Der Klimawandel in Deutschland – SG 299

Der Klimawandel in Deutschland – SG 299

Der Klimawandel ist ein großes Thema auf der ganzen Welt. Auch in Deutschland. Aber was bedeutet Klimawandel genau? Es bedeutet, dass sich das Klima auf der Erde verändert. Es wird wärmer. Das Wetter ändert sich. Es gibt mehr extreme Wetterereignisse.
10 Minuten

Beschreibung

vor 5 Monaten

Der Klimawandel ist ein großes Thema auf der ganzen Welt. Auch in
Deutschland. Aber was bedeutet Klimawandel genau? Es bedeutet,
dass sich das Klima auf der Erde verändert. Es wird wärmer. Das
Wetter ändert sich. Es gibt mehr extreme Wetterereignisse. Der
Mensch hat einen großen Einfluss auf diese Entwicklung.


Der Klimawandel ist kein neues Thema. Schon in den 1970er-Jahren
haben Wissenschaftler gewarnt. Sie sagten: Wenn wir so
weitermachen, wird sich die Erde stark erwärmen. Damals hörten
nur wenige Menschen zu. Erst in den 1990er-Jahren begannen mehr
Länder, über das Problem zu sprechen. Deutschland war eines
dieser Länder. Es unterschrieb 1997 das Kyoto-Protokoll. In
diesem Vertrag sagten viele Länder, dass sie weniger CO₂
ausstoßen wollen. CO₂ ist ein Gas, das durch Autos, Fabriken und
Heizungen in die Luft kommt. Es ist ein sogenanntes Treibhausgas
und macht die Erde wärmer.


In Deutschland kann man die Auswirkungen des Klimawandels heute
deutlich sehen. Die Temperaturen steigen. Laut dem Deutschen
Wetterdienst war das Jahr 2023 eines der wärmsten Jahre seit
Beginn der Messungen. Seit 1881 ist es in Deutschland im
Durchschnitt um 1,7 Grad Celsius wärmer geworden. Das klingt
vielleicht nicht nach viel. Aber diese kleine Veränderung hat
große Folgen.


In den Sommermonaten gibt es mehr Hitzetage. Ein Hitzetag ist ein
Tag mit mehr als 30 Grad Celsius. Diese Tage sind besonders
gefährlich für ältere Menschen und Kinder. Auch Städte leiden.
Sie speichern Wärme. In großen Städten wie Berlin oder Frankfurt
ist es deshalb oft noch heißer als auf dem Land.


Auch der Regen hat sich verändert. In manchen Regionen regnet es
mehr, in anderen weniger. Es gibt häufiger starke Regenfälle, die
zu Überschwemmungen führen. Im Juli 2021 gab es eine große Flut
in Westdeutschland. Besonders stark betroffen war das Ahrtal in
Rheinland-Pfalz. Über 180 Menschen starben. Viele Häuser wurden
zerstört. Diese Flut war ein extremes Wetterereignis – und viele
Experten sagen: Der Klimawandel macht solche Ereignisse
wahrscheinlicher.


Auf der anderen Seite gibt es in manchen Regionen zu wenig Regen.
In den letzten Jahren war es im Sommer oft zu trocken. Landwirte
haben Probleme. Ihre Felder bekommen nicht genug Wasser. Die
Ernte wird schlechter. Besonders betroffen sind Getreide, Mais
und Kartoffeln. Wälder leiden ebenfalls. Viele Bäume, besonders
Fichten, sterben ab. Das liegt auch am Borkenkäfer, der sich bei
Wärme stärker vermehrt.


Die Politik in Deutschland versucht manchmal etwas gegen den
Klimawandel zu tun. 2020 einigte man sich auf ein
Klimaschutzgesetz. Dieses Gesetz sagt, wie viel CO₂ Deutschland
in Zukunft ausstoßen darf. Jedes Jahr gibt es ein Ziel. Wenn ein
Ministerium sein Ziel nicht erreicht, muss es ein Sofortprogramm
machen. Dieses Programm soll zeigen, wie man schnell wieder auf
den richtigen Weg kommt. Leider wurde es vor kurzem entschärft –
jetzt gibt es nur noch eine Summe von CO₂, nicht mehr einzelne
Sektoren. Gute Bereiche können also schlechte Bereiche
ausgleichen. 


Außerdem gibt es auch seit 2020 den sogenannten CO₂-Preis. Wer
viel CO₂ ausstößt, muss mehr bezahlen. Das betrifft zum Beispiel
Benzin und Heizöl. Die Idee ist: Wenn etwas teurer wird, wird es
weniger benutzt. So soll der CO₂-Ausstoß sinken. Im Jahr 2025 ist
der CO₂-Preis auf 55 Euro pro ausgestoßener Tonne gestiegen.
Dadurch wird zum Beispiel das Tanken etwas teurer. Aber es geht
auch um klimafreundliches Bauen. Alte Gebäude sollen zum Beispiel
saniert und besser gedämmt werden, damit weniger geheizt werden
muss. 


Deutschland investiert auch in erneuerbare Energien. Das sind
Energien aus Wind, Sonne oder Wasser. Im Jahr 2023 kamen etwa 52
Prozent des Stroms in Deutschland aus erneuerbaren Energien. Vor
20 Jahren waren es nur rund 10 Prozent. Der Ausbau geht also
voran. Trotzdem gibt es Kritik. Viele Menschen finden, dass es
noch zu langsam geht. Ich gehöre dazu. Denn hier in Bayern hat
die Politik lange Jahre verhindert, dass es mehr Windkraftanlagen
gibt. 


Ein weiterer Punkt ist der Verkehr. Autos und Flugzeuge stoßen
viel CO₂ aus. Deshalb will Deutschland den öffentlichen Verkehr
stärken. Es gibt mehr Busse und Bahnen. Auch Fahrradwege werden
ausgebaut. Seit 2023 gibt es das Deutschlandticket. Es kostet 58
Euro im Monat und man kann damit in ganz Deutschland mit Bus und
Bahn fahren. Die Hoffnung ist, dass dadurch weniger Menschen mit
dem Auto fahren.


Aber nicht alle Menschen sind zufrieden. Manche finden: Der Staat
macht zu wenig. Andere finden: Die Maßnahmen sind zu teuer oder
machen das Leben komplizierter. Und dann gibt es noch jene
Menschen, die anzweifeln, dass es den Klimawandel gibt oder dass
er wirklich menschengemacht ist. Die Wissenschaft ist sich was
das angeht allerdings einig, die Fakten sind eindeutig.


Sicher ist: Der Klimawandel betrifft uns alle. Und Deutschland
muss weiter daran arbeiten, das Klima zu schützen – natürlich
zusammen mit allen anderen Ländern.


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg299kurz.pdf

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