Nutzen- und bedarfsorientierte Medizin soll Wirklichkeit werden | Mit Heinz Giesen
1 Stunde 4 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 5 Monaten
Wie kann man nutzen- und bedarfsorientierte Medizin machen?
Die Antwort gibt es in dieser Folge von „5 Minus – Das
Gesundheitssystem verfehlt das Klassenziel“. Dr. Laura Dalhaus
hat nämlich Dr. Dr. Heinz Giesen zu Gast, den Mann, der auch
Laura’s Online-Auftritt ins Rollen gebracht hat und inhaltlich
mitverantwortlich ist für den Podcast.
Gemeinsam haben sie auch das Buch verfasst „Operation am offenen
Herzen – wie zwei Hausärzte ein krankes Gesundheitssystem retten
wollen“.
Heinz hat schon einige Stationen hinter sich. An der Uniklinik
wollte er schon digitale Patienten-Informierung umsetzen, hat
sich selbstständig gemacht mit einer Flut an Ideen für digitale
Lösungen für die Medizin.
Dann arbeitete er in verschiedenen Krankenkassen und hat bei der
Signal Iduna sogar den ersten bundesweiten HZV-Vertrag
verhandelt. Schließlich entschied er sich, eine eigene Praxis als
Hausarzt zu eröffnen.
Für ihn ist klar was gerade ansteht: Eine Reform im
Gesundheitswesen. Denn in Deutschland herrscht in der Medizin ein
starker Kostenfokus.
Außerdem haben wir ein Problem mit Unter- und gleichzeitiger
Überversorgung. Viele Menschen nehmen Leistungen in Anspruch, die
sie eigentlich nicht brauchen. Wenn dies objektivierbar gemacht
werden würde, dann gäbe es diese Fehlversorgung nicht mehr.
Ein weiteres Problem sind Leistungskürzungen bei Behandlungen.
Manche Leistungen können nicht mehr kostendeckend durchgeführt
werden, sie rechnen sich einfach nicht mehr und die Ärzt:innen
müssen sogar draufzahlen. Das passiert beispielsweise bei
Diagnostikleistungen wie z,B. Schlafapnoe, die dann einfach nicht
mehr therapiert werden.
Laura hat sogar von Dermatolog:innen aus München gehört, dort
wird hauptsächlich ästhetische Medizin gemacht, weil diese sich
einfach mehr lohnt.
Ein weiterer Fall dafür sind Magenspiegelungen. Auch diese werden
querfinanziert.
Dadurch entsteht ein riesiges Problem: Die Unterversorgung von
heute sind die Kosten von chronischer Erkrankung von morgen. Wenn
ein Patient keinen Termin im Schlaflabor für etwa 600 € bekommt,
entstehen teilweise 20tausend Euro an Krankengeld, die gezahlt
werden müssen.
Das hat vor allem Auswirkungen auf den Mittelstand.
Dafür hatten Laura und Heinz die Idee der Sicherstellungsbörse:
Dabei soll der Leistungsanspruch und auch die
Leistungsinanspruchnahme digitalisiert werden.
Die Versorgung wird dann in verschiedene Health Plans
organisiert. Die Idee der Health Plans wird auch shcon in anderen
Ländern umgesetzt. Dabei werden einzelne Diagnosen, wie z.B.
gesunder Schlaf, gesundes Herz, gesunde Lunge ausgearbeitet und
alle Leistungen für die Diagnose von Screening bis Nachsorge
digital definiert.
Wenn die Ausschlusskriterien eines Patienten erfüllt sind, gibt
es dann den Anspruch auf die Leistung.
Dabei wird das Primärarzt-System weitergedacht – weg von
Kostenfokussierung hin zu einer nutzen- und bedarfsorientierten
Versorgung nach medizinisch nachvollziehbaren, transparenten
Kriterien.
Zunächst wollen Laura und Heinz mit schwerwiegenden
Krankheitsbildern die Versorgungspfade definieren, bei denen
Unterversorgung herrscht und das regional testen. Sobald sich das
etabliert hat, können weitere Health Plans hinzukommen und
Regionen hinzugezogen werden.
Die Sicherstellungsbörse kann so zu einem vollständig digitalen
Gesundheitssystem werden. Die Ärztekammer ist schon mit im Boot,
es gibt keine Gewinnabsichten und es geht bei der Börse nicht um
Privatisierung.
Zum Buch:
https://www.genialokal.de/Produkt/Heinz-Giesen-Laura-Dalhaus/Operation-am-offenen-System_lid_55040891.html
Zum Förderverein Patientenwohl e.V.:
Weitere Episoden
43 Minuten
vor 5 Tagen
57 Minuten
vor 2 Wochen
1 Stunde 5 Minuten
vor 3 Wochen
1 Stunde 2 Minuten
vor 1 Monat
In Podcasts werben
Abonnenten
stockach
Regensburg
Affing
Vorra
Leipzig
Oberndorf
46325
Berlin
Radegast
Nordstrand
Lockstedt
Bingen am Rhein
Erding
berlin
Dortmund
Kommentare (0)