Völkermord in Gaza vor Ende? | Von Jochen Mitschka

Völkermord in Gaza vor Ende? | Von Jochen Mitschka

21 Minuten

Beschreibung

vor 4 Monaten

Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.


An dieser Stelle wie üblich Hintergründe, damit der interessierte
Hörer und Leser die tagesaktuellen Nachrichten selbst richtig
einschätzen kann. Die Besatzung Palästinas und der Völkermord in
Gaza, die Kriege in Syrien, im Libanon, gegen den Iran, alles
hängt zusammen, und ab von der israelischen Expansionspolitik
seit 1967. Aber darüber hinaus auch vom schwindenden Einfluss
westlicher Kolonialländer. Letzte Woche endete der PodCast mit
dem Fazit, dass der Waffenstillstand zwischen Israel und dem Iran
nur vorübergehend sei, weil es nicht um „die Bombe“ ging, sondern
um einen RegimeChange im Iran. Andreas Mylaeus führte das am 4.
Juli noch detaillierter aus. Daher beginnen wir damit, um dann
wieder nach Gaza und die israelische Innenpolitik zu blicken.


Krieg gegen BRICS


Mylaeus argumentierte in seinem Artikel, dass die Bombardierungen
des Iran durch Israel und den USA ein Krieg gegen BRICS sei.
„Der hybride Krieg der USA mit Hilfe ihres Stellvertreters
Israel dient neben der Verhinderung der geostrategischen
Integration Eurasiens vor allem auch dem Ziel, den Niedergang des
Finanz-Imperiums mit dem Dollar-Primat nach Möglichkeit aufzuhalten
oder gar zurückzudrehen, das das eigentliche Fundament der
Herrschaft der ‚einzigen Weltmacht‘ darstellt. Der Iran steht dabei
im Focus, weil allein seine Existenz als souveräner Staat, den die
USA nicht kontrollieren kann, für die USA eine Bedrohung darstellt.
Er ist nämlich auch wirtschaftlich ein Schlüssel zur Kontrolle des
gesamten Nahen Ostens und des gesamten Handelsbilanzüberschusses,
den das Öl aus dem Nahen Osten dem westlichen Finanzsystem
einbringt.“ (1)

Der Autor beschrieb dann die Geschichte der Dollardominanz, deren
Vorbereitung nach dem ersten Weltkrieg begann. Er erklärte, wie
sich nach dem zweiten Weltkrieg der Dollar unaufhaltsam durch
Bretton Woods verbreitete, und wie dann schließlich die
amerikanische Finanz-Weltordnung daraus erschaffen wurde.


Aber nun versuchten immer mehr Länder dem System zu entkommen,
und ein Kapitel beschäftigte sich mit der weltweiten Suche nach
Alternativen. Noch sei eine internationale Verrechnungseinheit
als supranationale Währung nicht in Sicht. Und dann kam der Autor
zu dem Schluss, dass der Krieg gegen den Iran in erster Linie dem
Ziel diene, ein alternatives Finanzsystem zu verhindern.
„Mit einem zerschlagenen Iran und seinen Teilstaaten, die zu
einer Reihe von Oligarchien geworden wären, hätte die USA das
gesamte Öl und die daraus erwachsenden Finanzströme des Nahen
Ostens kontrollieren können. Die Kontrolle über das Öl ist seit
einem Jahrhundert ein Eckpfeiler der internationalen
Wirtschaftsmacht der USA. Die international tätigen US-Ölkonzerne
(die nicht nur als inländische Öl- und Gasproduzenten tätig sind)
und die Überweisung der aus dem Ausland erzielten wirtschaftlichen
Erlöse leisten einen wesentlichen Beitrag zur Zahlungsbilanz der
USA. Diese Kontrolle im Nahen Osten ermöglicht auch die
Dollar-Diplomatie, in deren Rahmen Saudi-Arabien und andere
OPEC-Länder ihre Öleinnahmen in die US-Wirtschaft investieren,
indem sie riesige Bestände an US-Staatsanleihen und Investitionen
im privaten Sektor anhäufen.“ (2)

Die Vereinigten Staaten hielten die OPEC-Länder durch diese
Investitionen in die US-Wirtschaft (und in andere westliche
Volkswirtschaften) in Geiselhaft, erklärte der Autor. Und diese
könnten ebenso enteignet werden, wie die Vereinigten Staaten 2022
Russlands Geldreserven in Höhe von 300 Milliarden Dollar im
Westen beschlagnahmt hatten. Dies erkläre weitgehend, warum sich
Länder nach wie vor scheuten, in den aktuellen Konflikten für die
Palästinenser oder den Iran einzutreten.


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