Israelischer Großangriff auf den Iran | Von Wolfgang Effenberger
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vor 5 Monaten
Cleverer Präventivschlag oder ordinärer Angriffskrieg mit
Flächenbrandpotential?
Ein Standpunkt von Wolfgang Effenberger.
In der Nacht zum Freitag, den 13. Juni 2025, startete Israel
einen Großangriff auf den Iran. Am Morgen des 13. Juni verkündete
der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu in einer bei X
veröffentlichten Videobotschaft, dass vor wenigen Augenblicken
Israel mit der Operation 'Rising Lion' (1) eine gezielte
Militäroperation eingeleitet habe, „um die iranische Bedrohung
für das Überleben Israels zurückzudrängen. Diese Operation wird
so viele Tage andauern, wie nötig sind, um diese Bedrohung zu
beseitigen. Jahrzehntelang haben die Tyrannen in Teheran
unverfroren und offen zur Vernichtung Israels aufgerufen." (2)
Er sprach von einem "sehr erfolgreichen Eröffnungsschlag", in dem
die "Herzstücke Irans getroffen wurden “ (3). Ihre
völkermörderische Rhetorik hätten die Iraner mit einem Programm
zur Entwicklung von Atomwaffen untermauert. Das israelische
Militär bestätigte einen "präventiven, präzisen und kombinierten
Angriff auf das iranische Atomprogramm". Laut israelischen
Angaben sollen dabei hochrangige iranische Militärs getötet
worden sein.
Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog hat den Großangriff
auf den Iran mit einer existenziellen Bedrohung des
jüdischen Volkes begründet. Der israelische Armeesprecher Effie
Defrin sagte, Israel habe zuletzt Anzeichen identifiziert, dass
der Iran „erhebliche Fortschritte in Richtung nuklearer
Fähigkeiten gemacht“ habe. „Das iranische Regime galoppiert in
Richtung einer Atombombe“, sagte er. (4) Israels Belege für die
Behauptung sind nicht bekannt – der Iran hatte Israels Vorwürfe
stets dementiert.
Bekannt ist vielmehr, dass die Vereinigten Staaten noch mitten in
Verhandlungen mit Iran über eine friedliche Beilegung des
Atomkonflikts steckten; die nächste Verhandlungsrunde war – auf
Seiten der USA unter Führung des Sondergesandten Steve Witkoff –
für den 15. Juni 2025 in Oman geplant.
Nur wenige Stunden vor Israels Angriff hatte US-Präsident Donald
Trump bekräftigt: „Wir setzen uns weiterhin für eine
diplomatische Lösung der Atomfrage ein! Meine ganze Regierung ist
angewiesen, mit Iran zu verhandeln.“ (5)
Dessen ungeachtet flog die israelische Luftwaffe in mehreren
Wellen hatte verschiedene Ziele im Iran angegriffen, darunter
Einrichtungen im Zusammenhang mit Atomenergie (Atomanlage
Natanz), Verteidigung (Hauptquartier der Revolutionsgarden in
Teheran), Ölanlagen in Täbriz sowie städtische Zentren und
infrastrukturelle Ziele. (6) Dazu kamen gezielte Tötungen
hochrangiger Militärs und Atomwissenschaftler. (7) Die
israelische Führung sprach von einem „Präventivschlag“ gegen mehr
als 100 Ziele im Iran, darunter zentrale Anlagen des
Atomprogramms und militärische Einrichtungen. (8)
Zwei Tage später hieß es in der New York Times unter Verweis auf
eine ganze Reihe westlicher Experten, (9) dass es Israel
nicht darum gegangen sei, den Bau einer Atombombe zu verhindern,
sondern vielmehr darum, den Verhandlungsprozess zum Scheitern zu
bringen. Als eine Bestätigung für die Einschätzung wird gesehen,
dass Israel in der ersten Angriffswelle Ali Shamkhani umbrachte;
dieser hatte keine militärische Funktion inne und galt auf
iranischer Seite als führender Kopf bei den Nuklearverhandlungen.
(10)
Kaum vorstellbar, dass Trump nicht über diesen wirkmächtigen
Angriff informiert war. Ein israelischer Regierungsbeamter hat
nach Angaben der Jerusalem Post mitgeteilt, dass es „eine
vollständige und lückenlose Koordination mit den Amerikanern“
gab. (11)
...
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