Kontroverse: Hautkrebs-Screening
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Beschreibung
vor 3 Monaten
Die Wirksamkeit bevölkerungsweiter
Hautkrebsvorsorgeuntersuchungen ist umstritten und die
Evidenz ist weltweit uneinheitlich und
widersprüchlich.
Deutschland führte ein landesweites Programm
ein. Anfängliche Rückgänge der Melanom-Mortalität waren
nicht nachhaltig, aber es gab positive
Effekte wie die Früherkennung dünnerer
Läsionen und eine geringere
Behandlungsintensität. Ein Hauptproblem ist die
Überdiagnose, bei der Tumore entdeckt werden,
die nie Schaden angerichtet hätten.
Die diagnostische Unsicherheit bei der
Unterscheidung zwischen gutartigen Muttermalen und frühen
Melanomen trägt zur Überdiagnose bei.
International empfehlen die meisten
Fachorganisationen, einschließlich der US Preventive
Services Task Force und der Cochrane
Collaboration (2019), keine routinemäßigen
bevölkerungsweiten Screenings für asymptomatische
Erwachsene, da die belastbare Evidenz fehlt.
Vorteile sind die Erkennung dünnerer Läsionen
und reduzierte Behandlungsintensität.
Nachteile umfassen vor allem
Überdiagnose und Überbehandlung (unnötige
Biopsien, psychische Belastung, kosmetische Unzufriedenheit)
sowie eine hohe Belastung der
Gesundheitsressourcen.
Es besteht ein Bedarf an Risikostratifizierung,
um nur jene zu untersuchen, die am meisten profitieren, sowie an
neuen Technologien wie Teledermatologie und KI.
Fazit: Aktuelle Evidenz deutet darauf hin, dass
bevölkerungsweite Vorsorgeuntersuchungen für
asymptomatische Personen ohne klare Risikostratifizierung keinen
konsistenten direkten Mortalitätsvorteil haben. Die
primäre Prävention (UV-Schutz) und die Aufklärung der Patienten
zur Selbstuntersuchung bleiben entscheidend.
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