Jens Wawrczeck über »Psycho« und die Kunst des Sprechens
Im Podcast des literaturcafe.de spricht Jens Wawrczeck übers
Sprechen, sein Projekt »Verfilmt von Alfred Hitchcock«, und er gibt
Tipps, wie Autorinnen und Autoren ihre Texte besser vorlesen.
49 Minuten
Podcast
Podcaster
Interviews, Tipps und akustische Eindrücke aus der Welt der Bücher und Hörbücher.
Beschreibung
vor 6 Monaten
Jens Wawrczeck (Peter Shaw aus »Die drei ???«) hat »Psycho«
eingelesen. Es ist der Roman, der von Alfred Hitchcock kongenial
verfilmt wurde. Man denke nur an die legendäre Dusch-Szene. Im
Podcast des literaturcafe.de spricht Jens Wawrczeck übers Sprechen,
sein Projekt »Verfilmt von Alfred Hitchcock«, und er gibt Tipps,
wie Autorinnen und Autoren ihre Texte besser vorlesen. Jens
Wawrczeck ist eine feste Größe in der deutschen Sprecher- und
Schauspielszene. Einem breiten Publikum ist seine Stimme vertraut,
besonders als Peter Shaw in der Hörspielreihe »Die drei ???«. Doch
Wawrczeck ist mehr als das: ein ausgebildeter Schauspieler mit
jahrzehntelanger Erfahrung, der unzählige Hörbücher eingelesen und
in vielen Hörspielen mitgewirkt hat. Im Podcast des
literaturcafe.de gibt er Einblicke in seine Arbeit. Das Mikrofon
hört jede Lüge Was unterscheidet Sprechen für das Mikrofon vom
Schauspiel? Man müsse vor dem Mikro disziplinierter sein, da die
Stimme hier das einzige Ausdrucksmittel sei, erklärt Wawrczeck. Das
Mikrofon sei so klug, dass es jede Lüge höre – eine
Herausforderung, die auch nach über 50 Jahren keine Routine sei.
Trotzdem bringe er sich auch vor dem Mikro ganzkörperlich ein, denn
man höre den Unterschied zwischen jemandem, der »nur« spricht, und
einem Schauspieler, der sich hingibt. Man sei vor dem Mikrofon
jedoch sehr sensibel und minimalistisch tätig. Für Autorinnen und
Autoren, die ihre eigenen Texte vorlesen wollen, hat er einen
klaren Rat: Seien Sie persönlich. Man müsse versuchen, sich
hundertprozentig auf den Text einzulassen. Es gehe nicht darum,
eine Emotion »anzurühren«, sondern bei sich zu bleiben. Je
persönlicher man sei, je mehr man hinter dem Text stehe, desto
überzeugender sei der Vortrag, sagt Jens Wawrczeck im Gespräch mit
Wolfgang Tischer. Seine eigene Vorbereitung für ein Hörbuch gleiche
dem Bemalen eines Manuskripts mit Farben und Geheimcodes für
verschiedene Figuren und Stimmungen – man müsse sich im Text
auskennen wie in einem Haus. Auf Hitchcocks Spuren: Von vergessenen
Schätzen zu »Psycho« Aus dem Gefühl heraus, ein bisschen frustriert
gewesen zu sein, dass er nicht immer die Texte lesen konnte, für
die er brenne, gründete Wawrczeck sein eigenes Hörbuch-Label
Audoba. Es sei »eine rein egoistische Leidenschaftsangelegenheit«
gewesen, Audoba ins Leben zu rufen. Er sehe sich damit nicht als
Konkurrent für etablierte Hörbuchverlage, sondern als sehr kleine
Eisscholle auf einem großen Meer. Sein Herzensprojekt sei die Reihe
»Verfilmt von Alfred Hitchcock«. Wawrczeck fand heraus, dass 42 der
rund 50 Hitchcock-Filme auf literarischen Vorlagen basierten. 18
davon hat er bereits eingelesen, zum Teil musste er sie zunächst
übersetzten lassen. Die aktuelle Produktion ist »Psycho«. Der Film
von 1960 beruht auf dem gleichnamigen Roman von Robert Bloch aus
dem Jahre 1959. Hitchcock habe sich die Rechte seinerzeit »quasi
frisch aus dem Druckwerk« gesichert.
eingelesen. Es ist der Roman, der von Alfred Hitchcock kongenial
verfilmt wurde. Man denke nur an die legendäre Dusch-Szene. Im
Podcast des literaturcafe.de spricht Jens Wawrczeck übers Sprechen,
sein Projekt »Verfilmt von Alfred Hitchcock«, und er gibt Tipps,
wie Autorinnen und Autoren ihre Texte besser vorlesen. Jens
Wawrczeck ist eine feste Größe in der deutschen Sprecher- und
Schauspielszene. Einem breiten Publikum ist seine Stimme vertraut,
besonders als Peter Shaw in der Hörspielreihe »Die drei ???«. Doch
Wawrczeck ist mehr als das: ein ausgebildeter Schauspieler mit
jahrzehntelanger Erfahrung, der unzählige Hörbücher eingelesen und
in vielen Hörspielen mitgewirkt hat. Im Podcast des
literaturcafe.de gibt er Einblicke in seine Arbeit. Das Mikrofon
hört jede Lüge Was unterscheidet Sprechen für das Mikrofon vom
Schauspiel? Man müsse vor dem Mikro disziplinierter sein, da die
Stimme hier das einzige Ausdrucksmittel sei, erklärt Wawrczeck. Das
Mikrofon sei so klug, dass es jede Lüge höre – eine
Herausforderung, die auch nach über 50 Jahren keine Routine sei.
Trotzdem bringe er sich auch vor dem Mikro ganzkörperlich ein, denn
man höre den Unterschied zwischen jemandem, der »nur« spricht, und
einem Schauspieler, der sich hingibt. Man sei vor dem Mikrofon
jedoch sehr sensibel und minimalistisch tätig. Für Autorinnen und
Autoren, die ihre eigenen Texte vorlesen wollen, hat er einen
klaren Rat: Seien Sie persönlich. Man müsse versuchen, sich
hundertprozentig auf den Text einzulassen. Es gehe nicht darum,
eine Emotion »anzurühren«, sondern bei sich zu bleiben. Je
persönlicher man sei, je mehr man hinter dem Text stehe, desto
überzeugender sei der Vortrag, sagt Jens Wawrczeck im Gespräch mit
Wolfgang Tischer. Seine eigene Vorbereitung für ein Hörbuch gleiche
dem Bemalen eines Manuskripts mit Farben und Geheimcodes für
verschiedene Figuren und Stimmungen – man müsse sich im Text
auskennen wie in einem Haus. Auf Hitchcocks Spuren: Von vergessenen
Schätzen zu »Psycho« Aus dem Gefühl heraus, ein bisschen frustriert
gewesen zu sein, dass er nicht immer die Texte lesen konnte, für
die er brenne, gründete Wawrczeck sein eigenes Hörbuch-Label
Audoba. Es sei »eine rein egoistische Leidenschaftsangelegenheit«
gewesen, Audoba ins Leben zu rufen. Er sehe sich damit nicht als
Konkurrent für etablierte Hörbuchverlage, sondern als sehr kleine
Eisscholle auf einem großen Meer. Sein Herzensprojekt sei die Reihe
»Verfilmt von Alfred Hitchcock«. Wawrczeck fand heraus, dass 42 der
rund 50 Hitchcock-Filme auf literarischen Vorlagen basierten. 18
davon hat er bereits eingelesen, zum Teil musste er sie zunächst
übersetzten lassen. Die aktuelle Produktion ist »Psycho«. Der Film
von 1960 beruht auf dem gleichnamigen Roman von Robert Bloch aus
dem Jahre 1959. Hitchcock habe sich die Rechte seinerzeit »quasi
frisch aus dem Druckwerk« gesichert.
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