage nach Be- oder Entlastung durch bewaffnete Guards an Bord.
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