Der „Handschlag von Torgau“ am 26. April 1945 | Von Hermann Ploppa

Der „Handschlag von Torgau“ am 26. April 1945 | Von Hermann Ploppa

11 Minuten

Beschreibung

vor 7 Monaten

Ungern erinnern die Mainstream-Medien an die
Waffenbruderschaft von Amerikanern und Russen im Zweiten
Weltkrieg. Doch Frieden ist die einzig vernünftige
Option.


Ein Standpunkt von Hermann Ploppa.


Es ist April 1945. Eigentlich ist die deutsche Wehrmacht reif für
die Kapitulation. Die US-amerikanischen und britischen Einheiten
sind im Westen weit in deutsches Gebiet vorgedrungen. Die Rote
Armee hat ihrerseits schon weite Teile des deutschen Ostens
aufgerollt. Doch immer noch wehren sich fanatische Nazi-Truppen
und Wehrwölfe gegen den unvermeidlichen Untergang. Die
Zivilbevölkerung muss dafür die Folgen tragen.


Und da treffen sich in Nordsachsen bei Leipzig amerikanische
Truppen an der Elbe mit der sowjetischen Roten Armee.
Rücksichtslos sprengt die Wehrmacht noch zahlreiche Brücken, die
die Elbe überqueren, um die Sowjets am Vormarsch nach Westen zu
hindern. Am 25. April 1945 treffen sich Verbände der USA und der
Sowjetunion an der zerstörten Elbe-Brücke im sächsischen Strehla.
Das Treffen wird schnell abgebrochen. Denn die Szenerie ist
grausig. Die zerstörte Elbbrücke ist übersät mit den Leichnamen
unzähliger deutscher Zivilisten, die bei der Sprengung der Brücke
den Tod gefunden hatten. Also treffen sich Amerikaner und Sowjets
im nahegelegenen Kreinitz, um hier auch Pressebilder und Filme zu
machen. Für die Sowjets wird das Ganze dann noch einmal einen Tag
später in Burxdorf pressetauglich inszeniert.


Die Geschichtsschreibung ist hart aber ungerecht. Denn in die
Geschichtsschreibung wurde nicht die Burxdorfer Begegnung
aufgenommen als offiziell, sondern erst die Begegnung
sowjetischer und amerikanischer Soldaten in Torgau am 26. April.
Und weil auch dort nicht sofort gute Filmsequenzen gemacht werden
konnten, wurde das Treffen am 27. April für die Kameras
nachgespielt. Immerhin schon in Farbe. Und so sehen wir gut
gelaunte GIs und sowjetische Soldaten, die zunächst noch sehr
beherrscht wirken, dann aber auch ausgelassen Kasatschok tanzen.
Große Amerikaner umarmen fesche Rotgardistinnen. Das Akkordeon
ventiliert. Die Stimmung wird immer ausgelassener. Hoch die
Tassen. Und in dem Film, den wir heute noch bewundern können,
erzählt uns der amerikanische Kameramann, wie er sich mit seinem
russischen Kollegen Kornikow angefreundet hat. Und der
amerikanische Kameramann berichtet uns:
„Wir prosteten uns zu und amüsierten uns. Dann brachte er
(Kornikow) einen Tost auf die großartigen US-Soldaten aus. Klar,
wir waren gut, aber ohne sie wären wir nie so weit gekommen.“


Das ist richtig. Das ist immerhin ehrlicher als alles, was später
aus US-amerikanischen Propaganda-Abteilungen auf uns herunter
geregnet wurde. Tatsache ist allerdings auch, dass die
sowjetischen Militärs und die betroffene Zivilbevölkerung fast
die gesamte Last des Antifaschistischen Widerstands zu schultern
hatten. Wobei die westliche Sowjetunion von der Wehrmacht in eine
Mondlandschaft umgewandelt wurde, und 28 Millionen Sowjetbürger
den Tod fanden. Die Westmächte griffen mit der Invasion in der
Normandie erst Mitte 1944 in den Krieg ein. Zu einer Zeit, als
die Sowjetunion den Krieg bereits für sich entschieden hatte und
somit die Wehrmacht westwärts vor sich her trieb. Die Amerikaner
und Briten hatten erst einmal zugeschaut, wer diesen Krieg
gewinnt, um sich dann im Endspurt frisch und ausgeruht
einzuschalten, als es um die Verteilung der Kriegsbeute ging. Und
als es darum ging, den Vormarsch der Roten Armee an die
Atlantikküste aufzuhalten ...hier weiterlesen:
https://apolut.net/der-handschlag-von-torgau-am-26-april-1945-von-hermann-ploppa/


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