#112 "15 Mrd. € aus Sondervermögen für die deutschen Seehäfen"

#112 "15 Mrd. € aus Sondervermögen für die deutschen Seehäfen"

Neuer ZDS-Chef Keisinger über Zeitenwende, neue Bedarfe und kritische Infrastruktur
27 Minuten
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Beschreibung

vor 5 Monaten
Florian Keisinger, seit wenigen Wochen neuer Hauptgeschäftsführer
beim Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS), tritt nur
kurz nach seinem Amtsantritt mit einer ambitionierten Forderung an
die Politik. Auf den ersten Blick klingt es gar nicht so viel: 3 %.
Diesen Anteil vom Infrastruktur-Sondervermögen des Bundes fordert
Keisinger für Investitionen in die Häfen als "kritische
Infrastruktur". Ist das etwas tiefgestapelt? Übersetzt man das in
eine absolute Zahl, wird die Dimension – auch im Vergleich zu
bisherigen politischen Anstrengungen in diesem Feld – schon
deutlicher: Es geht um mindestens 15 Mrd. €, sagt der neue ZDS-Chef
und erläutert ausführlich die Hinter- und Beweggründe für die
Initiative. Hinzu komme eine zweite große Herausforderung: die
Grundlagen zu schaffen, "damit wir nicht wieder in die Situation
kommen, in der wir jetzt sind. Dazu bedarf es einer entsprechenden
Grundfinanzierung für die deutschen Seehäfen, die deutlich über der
Summe liegt, die derzeit vom Bund zur Verfügung gestellt wird", so
Keisinger, der seine Ansicht zu einer "angemessenen Hausnummer"
erläutert. Infrastruktur-Sondervermögen, Energiewende, Bundeswehr –
all das sind für ihn Themen, die auch die Seehäfen »sehr sehr
konkret« betreffen. Keisinger ist im Mai aus der Luftfahrtbranche
von Airbus Defence and Space zum ZDS gestoßen und bringt dadurch
einige Erfahrungen aus dem Sicherheitsbereich mit. Im Podcast
spricht er darüber, wie seine ersten Wochen in der "blauen"
Wirtschaft verlaufen sind, was ihn überrascht hat, über seinen
Quereinstieg und wie er von seinen bisherigen Erfahrungen im neuen
Job zehren kann ("zahlreiche Anknüpfungspunkte"). Er spricht über
eine massive Vernachlässigung und einen großen Sanierungsstau aus
den letzten Jahrzehnten, neue Realitäten. Auch auf die Frage, wie
seiner Ansicht nach der Einstieg ausländischer Unternehmen, etwa
des chinesischen Staatskonzerns Cosco oder der MSC-Gruppe, in der
aktuellen Situation zu bewerten ist, geht er ein. Die Stichworte
lauten "Keine kategorische Abwehrreaktion" und »Abschottung«. Das
Gespräch dreht sich außerdem um die Zeitenwende, den neuen
maritimen Koordinator, Häfen als Basis für Offshore-Industrie und
Energiewende, die Koordination zwischen dem Bund und den Ländern,
Investitionen aus dem Verteidigungshaushalt, die vieldiskutierte
Einfuhrumsatzsteuer, Automation in Häfen und Gespräche mit
Gewerkschaften sowie die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Seehäfen.

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