Das! Ist! Faschismus! | Von Roberto de Lapuente
14 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Monaten
Hochschulprofessoren aus den Vereinigten Staaten wenden
sich vom „Trump-Faschismus“ ab. Deutsche Medien greifen das Thema
begierig auf — um den Faschismus im eigenen Land vergessen zu
machen.
Ein Standpunkt von Roberto de Lapuente.
Maler kennen das: Wenn sie den Hintergrund eines Bildes sehr
dunkel gestalten, tritt selbst ein schwaches Leuchten als
Kontrast deutlich hervor. Seit vielen Jahren versucht die
systemtreue Presse auf diese Weise, „unserer Demokratie“ ein
besonders strahlendes Image zu verpassen. Sie zitiert zum
Vergleich die Mächte der Finsternis herbei: Putin, Erdoğan,
Orbán ... und in letzter Zeit besonders oft Donald Trump. Ob
die wirklich so viel schlimmer sind als „unsere demokratischen“
Geistesgrößen wie Karl Lauterbach oder Nancy Faeser, steht auf
einem anderen Blatt. Das rhetorische Manöver dient vor allem auch
der Ablenkung und der Schuldprojektion. Genügend Indizien gerade
auch der jüngsten Zeit weisen darauf hin, dass der Faschismus
auch in Deutschland längst nicht mehr nur ein Kapitel in den
Geschichtsbüchern ist.
Interview in der Zeit mit Jason Stanley, dem
„Philosophiestar“, wie die Zeitung ihn nennt. Der verlasse jetzt
mit Sack und Pack die Vereinigten Staaten, weil die Regierung
Trump der Columbia University (Hinweis: Yale
University, wie im Podcast genannt, ist nicht korrekt)
Fördergelder streichen möchte, so sie jüdische Studenten nicht
besser vor sogenannten propalästinensischen Demonstranten
schützt. Das sei laut Regierung nämlich in der Vergangenheit
nicht geschehen — der strikte proisraelische Kurs Donald Trumps
ist wenig überraschend, seine Haltung war da immer eindeutig, er
war schon sehr früh stark in die jüdische Community New Yorks
eingebunden.
Grundsätzlich ist die Empörung des Philosophen, der 2018 das Buch
„How Fascism Works“ schrieb, ja nachvollziehbar: Eine Regierung
sollte sich nicht in universitäre Angelegenheiten mischen — ganz
unabhängig davon, wie man den Gaza-Krieg sieht. Stanleys Empörung
ist jedoch auf andere Weise problematisch.
Denn die Politik hat sich auch schon vorher in den
Universitätsbetrieb eingemischt. Und zwar auf vielleicht viel
eklatantere Art und Weise: Sie gab Diversitätsregeln vor und
sorgte dafür, dass Fördermittel auch an der Umsetzung selbiger
geknüpft wurden. Hochschulen, die sich Quotenregelungen entzogen,
liefen Gefahr, teure Gerichtsprozesse ausfechten zu müssen.
Es war politisch gewollt, dass in den Universitäten nicht mehr
die Besten zu finden waren, sondern dass sie eben auch schlechter
bewertete Studenten aufnahmen, um die Vorgaben der sogenannten
DEI zu erfüllen — der Diversity, Equity und Inclusion.
Daran hat sich Jason Stanley aber nie gestoßen. Und er fand es
auch nicht mal präfaschistisch, dass man jeden, der etwas sagte,
was nicht in die Befindlichkeitswelt der DEI-Befürworter passte,
sozial und oft auch beruflich ächtete.
Professoren, die ihr Paradies verlieren
Was aber nun passiere, so der Professor in der Zeit, das sei
Faschismus: „Welche Begriffe sollen wir denn sonst verwenden?“,
fragt er rhetorisch gewieft. Selbstredend, dass die deutsche
Zeitung ihm aus der Hand frisst.
....hier weiterlesen:
https://apolut.net/das-ist-faschismus-von-roberto-de-lapuente/
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