Haben die Deutschen ihre Liebe zum E-Auto entdeckt?

Haben die Deutschen ihre Liebe zum E-Auto entdeckt?

Ein Gespräch mit Martin Endlein von der Deutschen Automobil Treuhand (DAT)
35 Minuten
Podcast
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Die Elektromobilität wächst – und wir schauen hinter die Kulissen, beleuchten Trends und Kontroversen.

Beschreibung

vor 4 Monaten

Es ist ein Meilenstein: So viele Privatkunden wie nie
äußern eine Kaufabsicht für Elektroautos – und ziehen damit den
rein elektrischen den anderen Antriebsarten vor! Warum der
Einstieg ins E-Auto für viele Menschen dennoch über den
Gebrauchtmarkt führt, welche Restwerte Stromer dort erzielen und
was wirklich hilft, damit Elektromobilität für alle funktioniert
– das erfahren Sie im Gespräch mit Martin Endlein von der
Deutschen Automobil Treuhand (DAT).


Im Juni hat Endleins repräsentative Umfrage unter Autokäufern,
die sich bereits im Kaufprozess befinden, etwas Bemerkenswertes
ergeben: Unter den Neuwagenkaufplanern würden 34% ein Elektroauto
wählen, 25% ziehen einen Benziner vor, und fast genauso viele
favorisieren einen Plug-in-Hybrid (PHEV). Damit liegt das E-Auto
in der Gunst deutscher Privatkunden erstmals vorne!


Elektromobilität ist also im deutschen Automarkt angekommen – und
das mit einem historischen Meilenstein: „Zum ersten Mal
hat der rein elektrische Antrieb im DAT Barometer alle anderen
Antriebe überflügelt“, betont Martin Endlein im Gespräch
mit electrive-Chefredakteur Peter Schwierz. Diese Entwicklung
wird insbesondere von der steigenden Neugier und Offenheit der
Verbraucher getragen. „Die Technologiebegeisterung der
Privatkunden spüren wir tatsächlich sehr stark“, erklärt
Endlein weiter. Viele Menschen wollen Elektromobilität erleben
und sich selbst ein Bild machen, wie sich diese Technologie in
ihren Alltag integrieren lässt. Das war mit der Einführung des
Umweltbonus schon mal so.


Trotz aller Begeisterung bleibt der Markt differenziert zu
betrachten. Besonders auffällig ist, dass die Einstiegshürde für
viele nicht der Neuwagen ist, sondern das gebrauchte Elektroauto:
„Der Weg zum Elektroauto geht bei sehr vielen Menschen
über das gebrauchte Elektroauto.“ Gerade für
kostenbewusste Käufer oder solche, die Elektromobilität erst
einmal ausprobieren wollen, stellt der Gebrauchtmarkt den
realistischeren Einstieg dar, erläutert Endlein von DAT.


Eines der größten Probleme im Gebrauchtmarkt ist der deutliche
Wertverlust bei E-Autos. Laut DAT erzielen
Benziner oder Diesel nach drei Jahren oft über 64
Prozent ihres ursprünglichen Listenpreises. Elektroautos
dagegen bleiben bei nur rund 51 Prozent. Ein
Grund dafür ist der höhere Neupreis vieler Stromer – und der
relativ geringe Erfahrungsschatz der Händler im Umgang mit
gebrauchten Elektrofahrzeugen.


Auch das Angebot spielt eine Rolle: Große, leistungsstarke
E-SUVs, die als Neuwagen Prestigeobjekte waren, lassen sich
später nur schlecht und langsam verkaufen.
Kompakte Modelle mit realistischer Alltagstauglichkeit schneiden
deutlich besser ab. Die Unsicherheit bei Händlern wie Endkunden
sorgt für lange Standzeiten – und damit für weiter sinkende
Preise.


Die Elektromobilität ist dennoch nicht mehr aufzuhalten – aber
der Weg zur flächendeckenden Akzeptanz führt über
günstige Fahrzeuge und Ladepreise sowie den
Gebrauchtwagenmarkt. Es braucht weniger Rabatte
und mehr Vertrauen, weniger Unsicherheit und mehr Transparenz.
Das Interesse der Privatkunden am Elektroauto ist da, wie dieser
Podcast mit Martin Endlein und das DAT Barometer zeigen. Viel
Spaß beim Hören!

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