Martin Thoms: Jesus der Richter? Und das soll Evangelium sein?

Martin Thoms: Jesus der Richter? Und das soll Evangelium sein?

1 Stunde 20 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten
Jesus wird kommen, «zu richten die Lebenden und die Toten». So
steht es in allen ökumenischen Glaubensbekenntnissen. Leider haben
viele Gerichts- und Höllenprediger die Frohbotschaft des
Evangeliums als Drohbotschaft missbraucht. Die neuzeitliche
Theologie hat sich deshalb schwer getan mit dem richtenden Jesus.
Zugleich hat die spätmoderne Kultur eine neue Sensibilität für
Menschen entwickelt, die Opfer von Ausgrenzung, Missbrauch und
Gewalt geworden sind. Steht Gott nicht radikal auf ihrer Seite?
Zieht er die Menschen, die Böses tun, nicht irgendwann und
endgültig zur Rechenschaft? Oder ist er immer nur der Gott, der
liebevoll und barmherzig vergibt? Andi und Thorsten haben den
jungen Theologen Martin Thoms eingeladen und sprechen mit ihm über
das erstaunliche Evangelium von Jesus als dem Richter. Wird Jesus
in einem zukünftigen Akt die Menschen endgültig zurechtbringen und
aufrichten? Und zwar so, dass alle Bilder von der Hölle, welche die
Kirche über viele Jahrhunderte gemalt hat, überflüssig werden? In
der aktuellen Folge diskutieren die drei Gesprächspartner,
inwiefern sich eine Fantasie der Allversöhnung biblisch und
theologisch plausibel machen lässt. Nachdem die Haupteinwände gegen
die Lehre von der Allversöhnung nachgezeichnet sind, steht die
Frage nach Gottes Gerechtigkeit im Brennpunkt. Die Idee einer
göttlichen Höllenstrafe erscheint zwar als verständlich, aber
verstellt den Blick auf Gottes schöpferische Gerechtigkeit und
verdunkelt sie. Martin Thoms argumentiert dafür, das Gericht Gottes
nicht im Gegensatz zur Gerechtigkeit der Liebe Gottes zu denken,
wie sie durch Jesus Christus zu uns Menschen gekommen ist. Brisant
wird der Podcast, wenn die drei Gesprächspartner danach fragen, was
in dieser alle erfassenden Versöhnung mit den Opfern und den Tätern
geschieht. Wie lässt sich eine letztgültige Transformation und
Heilung hier denken? Werden die zum Himmel stinkenden
Ungerechtigkeiten und Leiden der Menschen hier nicht wegparfümiert?
Werden die Opfer nicht noch mal unter Druck gesetzt, indem man von
ihnen Vergebung verlangt? Am Ende bleiben natürlich Fragen offen
und das Problem des Bösen, der Übel und des Leides kehrt in
nachdenklichen Tönen in das Gespräch zurück. Thorsten und Andi
haben sich jedenfalls überzeugen lassen, dass Allversöhnung durch
Gottes liebende Gerechtigkeit mehr. ist als eine stille Hoffnung,
die man aber besser nicht lehrmässig aus dem eigenen Herzen
herauslässt. Mehr Fantasie für das, was Gott tun könnte, scheint an
der Zeit.

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