#109 Reederei Nord-Chef Kurt Klemme: "Grauenhaftes Containerschiff-Orderbuch"
Flotten-"Traumziel", Sorge vor Linien-Oligopol, Bulker, Tanker,
Trump, Kapitalmarkt
26 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Die Hamburger Reederei Nord will "nicht alle Eier in einen Korb"
werfen und hält an der von Gründer Klaus Oldendorff ausgerufenen
Strategie einer diversifizierten Flotte fest. Geschäftsführer Kurt
Klemme erläutert in der neuen Episode des HANSA PODCASTs die
Hintergründe der Strategie und spricht über Flottenpläne für
Containerschiffe, Bulker und Tanker, die Sorge vor einem
Linien-Oligopol, die Arbeit mit der Eignerfamilie Oldendorff und
Pläne für KG-Fonds und Investorenschiffe sowie über Folgen der
Politik von US-Präsident Trump. Die vor rund 60 Jahren gegründete
Reederei Nord betreibt aktuell eine Flotte von insgesamt 36
Schiffen – inklusive solchen im Management. Darunter sind wie schon
seit vielen Jahren Containerschiffe, Bulker und Tanker – und zwar
vor allem "Standardschiffe". Das soll auch so bleiben, sagt Klemme.
Mitunter komme einem beim Blick auf die politischen Entwicklungen
der Gedanke »bloß raus aus dem Containermarkt«, aber schlussendlich
habe sich das Konzept »Diversifikation« stets bewährt, so der
Manager, der erläutert, warum man in welchen Segmenten investiert
bleiben wolle. Die Reederei Nord wartet derzeit noch auf einen
letzten Containerschiffsneubau. Danach dürfte kurzfristig kein
neuer Auftrag folgen. Der Geschäftsführer nennt das globale
Orderbuch "grauenhaft". Es gebe großes Verschrottungspotenzial, vor
allem "wenn der Markt knallt", sagt Klemme, der seine
diesbezüglichen Erwartungen erläutert, aber auch, in welchen
Segmenten noch größerer Bedarf seitens der Linien kommen dürfte.
Ein zentraler Aspekt dabei ist die Arbeit der Linienreedereien und
Allianzen. Zwar gab es da zuletzt eine leichte Entspannung im
Vergleich zu den besonders schwierigen Zeiten, in denen Trampreeder
regelrecht "rasiert" worden seien. Allerdings gibt es bei der
Reederei Nord durchaus Sorgen, "dass wir wieder in so eine Struktur
kommen, in dem wir von einem Oligopol in die Zange genommen
werden". Ein Hauptfokus liegt aktuell eher bei Bulkern und Tankern.
Das "Dry Bulk"-Orderbuch habe "eine völlig überschaubare Größe",
sagt Klemme und geht auf die Attraktivität unterschiedlicher
Schiffsgrößen und -typen ein – sowohl für Neubauten als auch für
Secondhand-Transaktionen. Auch im Tanker-Markt schaut sich die
Reederei regelmäßig um, aber die politische Lage in den USA – ein
wichtiger Markt für die Reederei Nord – erfordere eine genaue
Planung, etwa bei Neubau-Aufträgen. Nicht zuletzt mit Blick auf die
geplanten Strafgebühren für in China gebaute Schiffe bei
Hafenanläufen in den USA. Das "Traumziel" für die Flotte? "50
eigene Schiffe und 30 weitere in Management wäre eine gute Größe",
sagt Klemme und spricht auch über seine Einschätzung, ob und wie
das möglich ist. Man könne sein Geld auch anderweitig gut
investieren. Klemme geht auch darauf ein, ob der Einstieg in andere
Schifffahrtssegmente wie MPP oder Offshore eine Option für die
Reederei sind und nicht zuletzt, wofür der Reederei "das Geld zu
schade ist". Außerdem spricht der erfahrene Manager über Pläne für
einen neuen KG-Fonds und die Idee eines neuen "Private Placements"
in Deutschland sowie das Modell von "Investorenschiffen" und den
Anteil, den die Familie Oldendorff an den Schiffen hält. Klemme
spricht in der Episode u.a. auch über An- und Verkaufsstrategien,
was erwartet wird, "wenn der Markt knallt" und wo in der
Schifffahrt die Musik spielt, bevorzugte Schiffsgrößen und -typen,
Nicht-Standardschiffe und Nischenmärkte, Vor- und Nachteile bei der
Arbeit mit KG-Fonds und Private Equity, wie die Reederei Nord von
den Plänen der US-Regierung, in China gebaute Schiffe mit einer
Sondergebühr zu belegen, profitieren dürfte sowie Auswirkungen der
Zoll- und Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China.
Hinweis: Die Episode wurde am 14.4.25 aufgezeichnet.
werfen und hält an der von Gründer Klaus Oldendorff ausgerufenen
Strategie einer diversifizierten Flotte fest. Geschäftsführer Kurt
Klemme erläutert in der neuen Episode des HANSA PODCASTs die
Hintergründe der Strategie und spricht über Flottenpläne für
Containerschiffe, Bulker und Tanker, die Sorge vor einem
Linien-Oligopol, die Arbeit mit der Eignerfamilie Oldendorff und
Pläne für KG-Fonds und Investorenschiffe sowie über Folgen der
Politik von US-Präsident Trump. Die vor rund 60 Jahren gegründete
Reederei Nord betreibt aktuell eine Flotte von insgesamt 36
Schiffen – inklusive solchen im Management. Darunter sind wie schon
seit vielen Jahren Containerschiffe, Bulker und Tanker – und zwar
vor allem "Standardschiffe". Das soll auch so bleiben, sagt Klemme.
Mitunter komme einem beim Blick auf die politischen Entwicklungen
der Gedanke »bloß raus aus dem Containermarkt«, aber schlussendlich
habe sich das Konzept »Diversifikation« stets bewährt, so der
Manager, der erläutert, warum man in welchen Segmenten investiert
bleiben wolle. Die Reederei Nord wartet derzeit noch auf einen
letzten Containerschiffsneubau. Danach dürfte kurzfristig kein
neuer Auftrag folgen. Der Geschäftsführer nennt das globale
Orderbuch "grauenhaft". Es gebe großes Verschrottungspotenzial, vor
allem "wenn der Markt knallt", sagt Klemme, der seine
diesbezüglichen Erwartungen erläutert, aber auch, in welchen
Segmenten noch größerer Bedarf seitens der Linien kommen dürfte.
Ein zentraler Aspekt dabei ist die Arbeit der Linienreedereien und
Allianzen. Zwar gab es da zuletzt eine leichte Entspannung im
Vergleich zu den besonders schwierigen Zeiten, in denen Trampreeder
regelrecht "rasiert" worden seien. Allerdings gibt es bei der
Reederei Nord durchaus Sorgen, "dass wir wieder in so eine Struktur
kommen, in dem wir von einem Oligopol in die Zange genommen
werden". Ein Hauptfokus liegt aktuell eher bei Bulkern und Tankern.
Das "Dry Bulk"-Orderbuch habe "eine völlig überschaubare Größe",
sagt Klemme und geht auf die Attraktivität unterschiedlicher
Schiffsgrößen und -typen ein – sowohl für Neubauten als auch für
Secondhand-Transaktionen. Auch im Tanker-Markt schaut sich die
Reederei regelmäßig um, aber die politische Lage in den USA – ein
wichtiger Markt für die Reederei Nord – erfordere eine genaue
Planung, etwa bei Neubau-Aufträgen. Nicht zuletzt mit Blick auf die
geplanten Strafgebühren für in China gebaute Schiffe bei
Hafenanläufen in den USA. Das "Traumziel" für die Flotte? "50
eigene Schiffe und 30 weitere in Management wäre eine gute Größe",
sagt Klemme und spricht auch über seine Einschätzung, ob und wie
das möglich ist. Man könne sein Geld auch anderweitig gut
investieren. Klemme geht auch darauf ein, ob der Einstieg in andere
Schifffahrtssegmente wie MPP oder Offshore eine Option für die
Reederei sind und nicht zuletzt, wofür der Reederei "das Geld zu
schade ist". Außerdem spricht der erfahrene Manager über Pläne für
einen neuen KG-Fonds und die Idee eines neuen "Private Placements"
in Deutschland sowie das Modell von "Investorenschiffen" und den
Anteil, den die Familie Oldendorff an den Schiffen hält. Klemme
spricht in der Episode u.a. auch über An- und Verkaufsstrategien,
was erwartet wird, "wenn der Markt knallt" und wo in der
Schifffahrt die Musik spielt, bevorzugte Schiffsgrößen und -typen,
Nicht-Standardschiffe und Nischenmärkte, Vor- und Nachteile bei der
Arbeit mit KG-Fonds und Private Equity, wie die Reederei Nord von
den Plänen der US-Regierung, in China gebaute Schiffe mit einer
Sondergebühr zu belegen, profitieren dürfte sowie Auswirkungen der
Zoll- und Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China.
Hinweis: Die Episode wurde am 14.4.25 aufgezeichnet.
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