Friedrich Merz, neuer deutscher Bundeskanzler – SG 297

Friedrich Merz, neuer deutscher Bundeskanzler – SG 297

Deutschland hat einen neuen Kanzler. Er heißt Friedrich Merz. Vielleicht hast du seinen Namen schon einmal gehört. Er ist schon lange in der deutschen Politik aktiv. Aber erst jetzt ist er Bundeskanzler geworden.
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Beschreibung

vor 6 Monaten

Deutschland hat einen neuen Kanzler. Er heißt Friedrich Merz.
Vielleicht hast du seinen Namen schon einmal gehört. Er ist schon
lange in der deutschen Politik aktiv. Aber erst jetzt ist er
Bundeskanzler geworden. Das war nicht ganz einfach – und auch ein
bisschen historisch.


Friedrich Merz ist 69 Jahre alt. Er wurde im Jahr 1955 in
Nordrhein-Westfalen geboren. Er hat Jura studiert und war viele
Jahre als Anwalt und Politiker tätig. Schon in den 1980er-Jahren
kam er in den Bundestag, also in das deutsche Parlament. Dort war
er ein Mitglied der Partei CDU, der Christlich Demokratischen
Union. Die CDU ist eine konservative Partei. Mit ihrer
Schwesterpartei CSU, der Christlich-Sozialen Union aus Bayern,
bildet sie die sogenannte Union.


Merz war in den 2000er-Jahren schon einmal sehr bekannt. Damals
war er Fraktionschef der CDU im Bundestag. Das bedeutet: Er war
der wichtigste Politiker der CDU im Parlament. Doch dann kam
Angela Merkel. Sie wurde Parteichefin und später Kanzlerin. Merz
und Merkel hatten unterschiedliche Meinungen. Deshalb zog sich
Merz eine Zeit lang aus der Politik zurück. Das war 2009.


Danach arbeitete er in der Wirtschaft. Zum Beispiel war er im
Aufsichtsrat von großen Firmen, zum Beispiel von Black Rock, der
Commerzbank und BASF. Viele Leute sagten, er sei ein typischer
Vertreter der Wirtschaft – klug, aber auch kühl. Manche fanden
ihn zu weit weg vom normalen Leben der Menschen. Andere sagten,
er sei genau der richtige Mann, um Ordnung und Klarheit in die
Politik zu bringen.


Im Jahr 2018 wollte Merz zurück in die Politik. Angela Merkel war
gerade dabei, sich langsam zurückzuziehen. Merz bewarb sich um
den CDU-Vorsitz – aber verlor. Zwei Jahre später versuchte er es
wieder – und verlor wieder. Erst beim dritten Mal, im Jahr 2022,
wurde er dann CDU-Chef. Ein bisschen wie im Märchen: Aller guten
Dinge sind drei.


Seitdem hat Merz die CDU geführt und versucht, sie zu erneuern.
Die Partei hatte nach den vielen Jahren mit Angela Merkel ihr
Profil verloren. Merz wollte wieder konservativer sein – mit
klareren Meinungen zu Themen wie Migration, Wirtschaft oder
Sicherheit.


Nun hat Merz endlich sein Ziel erreicht: Er ist Bundeskanzler.
Doch es gab eine Überraschung. Bei der Wahl im Bundestag wurde er
im ersten Wahlgang nicht gewählt. Das ist noch nie passiert in
Deutschland. Normalerweise wird ein Kanzler direkt im ersten
Durchgang gewählt – wenn er genug Stimmen hat. Doch bei Merz
fehlten einige Stimmen. Das bedeutet, dass einige Politiker und
Politikerinnen aus seiner eigenen Regierungskoalition von Union
und SPD ihn nicht gewählt haben. Nach vielen Diskussionen und
Unterbrechungen der Bundestagssitzung wurde er dann im zweiten
Wahlgang gewählt.


Viele fragen sich: Warum hat das so lange gedauert? Hat er nicht
genug Unterstützung in seiner eigenen Partei? Oder wollten manche
Abgeordnete ein Zeichen setzen? Das ist nicht ganz klar, denn es
war eine geheime Wahl. 


Nach seiner Wahl wurde er zum Bundespräsidenten gefahren, wo er
seine Ernennungsurkunde erhielt. Erst dann durfte er wieder
zurück in den Bundestag und wurde dort vereidigt. Gleich am
nächsten Tag flog er nach Frankreich, seine erste Reise als neuer
deutscher Bundeskanzler.


Er wird Deutschland in den nächsten Jahren führen – sicher mit
einem anderen Stil als Angela Merkel oder Olaf Scholz. Er gilt
als direkter, manchmal auch als scharf in der Sprache und sogar
cholerisch. Viele sind gespannt, wie er mit der aktuellen
Weltlage umgeht. 


Text der Episode als PDF:
https://slowgerman.com/folgen/sg297kurz.pdf

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