Linksextreme Gewalt oder politische Verfolgung? Der Fall Maja T.

Linksextreme Gewalt oder politische Verfolgung? Der Fall Maja T.

Maja T. wurde für einen Prozess wegen mutmaßlicher Attacken auf Neonazis rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert. Seit drei Wochen ist T. im Hungerstreik. Um den Fall entzündet sich eine Debatte.
45 Minuten
Podcast
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Der Podcast über Thema, die Sachsen bewegen

Beschreibung

vor 5 Monaten
Der Fall Maja T. sorgt für Aufsehen. Das zeigt allein schon eine
Störaktion im Sächsischen Landtag an diesem Mittwoch, als während
einer Rede von Ministerpräsident Kretschmer etwa 15 Personen
lautstark „Free Maja“ von der Zuschauertribüne rufen. Der Fall ist
allerdings inzwischen nicht mehr nur eine sächsische, sondern eine
europäische Angelegenheit – mit vielen Facetten: juristische,
politische, gesellschaftliche und auch höchst menschliche. Es geht
um Maja T., eine non-binäre Person aus Jena. Bis Sommer 2024 saß
sie in Dresden in Haft, ihre Auslieferung nach Ungarn wurde vom
Bundesverfassungsgericht rückwirkend für rechtswidrig erklärt. Seit
Februar dieses Jahres steht Maja T. dort vor Gericht. Sie soll an
zwei brutalen Attacken auf Neonazis in der ungarischen Hauptstadt
Budapest beteiligt gewesen sein. Es drohen ihr bis zu 24 Jahre
Haft. Besonders im Fokus ist dieser Prozess aktuell, weil Maja T.
über extreme Haftbedingungen klagt – und sich bereits seit Anfang
Juni in einem Hungerstreik befindet. In dieser Folge des Podcasts
„Thema in Sachsen“ schildern die Reporterinnen Denise Peikert und
Antonie Rietzschel die Hintergründe und analysieren, was dieser
Fall über den Umgang mit Extremismus von links wie rechts in
Deutschland und Europa zeigt. Der Fall, das wird schnell klar, ist
sehr komplex. Es stellen sich viele Fragen: Angefangen damit, wieso
Maja T. überhaupt in Ungarn ist. Die Reporterinnen blicken zurück
auf die Auslieferung, die vor reichlich einem Jahr stattfand und
einer „Nacht- und Nebelaktion“ geglichen habe. Zudem bewerten sie
die Chancen auf eine Rückführung von Maja T. und beschreiben, wie
in Deutschland der politische Druck in dieser Angelegenheit wächst.
Schließlich dreht sich der Podcast aber auch um die zentrale Frage:
Wie weit darf der Kampf gegen Rechtsextremismus eigentlich gehen?
Denn es stehen schwere Vorwürfe im Raum: Maja T. soll an brutalen,
mutmaßlich linksextremistisch motivierten Taten beteiligt gewesen
sein. Peikert und Rietzschel ordnen ein – und beschreiben dabei,
welche Verbindungen es zwischen Maja T. und der vor zwei Jahren am
Oberlandesgericht Dresden verurteilten Leipziger Linksextremistin
Lina E. gibt.

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