Volle Power vs. clevere Planung: Wie lädt man E-Flotten richtig?

Volle Power vs. clevere Planung: Wie lädt man E-Flotten richtig?

Ladeinfrastruktur, die mitdenkt: Wie MAHLE ChargeBIG das Mitarbeiterladen revolutioniert
36 Minuten
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Die Elektromobilität wächst – und wir schauen hinter die Kulissen, beleuchten Trends und Kontroversen.

Beschreibung

vor 4 Monaten

Die Elektrifizierung von Fuhrparks und Unternehmensflotten stellt
viele Betriebe vor Herausforderungen: hohe Investitionskosten,
lange Planungszeiten und Unsicherheiten bei Netzanschlüssen.
MAHLE ChargeBIG begegnet diesen Hürden mit einem radikal anderen
Ansatz – einfach, skalierbar und wirtschaftlich. Matthias
Kreimeier, CEO von MAHLE ChargeBIG, stellt seine Vision in dieser
Episode von "eMobility Insights" genauer vor.


Zentral statt dezentral – Intelligenz am
Netzanschluss


Das Herzstück des ChargeBIG-Systems ist ein zentrales
Lastmanagement, das für bis zu 100 Ladepunkte konzipiert ist.
Statt jede Wallbox mit eigener „Intelligenz“ auszustatten, sitzen
Steuerung und Kommunikation gebündelt in einer zentralen
Leistungseinheit. Das reduziert Kosten, vereinfacht die
Installation und erhöht die Betriebssicherheit.


„Wir führen die Intelligenz zusammen und machen die Boxen am
Parkplatz so einfach wie möglich“, beschreibt es Matthias
Kreimeier.


Die sogenannte Smallbox vor Ort enthält lediglich die
Ladetechnik, keine aufwendige Kommunikation. Das senkt die
Fehleranfälligkeit und erlaubt eine schlanke Infrastruktur, die
leicht erweiterbar ist.


Ladeleistung clever gedacht: Weniger ist oft
mehr


Das System setzt bewusst auf Wechselstromladen mit moderater
Leistung, typischerweise 2 bis 7,2 kW. Denn viele Fahrzeuge
stehen ohnehin acht Stunden oder länger am Arbeitsplatz. Rechnet
man realistisch: Ein E-Auto mit 50 km Tagesfahrleistung benötigt
rund 15 kWh. Verteilt auf einen Arbeitstag reichen dafür 2 kW
Ladeleistung – bei minimaler Belastung des Netzanschlusses.


„Nicht die Ladeleistung ist der Engpass, sondern die Anzahl der
Stecker“, erklärt Kreimeier.


Der modulare Aufbau erlaubt es Unternehmen, klein anzufangen –
etwa mit 6 Ladepunkten – und bei wachsender E-Flotte einfach zu
skalieren, ohne Umbau am Netzanschluss oder langwierige
Genehmigungen.


Mobile Lösungen für neue Einsatzfelder


Ein besonderes Highlight ist die portable Variante der Smallbox –
entwickelt mit Würth für den Einsatz auf Baustellen. Hier wird
das Ladesystem in einen Baustromverteiler integriert. Bauleiter
oder Lieferanten können direkt vor Ort laden, ohne zusätzliche
Stopps oder aufwendige Infrastruktur.


„Vier Ladepunkte in einem tragbaren Gehäuse – einfach, robust und
sofort einsatzbereit.“


Damit wird Elektromobilität auch im Baugewerbe praxistauglich.


Aus der Praxis: Flexibel bei Industrie und
Flughafen


Zwei Projektbeispiele verdeutlichen die Stärken des Systems:




Automobilhersteller: Für die Auslieferung
von E-Fahrzeugen wurden 70–100 Parkplätze mit AC-Ladepunkten
ausgestattet. Um unnötiges Umparken und Unfälle zu vermeiden,
wurden die Ladekabel über Deckenroller geführt – ohne
Bodeninstallation. Fahrzeuge laden über Nacht und sind am
nächsten Tag abfahrbereit.




Flughafenparkhaus: Trotz nur 30 kW
Netzanschluss konnten 18 Ladepunkte realisiert werden.
Reisende und Mitarbeitende stehen oft mehrere Tage – das
genügt für langsames, aber vollständiges Laden. Bislang gab
es keine Beschwerden über unzureichende Ladezustände.




Fazit: Ladeinfrastruktur mit System – einfach,
skalierbar, zuverlässig


ChargeBIG zeigt, dass Ladeinfrastruktur nicht kompliziert oder
teuer sein muss. Durch zentrale Steuerung, einfache Installation
und flexible Erweiterbarkeit eignet sich das System ideal für
Flotten, Parkhäuser, Unternehmensstandorte – und sogar für
temporäre Einsätze.


„Der Nutzer steigt ein, das Auto ist voll, alles hat funktioniert
– das ist für uns gute Elektromobilität“, fasst Kreimeier
zusammen.

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