Chefsache #21 |Jörn Schumann - Geschäftsführer Marketing & Vertrieb, Flensburger Brauerei

Chefsache #21 |Jörn Schumann - Geschäftsführer Marketing & Vertrieb, Flensburger Brauerei

Unabhängigkeit
47 Minuten
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Beschreibung

vor 8 Monaten

In der 21. Episode des GZ-Podcasts "Chefsache" haben wir Jörn
Schumann am Mikrofon. Der Geschäftsführer für Marketing und
Vertrieb stieg im Juli 2021 in die Flensburger Brauerei ein, wo
er zuvor als Marketing Direktor tätig gewesen war. Anfang 2024
löste er den langjährigen Geschäftsführer Andreas Tembrockhaus
ab.


 


Schumann hat das Thema Unabhängigkeit zur absoluten Chefsache
erklärt.


 


Für den Marketing-Profi ist die Eigenständigkeit des Unternehmens
das Pfund, mit dem er bei der Zielgruppe wuchern kann. Er ist
fest davon überzeugt, dass die Flensburger Brauerei auch deshalb
beim Verbraucher ein so hohes Ansehen genießt, weil sie eben
nicht konzerngebunden ist. Auch ist er davon überzeugt, dass das
Unternehmen deshalb so kreativ ist, weil es nicht über unendliche
finanzielle Mittel verfügt wie Großkonzerne.


 


Bei Flensburger fragen sich alle Beteiligten vor einer
Investition, ob sie persönlich das Geld für ein bestimmtes
Vorhaben ausgeben würden oder besser nicht. Anders gesprochen:
Man gehe bei Flensburger nicht mit Kraft, sondern mit Hirn durch
die Tür, sagt Schumann augenzwinkernd. In dem Unternehmen ist man
auch davon überzeugt, dass man kein Bier verkauft, sondern "Spaß
in Flaschen". Mit dieser Philosophie hält man sich viele Optionen
bei der Positionierung von Getränken offen, egal ob es die
Konsumenten mittleren Alters sind oder die sogenannte GenZ (18
+). 


 


Nur mit dieser Art von Unabhängigkeit und Denke sei es laut
Schumann möglich, Neuheiten wie die "Küstenlimo" oder das
"Strandlager" zu kreieren. Flensburger bürstet vor allem mit dem
Strandlager in zweierlei Hinsicht gegen den Strich: Dass neue
Lager-Bier hat einen Alkoholgehalt von 6,2 Prozent, was im
Wortsinne bockstark ist. Darüber hinaus erlaubt sich die Brauerei
von der Bierstilistik eben nicht einfach nur auf den allgemeinen
Hellbier-Zug aufzuspringen, sondern das Strandlager als
naturtrübes, kupferfarbenes Märzen an den Start zu bringen.
Während in Österreich das Märzen zu den beliebtesten Biersorten
zählt, hat es hierzulande einen Volumenanteil von unter 3
Prozent. Für Schumann aber ist nur ausschlaggebend, was dem
Konsumenten schmeckt - "und das machen wir einfach", sagt der
Brauer-Chef. 


 


Auch wundert sich Schumann über die seiner Meinung nach absolute
"Hektoliter"-Hörigkeit in der Braubranche. Er nimmt bewusst
Volumenrückgänge in Kauf, wenn die Flensburger Pils-Kiste 15,99
Euro kostet. Er müsse schließlich Rechnungen in Euro und nicht in
Hektos bezahlen. 


 


Schumann sieht die Brauerei strategisch und mit dem neuen Sudhaus
für die nähere Zukunft gut aufgestellt. Schließlich bezeichnet er
sich nicht umsonst als "Ploptimist". 


 


Auf zum Schnack mit Jörn!

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