literaturcafe.de - Bücher lesen, Bücher schreiben
Interviews, Tipps und akustische Eindrücke aus der Welt der Bücher und Hörbücher.
Podcaster
Episoden
29.11.2025
1 Minute
Die Diskussion zeigte, dass auch Verlage längst KI einsetzten.
Dabei geht es jedoch nicht um die Inhalte der Bücher. Vielmehr wird
KI dort eingesetzt, wo repetitive und wenig fordernde Arbeiten zu
erledigen sind, wie beispielsweise bei der Erfassung von Metadaten
und bei internen Prozessen. Wie läuft in den Verlagen der Prozess
der Implementierung? Und wo liegen die Grenzen für den KI-Einsatz?
Die Runde diskutierte auch über mögliche Kennzeichnungen,
urheberrechtliche Grauzonen und die Frage, ob der Staat die
KI-Firmen stärker regulieren müsse. Sind billige, mit der
KI-erstellte Kinderbücher oder Sachbücher, die Amazon fluten, eine
Bedrohung für die Verlage? Wie sieht es bei der KI-Unterstützung
für Covermotive und Übersetzungen aus? Die zunehmende
Herausforderung für Bibliotheken ist zudem die Erkennung von
eingereichten Titeln mit KI-Inhalten z. B. für die Onleihe.
Spannend wurde es beim Thema Kreativität und Beziehung zu den
Leserinnen und Lesern. Bei Büchern, so betonte es Tom Kraushaar,
gehe es paradoxerweise nicht nur um den reinen Inhalt. Die
Verbindung zu einer Autorin oder einem Autor, zu einer echten
Person und ihrem Text, spiele eine zentrale Rolle. Nicht nur auf
Lesungen und Veranstaltungen, sondern auch auf den digitalen
Plattformen wie BookTok zeige sich: Menschen suchen auch beim Lesen
die Beziehung zu Menschen, nicht zu Algorithmen. Ein Gespräch über
den aktuellen Stand beim Umgang der Verlage und Bibliotheken mit KI
und letztendlich darüber, was das Buch im Kern ausmacht. Hören Sie
den vollständigen Mitschnitt der der Diskussion vom 26.11.2025 auf
den 75. Stuttgarter Buchwochen im Podcast des literaturcafe.de.
Nutzen Sie den Player unten nach dem Beitrag. Leider funktionierte
die Mikrotechnik auf der Bühne nicht ganz zuverlässig. Wir bitten
die leichten Störgeräusche zu entschuldigen.
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22.11.2025
1 Stunde 17 Minuten
Mareike Winter von der Buchhandlung Taube in Waiblingen, Kristoffer
Mauch von der Buchhandlung Back in Weinsberg, Fleur Hummel von der
Stadtbibliothek Reutlingen und Michael Steffel von der
Stadtbibliothek Aalen tauschten sich über die von ihnen
ausgesuchten Bücher aus. Wolfgang Tischer vom literaturcafe.de
moderierte den Abend und zog sich diesmal bewusst aus der
Diskussion zurück, um - wie in der ersten Ausgabe 2016 - den vier
Gästen das Feld zu überlassen. Die vier besprochenen Bücher Die
vier besprochenen Bücher 2025 Die vier diskutierten Titel spiegeln
die große Bandbreite der aktuellen Bücher wider. »Nur für
Mitglieder« von Thorsten Nagelschmidt (März Verlag) ist eine
autobiografische Reisebeschreibung des Punk-Musikers Thorsten
Nagelschmidt (Muff Potter), der vor der weihnachtlichen Depression
nach Gran Canaria flüchtet und dort die TV-Serie »The Sopranos«
durchbingt. Das Buch verbindet Gesellschaftsbeobachtung im
All-inclusive-Resort mit persönlichen Reflexionen über Depression
und kulturgeschichtlichen Exkursen über Weihnachten. »Monstergott«
von Caroline Schmitt (Park/Ullstein) erzählt von den Geschwistern
Ben und Esther, die in einer evangelikalen Freikirche aufwachsen.
Das Buch untersucht die Auswirkungen repressiver Religiosität auf
junge Menschen und ihren Weg zur Emanzipation. Je älter die beiden
werden, desto mehr Zweifel kommen auf: Esther möchte mehr
Verantwortung übernehmen, wird aber als Frau abgewiesen. Ben hadert
mit seiner Homosexualität. »Jenseits der See« von Paul Lynch
(Klett-Cotta, übersetzt von Eike Schönfeld) ist der 2023 mit dem
Booker Prize ausgezeichnete Roman über zwei Männer, Bolivar und
Hector, die 14 Monate auf einem sieben Meter langen Boot über den
Atlantik treiben. Der irische Autor zeigt, wie Menschen mit
existenzieller Bedrohung, Einsamkeit und dem täglichen Kampf ums
Überleben umgehen. »Alchemised« von SenLinYu (Forever/Ullstein,
übersetzt von Christiane Sipeer, Karen Gerwig, Lisa Kögeböhn und
Sybille Uplegger) ist ein überarbeiteter und quasi »anonymisierter«
Text einer ursprünglich auf der Fanfiction-Plattform Archive of Our
Own veröffentlichten Harry-Potter-Fanfiction mit über 40 Millionen
Aufrufen. Die Geschichte wurde für die Buchausgabe komplett
überarbeitet und erzählt von der Hauptperson Helena Marino in einer
düsteren Fantasy-Welt voller Nekromantie, Krieg und einer
komplizierten Liebesgeschichte. Die Diskussion war teilweise von
großer Einigkeit geprägt, besonders bei den ersten beiden Titeln.
Kontroverser wurde es bei »Jenseits der See« und vor allem bei
»Alchemised«.
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22.10.2025
50 Minuten
Zwei Tage später erhielt die Autorin bei der Community-Abstimmung
den TikTok Book Award als »BookTok Autorin des Jahres 2025« –
herzlichen Glückwunsch! Hören Sie das ganze Gespräch mit Lilly
Lucas im Podcast und erfahren Sie mehr über ihre Erfolgsgeschichte.
Lilly Lucas über das Schreiben, Hawaii und ihre Bücher Wolfgang
Tischer vom literaturcafe.de traf Lilly Lucas am Messe-Donnerstag
auf der Frankfurter Buchmesse 2025 zum Interview. Ein besonderes
Jubiläum für das literaturcafe.de, denn genau vor 20 Jahren
startete hier der erste Buchmesse-Podcast überhaupt. 2005 erklärte
Wolfgang Tischer sogar auf der morgendlichen Pressekonferenz, was
Podcasting ist. Im aktuellen Gespräch geht es um Lilly Lucas'
aktuelle Hawaii-Love-Trilogie, deren dritter Band »This could be
forever« gerade erschienen ist. Die Autorin erzählt von ihrer
Arbeitsweise, der Recherche auf Hawaii, dem Planen mehrbändiger
Werke und der besonderen Verbindung zu ihrer Community. Lilly Lucas
gibt Einblicke in die Entstehung ihrer Buchreihen – von der
Green-Valley-Serie über die Cherry-Hill-Reihe bis zur aktuellen
Hawaii-Trilogie. Die Autorin erklärt, warum manche Reihen für sie
abgeschlossen sind, während andere möglicherweise noch eine
Fortsetzung bekommen könnten. Zur Person Lilly Lucas ist das
Pseudonym einer deutschen Autorin, die Bücher im Genre New Adult
bzw. Cosy Romance schreibt. Die studierte Germanistin hat bereits
zwölf Spiegel-Bestseller geschrieben. Der BookTok Award Zwei Tag
nach dem Gespräch, am Samstag, dem 19. Oktober 2025, wurde Lilly
Lucas mit dem TikTok Book Award als »BookTok Autorin des Jahres«
ausgezeichnet, übe die Gewinnerin stimmt die Community ab. Die
Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 2.500 Euro dotiert. Hören
Sie das ganze Gespräch im Podcast des literaturcafe.de Das
vollständige Gespräch mit vielen weiteren Details zu Lilly Lucas'
Schreibprozess, ihrer Beziehung zu den Fans und ihren
Zukunftsplänen gibt es im Podcast des literaturcafe.de. Der Podcast
kann über alle gängigen Podcast-Plattformen abonniert werden.
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15.09.2025
23 Minuten
Ein Gespräch am märchenhaften Ort Im September 2025 traf Wolfgang
Tischer den österreichischen Autor Michael Köhlmeier im Schwarzwald
anlässlich der 10. Literaturtage Nordschwarzwald. Diese
hochkarätige Veranstaltung findet alle zwei Jahre in Baiersbronn,
Dornstetten und Freudenstadt statt und lockt mit einem besonderen
Ambiente - Lesungen in Hütten am Waldrand und Museen. Kuratiert von
Walle Seier und veranstaltet von der VHS Freudenstadt, bildeten in
diesem Jahr Autorinnen und Autoren wie Monika Helfer, Arnold
Stadler, Angelika Overath und Judith Herrmann das hochkarätige
Programm. Buch: Die Verdorbenen von Michael Köhlmeier Köhlmeiers
aktueller Roman »Die Verdorbenen« steht auf der Longlist zum
Deutschen Buchpreis 2025 und erzählt die Geschichte des Studenten
Johann im Marburg der frühen 1970er Jahre. Ein scheinbar harmloses
Ereignis - ein 20-minütiger Spaziergang um einen See mit einer
Kommilitonin - führt zu ungeahnten Folgen. Was Figuren mit ihren
Autoren machen Besonders faszinierend ist Köhlmeiers Schilderung
seines Schreibprozesses: »Wenn es mir dann nicht gelingt als
Schriftsteller, spätestens nach einer Seite, dass diese Figur
irgendwie mich führt und nicht ich die Figur, dann funktioniert es
nicht. Die Figur erzählt mir die Geschichte.« Diese Wendungen
können auch für den Autor selbst verstörend sein. Wenn sein
Protagonist als Kind auf die Frage des Vaters, was er einmal tun
möchte, antwortet: »Ich möchte einmal einen Mann töten«, dann
wusste Köhlmeier beim Schreiben selbst »keine zwei Zeilen vorher«,
dass diese Worte kommen würden. »Natürlich bleibt mir immer die
Möglichkeit, das zu ignorieren«, sagt Köhlmeier, »aber dann
bin ich ein Verräter gegenüber meiner literarischen Figur.«
Biografische Referenzen, weil es einfacher war Köhlmeier nutzt für
»Die Verdorbenen« biografische Elemente - er studierte wie sein
Protagonist in Marburg -, betont aber die Distanz zur eigenen
Person: »Ich habe hier meine Biografie ausgebeutet, ohne dass aber
ich eine Identität hätte mit der Person, die hier erzählt.« Es sei
schlichtweg einfacher gewesen, das Marburg der 1970er Jahre zu
beschreiben, weil er es kenne. Hören Sie die komplette
Podcast-Folge, um mehr über Köhlmeiers Verhältnis zu seinen
Figuren, die Entstehung kraftvoller Sätze und seine Gedanken zu
Wilhelm Hauffs »Das kalte Herz« zu erfahren - aufgenommen an einem
märchenhaften Ort im Schwarzwald, der schon Hauff zu seinem wohl
bekanntesten Text inspirierte.
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31.08.2025
1 Stunde 19 Minuten
OpenAI versprach mit ChatGPT-5 den »bisher fähigsten
Schreibpartner«. Doch der Münchner KI-Forscher Christoph Heilig
zeigt: Das Modell produziert literarischen Nonsens – und lobt sich
dafür auch noch selbst.
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