Hausärztin trifft Orthopäde: Warum beide am System scheitern | Prof. Dr. Philip Schoettle
1 Stunde 7 Minuten
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Beschreibung
vor 4 Monaten
Eine Hausärztin vom Land und ein Orthopäde mit Privatpraxis
mitten in München – eigentlich sollten sie doch an völlig
verschiedenen Ecken in der Gesundheitsversorgung stehen.
Doch die beiden trennt gar nicht so viel!
In diesem Gespräch von „5 Minus – Das Gesundheitssystem verfehlt
das Klassenziel“ hört ihr Dr. Laura Dalhaus und Prof. Dr. Philip
Schoettle.
Philip hat die Systemmedizin verlassen, weil er nicht mehr die
Medizin machen konnte, die er wollte und seinem Anspruch nicht
mehr gerecht wurde.
Die Schlagzahl bei Behandlungen ist extrem hoch, gleichzeitig ist
man gedeckelt. Durch die Überanstrengung fängt man an, Dinge zu
übersehen und falsche Entscheidungen zu treffen.
Die beiden sprechen darüber, dass in Deutschland zu viel operiert
wird. Das hat unterschiedlichste Gründe. OP-Kosten setzen sich
aus verschiedenen Faktoren zusammen: Anästhesie, Klinik,
Pflegepersonal, Strom und die Operationsleistung.
Dazu kommen in der Orthopädie die Implantate, und die werden
immer teurer – Pharma halt!
Die systemmedizinische Leistung ist umsatzsteuerfrei, Implantate
allerdings umsatzsteuerpflichtig, das kann schon ein Grund dafür
sein, warum OPs so gerne gesehen werden.
Auch der Anspruch von Patient:innen hat sich in den letzten
Jahren verändert, sie geben das Gefühl von „all-in“. In anderen
Ländern ist die Grundsicherung anders geregelt, da werden
Patient:innen mit unverschuldeten Krankheiten und Unfällen
behandelt, alles, was sie extra wollen, ist eigene Verantwortung.
Zurück zur Orthopädie: Die konservative Orthopädie ist fast
verschwunden, in der Kassenmedizin ist sie kaum abgebildet. In
der GOÄ, also der Privatmedizin wird noch konservativer
behandelt.
Laura erzählt davon, dass sie die Zusatzbezeichnung manuelle
Medizin gemacht hat und bei der Prüfung einer Patientin durch 3
Stunden Behandlung helfen konnte, wieder 100% Range of Motion
herzustellen. Diese Behandlung kann sich allerdings keiner
leisten, da würde man vielleicht 14€ für bekommen!
Prävention ist übrigens immer günstiger als die Behandlung von
Krankheiten. Deswegen setzt sich Philip auch mit Longevity
Medizin auseinander. In Deutschland machen wir nämlich zurzeit
Prävention nach dem Gießkannen-Prinzip.
Und wie steht Philip zur neuen GOÄ? Bei Laura spielt die im
Alltag nämlich eine untergeordnete Rolle. Philip hoffte auf eine
Inflationsbereinigung, die gab es nicht so wirklich. Die
Radiologie hat es aber hart getroffen.
Das hängt aber auch damit zusammen, dass KI in diesen Bereichen
bald Einzug erhalten wird.
Wir merken: Soweit die beiden auch auseinander sind, so sehr
leiden sie unter der Situation des Gesundheitssystems! Und da
hilft auch kein Herr Spahn, der erzählt, dass er immer sofort
einen MRT-Termin bekomme – vielleicht ist die Politik einfach zu
weit weg von der Realität!
Zu Philip auf Instagram: https://www.instagram.com/prof_schoettle
Zu Philip's Website: www.ortho-health.com
Folg Laura auch hier:
LinkedIn:
https://www.linkedin.com/in/dr-laura-dalhaus-mahm-5470b597/
Instagram: https://www.instagram.com/lauradalhaus/
TikTok: https://www.tiktok.com/@laura.dalhaus
Mehr über Laura: https://linktr.ee/lauradalhaus
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