Netanjahus Komplizen | Von Hermann Ploppa

Netanjahus Komplizen | Von Hermann Ploppa

38 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Obwohl direkt vor unseren Augen ein regelrechter
Völkermord an den Palästinensern durchgeführt wird, regt sich
bislang kein nennenswerter Widerstand. Doch das könnte sich
ändern. Die UNO legt jetzt eine umfassende Dokumentation vor, und
in Bogotá beraten 30 Staaten, wie den Völkermördern das Handwerk
gelegt werden kann.


Ein Standpunkt von Hermann Ploppa.


Am Anfang der Abschied


Die Panzer stehen vor den Toren des Nasser-Krankenhauses in Khan
Yunis. Ein Ort im Süden des Gazastreifens. Dorthin waren aus dem
Norden des Gazastreifens anderthalb Millionen Palästinenser seit
dem Oktober des Jahres 2023 zusammengetrieben worden.
Zusammengepfercht. Obdachlos. Ohne sauberes Trinkwasser. Ohne
Strom. Ohne Essen. Alle Krankenhäuser sind von israelischen
Truppen zerstört worden. Nur das Nasser-Krankenhaus im Süden des
Gazastreifens arbeitet noch ein bisschen. Dialyse-Patienten
können schon lange nicht mehr versorgt werden. Sie sterben elend.
Die Mitarbeiter und Patienten des Nasser-Krankenhauses in Khan
Yunis wissen, dass jetzt ihr Stündlein geschlagen hat. Und sie
versenden folgende Abschiedsbotschaft an den Rest der Welt:
"Wir arbeiten immer noch im Krankenhaus, und die Panzer sind
nur wenige Meter von uns entfernt. Wir sind dem Tod mittlerweile
näher als dem Leben.Die Soldaten kennen keine Gnade – weder
gegenüber einem Kind, noch gegenüber einem alten Mann, noch
gegenüber einem Arzt, noch gegenüber einer Krankenschwester. Wir
bleiben hier, weil wir Menschen sind und weil unsere Mission eine
humanitäre ist. Wenn diese Raben unsere Seelen rauben … vergesst
uns nicht und reduziert uns nicht auf eine Zahl. Wir lieben das
Leben und haben Träume, genau wie ihr. Wir haben Kinder und
Ehepartner, die wir lieben. Aber wahrhaft menschlich zu sein
bedeutet, diejenigen, die eure Menschlichkeit brauchen, niemals im
Stich zu lassen. Erzählen Sie der Welt von uns. Sagen Sie, dass wir
menschlicher waren als diejenigen, die das nur behaupteten. Sagen
Sie, dass wir lieber den Tod wählten, als unsere edle Mission
aufzugeben.Sagen Sie nicht nur, wir seien Helden gewesen – sagen
Sie, dass wir verstanden haben, was es wirklich bedeutet, ein
Mensch zu sein. Und: Entschuldigung! Wir sind keine Nummern.“


Ehud Olmert und die Konzentrationslager


Der mittlerweile achtzigjährige Ehud Olmert war von 2006 bis 2009
Regierungschef in Israel. Doch jetzt war Olmert gerade bei der
Beerdigung von zwei Palästinensern im Westjordanland. Die beiden
jungen Männer, einer davon zusätzlich mit der US-amerikanischen
Staatsbürgerschaft ausgestattet, waren von israelischen Siedlern
ermordet worden. Es gibt bis heute keine Strafverfolgung der
Untaten. Illegale Siedler vertreiben in der Westbank
Palästinenser aus ihren Häusern. Wer sich wehrt, wird umgebracht.
Diese Schlägertruppen werden in Israel als „Hilltop youth“
bezeichnet. Sie genießen absolute Straflosigkeit. „Die Angriffe
waren Kriegsverbrechen“, sagte Olmert. „Sie sind unverzeihlich.
Inakzeptabel. Es gibt anhaltende Aktionen, die von einer großen
Gruppe auf brutalste und kriminellste Weise organisiert und
orchestriert werden.“


Während dessen hat der israelische Verteidigungsminister Israel
Katz vorgeschlagen, etwa 600.000 palästinensische Bewohner des
Gazastreifens in so genannten „humanitären Städten“ auf den
Trümmerfeldern unterzubringen. Die einzige Möglichkeit, sich
dieser Einpferchung zu entziehen bestünde dann darin, Palästina
in Richtung Ausland zu verlassen. Für den Ex-Premier Ehud Olmert
führt kein Weg daran vorbei, dieses Vorgehen als weitere
Verschärfung einer bereits stattfindenden ethnischen Säuberung
anzusehen:





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