Wenn Krieg herbeigeNawalnit wird | Von Jochen Mitschka
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vor 2 Monaten
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
John Helmer, einer der alten großen investigativen Journalisten,
der sich sowohl mit westlichen, als auch mit russischen Mächtigen
anlegte, wenn es um sein heiliges Prinzip der Wahrheit geht, hat
ein Buch in Deutsch herausgebracht, weil es besonders die Politik
Deutschlands betrifft. Es folgt ein Ausschnitt aus dem Buch, der
aufzeigt, wie Politik, Medien und sogar die Kunst zusammen
wirken, um der Öffentlichkeit eine Geschichte zu erzählen. Eine
Geschichte, deren Sinn die Erzeugung von Abneigung und
Gegnerschaft, ja sogar Hass gegen einen vermeintlichen Feind,
ist. Und Dämonisierung ist die Voraussetzung für die Führung
eines Krieges. Vorhang auf:
Nawalnys Unterhosen im Film
Am 14. Dezember 2020 führte Nawalny von Deutschland aus zwei
Spoofing Anrufe (1), mit Russen, von denen er glaubte, dass sie
Teil einer Truppe des Föderalen Sicherheitsdienstes (FSB) waren,
die ihn vier Monate zuvor auf seinen Wahlkampfreisen in Sibirien
im August verfolgt hatte. Der erste Anruf wurde sofort erkannt
und die Leitung unterbrochen. Der zweite Anruf, über den die
NATO-Propagandaeinheit Bellingcat am 21. Dezember berichtete,
galt Konstantin Kudrjawzew.
In der Veröffentlichung (2) hieß es,
"Bellingcat kann nun offenlegen, dass es und seine
Ermittlungspartner im Besitz eines aufgezeichneten Gesprächs
sind, in dem ein Mitglied des mutmaßlichen FSB-Giftkommandos
beschreibt, wie seine Einheit die Vergiftung von Alexej Nawalny
durchgeführt und versucht hat, Beweise dafür zu beseitigen. Das
versehentliche Geständnis wurde während eines Telefonats mit
einer Person gemacht, von der der Beamte glaubte, dass es sich um
einen hochrangigen Sicherheitsbeamten handelte. Tatsächlich
erkannte der FSB-Offizier nicht die Stimme der Person, der er
über die Details der gescheiterten Mission berichtete: Alexej
Nawalny selbst.
Dieses 49-minütige Telefonat zwischen Nawalny und Konstantin
Kudrjawzew, einem der FSB-Offiziere, die nach dem
Nawalny-Giftanschlag nach Omsk reisten, liefert einen
detaillierten Bericht aus der Ich-Perspektive, der beschreibt,
wie der FSB das Attentat in Tomsk sowie die anschließende
Aufräumaktion organisierte. Das unbeabsichtigte Geständnis fügt
unserem Verständnis der Operation wichtige neue Details hinzu,
einschließlich der genauen Art und Weise, wie das Nowitschok nach
Angaben des FSB-Offiziers verabreicht wurde."
Tatsächlich war Kudrjawzew kein FSB-Offizier. Er war in einem
Forschungszentrum für biologische Sicherheit des
Verteidigungsministeriums beschäftigt, wo er als Spezialist für
chemische und biologische Waffen tätig war.
Am 17. Dezember 2020, drei Tage nach dem Anruf, vier Tage vor der
Veröffentlichung von Bellingcat, wurde Nawalny von der Berliner
Staatsanwaltschaft vernommen. "Ich wurde den ganzen Tag verhört",
berichtete Nawalny in einem Tweet.
"Die deutsche Staatsanwaltschaft hat mich auf Ersuchen der
russischen Behörden verhört." (3)
In einem längeren Facebook-Post korrigierte Nawalny später am Tag
ein Detail:
"Ich habe die gesamte erste Hälfte des Tages bei der deutschen
Staatsanwaltschaft verbracht. Ich wurde dort auf Ersuchen der
russischen Seite verhört." (4)
Das Justizministerium bestätigte die Vernehmung damals offiziell.
(5)
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