Pleitegeier über Großbritannien | Von Hans-Jürgen Geese

Pleitegeier über Großbritannien | Von Hans-Jürgen Geese

15 Minuten

Beschreibung

vor 2 Monaten

Ein Standpunkt von Hans-Jürgen Geese.


In der sogenannten „guten alten Zeit“ kam es vor, dass eines
morgens der Herr Botschafter im Außenministerium seines
Gastlandes erschien, um dem Herrn Außenminister jenes Landes,
manchmal unter Tränen, eine Kriegserklärung zu überreichen. Ein
unerfreulicher Akt fürwahr. Aber zumindest wussten beide Seiten
anschließend ganz genau woran sie waren.


Heutzutage hat man sich derlei Gepflogenheiten entledigt.
Heutzutage schießt man einfach. Und wenn man nicht schießt, dann
begeht man unangekündigte andere Schweinereien, um den
ausgemachten Gegner in die Knie zu zwingen.


Es ist doch erstaunlich, dass die Sprengung der Nord Stream
Röhren, trotz der verheerenden Konsequenzen für die
Bundesrepublik, keinen anschließenden Kriegsakt hervorbrachte.
Niemand wollte so genau wissen, wer das denn wohl angestellt
hatte. Warum nicht? Weil man natürlich ganz genau wusste, wer das
war. Der amerikanische Präsident hatte es schließlich, vor
laufenden Kameras, in alle Welt hinausposaunt. Aber der
amerikanische Botschafter erschien eben nicht im Außenministerium
in Berlin. Die Zeiten haben sich fürwahr geändert.


Die U.S. Kriegserklärung an BRICS


Im Geiste dieser modernen Verhaltensweisen wird verständlich,
warum Amerika auch nicht Brasilien, Russland, Indien, China und
Südafrika den Krieg erklärt hat.


Obwohl es sich diesen Ländern gegenüber offensichtlich feindlich
verhält.


Die U.S.A. befinden sich nämlich in der für sie ungewohnten und
unangenehmen Lage, nicht mehr der unumschränkte Hegemon dieser
Welt zu sein. Die politische Elite des Landes will das allerdings
nicht akzeptieren. Obwohl die Amerikaner inzwischen eingesehen
haben, dass sie militärisch nicht gegen BRICS gewinnen können.
Also benutzen sie andere Waffen: Zölle, Wirtschaftssanktionen und
den U.S. Dollar. Das ganze verbrämt mit der edlen Absicht, das
Böse zu bekämpfen und vor allem die eigene Wirtschaft wieder so
aufzubauen, dass man nicht mehr von anderen Ländern
wirtschaftlich abhängig sein werde. Autarkie sei das Ziel.


Und obwohl die U.S. Verfassung ganz klar sagt, dass nur der
Kongress neue Steuern/ Zölle erlassen darf, macht Präsident Trump
einfach. Wie ein König.


Der U.S. Dollar nun ist eine wahrhaft tödliche Waffe, denn die
Amerikaner können theoretisch den Dollar in unbeschränkten Mengen
drucken. Und damit dann weltweit einkaufen gehen. Oder sie können
durch Dollarentzug ein Land wirtschaftlich vernichten. Kein
anderes Land der Welt hat eine ähnliche Waffe.


Dummerweise haben sich aber kürzlich eine Reihe von Staaten
zusammengeschlossen, die ihr eigenes Währungssystem aufbauen
wollen, um eben ihrerseits nicht mehr von dem U.S. Dollar
abzuhängen. Das brachte den U.S. Präsidenten Donald Trump so in
Rage, dass er dieser Vereinigung, genannt BRICS, den Krieg
erklärte. Wie gesagt, nicht offiziell, aber in der Praxis besteht
da kein Zweifel.


50 % Importsteuer sollen die Inder jetzt zahlen, wenn sie ihren
Kram nach Amerika exportieren wollen. Und Russland wurde mit so
vielen Sanktionen belegt, dass die Russen bereits mit dem Zählen
aufgehört haben. Aber auch die anderen Mitglieder von BRICS
stehen unter wirtschaftlichem Beschuss von Amerika.


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