Wirtschaftliche Interessen vor Patient:innen und Kindern – Laura zum aktuellen Stand
42 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Monaten
Laura muss uns mal wieder auf den neuesten Stand in Sachen
Gesundheitspolitik bringen, denn in den letzten Wochen ist viel
passiert.
Die Telematik-Infrastruktur wird stark kritisiert, allen voran
die ePA (elektronische Patientenakte) und das e-Rezept, über das
schon gescherzt wird, dass es so unzuverlässig wie die Bahn ist.
Regelmäßig kommt es zu Störungen und kompletten Ausfällen – die
Gematik hingegen betont, es gäbe nur selten Einschränkungen.
Die KVen sind allerdings jetzt gesetzlich dazu verpflichtet,
Sanktionen auszusprechen, wenn Praxen nicht ePA-ready sind,
gleichzeitig haben 25% der Anbieter von Praxisverwaltungssystemen
das ePA-Modul noch gar nicht ausgeliefert.
Das finanzielle, aber auch das juristische Risiko von
Healthcare-Professionals steigt. Dr. Laura Dalhaus hat das auch
schon am eigenen Leib erfahren müssen.
Nach einem neuen Urteil wurde ein Intensivmediziner des Mordes
angeklagt, weil er bei einem 69jährigen Patienten, der 4 Wochen
lang Intensivmedizin erfahren hat mit Intubation und Beatmung,
Morphium gegeben hat und der Patient verstarb. Mit den
Angehörigen gab es mehrere Gespräche und sie betonten, dass der
Patient auf keinen Fall als Pflegefall enden wollte.
Dieses Urteil bedeutet, dass Intensivmediziner jetzt noch
vorsichtiger damit sein werden, Behandlungen abzubrechen, weil
sie jetzt auch noch fürchten müssen, des Mordes angeklagt zu
werden. Auch wenn das juristischer Quatsch ist!
Die Arbeitsbelastung steigt auch, so sehr, dass ein Drittel der
Menschen in Facharztausbildung überlegen, den Job aufzugeben.
Und die große Arbeitsbelastung sorgt für mehr Fehler.
Gleichzeitig gibt es dann so Unsinn wie den Notdienst der
niedergelassenen Ärzte. Der wird bezahlt durch diese selbst,
Laura zahlt alleine 600€ pro Quartal. Doch im Notdienst selbst
macht man Verlust – am nächsten Morgen muss man trotzdem
aufstehen und die Praxis öffnen.
Das ist halt Selbstständigkeit. Darauf ruht sich der TK-Chef Jens
Baas allerdings aus. Denn er möchte eine komplette Nullrunde für
niedergelassene Ärzt:innen – also gar keine Anpassungen. Dazu
kommt die Grundlohnsummenbindung für Heilmittel.
Laura erklärt anhand des Helios-Konzerns das Pflegebudget. Das
ermöglicht, dass die Leistungen von Pflegekräften von
Krankenkassen voll refinanziert werden. Die Idee dahinter war,
dass es keinen Anreiz mehr dafür gibt, am Pflegepersonal zu
sparen. Allerdings machen Pflegekräfte längst nicht mehr nur
pflegerische Leistungen, sondern auch die Jobs, für die vorher
andere, weniger ausgebildete Servicekräfte gemacht haben.
Auf dem Rücken der sowieso schon leeren GKV-Kassen macht Helios
als DAX-Konzern jetzt Profit.
Und dann noch die Pädiatrie! Die Krankenhausreform von
Gesundheitsministerin Nina Warken ignoriert die medizinischen
Belange der Kinder, es ignoriert nämlich pädiatrische
Spezialisierungen. Chronisch kranke Kinder müssen so
kilometerweit fahren.
Dieses Problem schlägt sich auch in der Bedarfsplanung nieder,
die sagt nämlich, die Kinderarzt-Quote sei erfüllt – aber es
sieht auch alle Ärzt:innen, die irgendwas mit Kindern machen, als
Kinderärzte. Dabei sind die halt spezialisiert – und so gibt es
z.B. in Dortmund viel zu wenig Kinderärzte, die Kinder bei Husten
und Schnupfen behandeln.
Außerdem spricht Laura über den Fall von Joachim Volz, der keine
medizinisch notwendige Abtreibung durchführen darf. Wenn die
Klinik entscheiden darf, welche Medizin gemacht wird, dann geht
es bald nicht mehr um die Belange von Patient:innen, sondern nur
noch um Profite!
Folg Laura auch hier:
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https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/
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