Hidradenitis suppurativa
43 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Woche
Hidradenitis Suppurativa (HS, Acne Inversa)
Dr. Antonia Wiala-Winter und ich unterhalten uns zu einer
schweren chronischen Hauterkrankung mit enormem Leidensdruck: Der
Hidradenitis suppurativa.
Definition: Rein klinische Diagnose (keine
Biopsien/Labor nötig) mit drei Grundläsionen: entzündliche
Knoten, Abszesse und sezernierende Fisteln in inversen
Körperarealen (Achseln, Leisten, Genital, Gesäß), die innerhalb
von sechs Monaten rezidivieren. HS geht primär vom Haarfollikel
aus, nicht von Schweißdrüsen, und unterscheidet sich grundlegend
von der Akne vulgaris.
Pathogenese: Die HS ist KEINE
Infektionskrankheit. Mechanischer Stress in Hautfalten begünstigt
Mikrobenpenetration und follikuläre Hyperkeratose; verstärkt
durch Nikotinabusus. HS ist eine
Systemerkrankung mit genetischer Veranlagung und
Komorbiditäten wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen,
Spondyloarthritis, PCOS und metabolischem Syndrom. Beeinflussbare
Risikofaktoren: Rauchen und Adipositas (proinflammatorische
Adipozyten, erhöhte Reibung).
Belastung: Diagnoseverzögerung etwa sieben
Jahre, massive Schmerzen, weitreichende sozioökonomische und
psychische Folgen (Krankenstandstage, Beziehungsprobleme,
sexuelle Dysfunktion).
Therapie: Entzündungshemmende, antibiotische
Therapie ist zentral. Bei Frauen (3:1-Verhältnis) mit
Zyklusabhängigkeit eröffnen sich weitere Therapieoptionen.
Aktuell gilt 50% Verbesserung als Erfolg. Frühzeitiger
Systemtherapie-Start ab moderater HS (IHS4 ≥ 4) empfohlen.
Fisteln erfordern oftmals eine chirurgische Entfernung. Wenn Sie
mehr zur Therapie wissen wollen gehen finden Sie eine
Spezialepisode auf www.wayfinder.at
Wichtigste Botschaft: „Da kann man nichts mehr
machen" ist obsolet – Therapie und Unterstützung
(Selbsthilfegruppen) sind immer möglich.
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