Trumps Erklärungen zum Ukraine-Krieg | Von Thomas Röper

Trumps Erklärungen zum Ukraine-Krieg | Von Thomas Röper

9 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Waffenlieferung und 50 Tage


Was Trumps Erklärungen zum Ukraine-Krieg
bedeuten.


Am Montag hat US-Präsident Trump eine mit Spannung
erwartete Erklärung zu Russland und der Ukraine abgegeben. Die
war nicht das, was die Falken erwartet haben, aber sie war
dennoch sehr aufschlussreich.


Ein Standpunkt von Thomas Röper.


US-Präsident Trump hat am Montag eine mit großem Tamtam
angekündigte „Erklärung zu Russland“ abgegeben. Da Trump sich
vorher zusehends negativ über Putin geäußert hatte, hofften die
Falken im Westen, Trump würde sich voll hinter die Ukraine
stellen und die harten Sanktionen ankündigen, die US-Senatoren
fordern. Die wollten alle Länder mit 500-Prozent-Zöllen belegen,
die weiterhin russisches Öl kaufen.


Das ist ein Vorhaben, das vermutlich den USA weitaus mehr schaden
würde, als den betroffenen Ländern, denn dass beispielsweise
China und vor allem Indien den Kauf von russischem Öl einstellen,
das für ihre Wirtschaft und Länder lebenswichtig ist, ist kaum zu
erwarten. Hinzu kommt, dass eine solche Verknappung der
weltweiten Öllieferungen die Ölpreise explodieren lassen würde,
was allen schaden würde. Die Abnehmerländer von russischem Öl
würden vor die Frage gestellt werden, was für ihr Land wichtiger
ist: Günstiges Öl oder die Exporte in die USA, und es ist
keineswegs sicher, wie viele Länder eher auf den Handel mit den
USA verzichten würden, anstatt ihrer Gesamtwirtschaft mit einer
radikalen Verteuerung der Energiepreise zu schaden.


Trumps Erklärung


Aber es kam anders und Trump hat diese Zölle nicht angekündigt.
Außerdem sagte er, dass 500-Prozent-Zölle Unsinn seien, denn 100
Prozent hätten die gleiche Wirkung, wie 500. Da hat er recht,
denn auch bei 100-Prozent-Zöllen würde der Handel schlicht
eingestellt werden.


Trump hat stattdessen seinen Kopf durchgesetzt und das Ziel
erreicht, die USA aus dem Ukraine-Krieg herauszuführen. Er hat
angekündigt, dass die USA zwar gerne wieder alle Waffen an Kiew
liefern würden, aber nicht mehr umsonst. Die NATO-Länder sollen
die Waffen in den USA kaufen und nach Kiew liefern. Für die USA
wird der Ukraine-Krieg damit zur Lizenz zum Gelddrucken, während
er die Europäer endgültig ruinieren wird, weil sie die Waffen für
Kiew auf Kredit kaufen müssen.


In ersten Reaktionen war die Freude in der EU und in der Ukraine
groß, denn nun wird es wieder praktisch unbegrenzt Waffen geben.
Allerdings vergessen die jubelnden Hardliner eine Kleinigkeit,
nämlich, dass praktisch unbegrenzte Waffenlieferungen an die
Ukraine nicht dafür gesorgt haben, dass die Ukraine in den
letzten dreieinhalb Jahren militärisch irgendeine Chance gegen
Russland gehabt hätte. Und heute kommt die alarmierende
Personalknappheit der ukrainischen Streitkräfte hinzu.


Die neuen Waffen werden auf dem Schlachtfeld also kaum etwas
ändern.


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