Die Hannibal Doktrin, Geiselfolter, Eroberungen | Von Jochen Mitschka
25 Minuten
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vor 9 Monaten
Ein Standpunkt von Jochen
Mitschka.
Wenn wir aufhören, über Gaza zu reden, hören wir auf, über
Menschlichkeit zu sprechen. Deshalb will ich heute über die
Situation während der ersten Phase des Waffenstillstandes in Gaza
berichten, insbesondere über die Schicksale von Geiseln, über den
Waffenstillstand allgemein, einen neuen aufziehenden
Zerstörungsmarathon auf der Westbank, über den IStGH und am
Schluss über den Widerstand im Libanon.
Israelische Propaganda
Daniel Levy, ehemaliger israelischer Friedensunterhändler, sagte
vor dem UN-Sicherheitsrat.
„Eine Schweigeminute für jedes der Bibas-Kinder wäre
angebracht, ebenso wie eine Schweigeminute für jedes der über
18.000 palästinensischen Kinder, die bei der israelischen
Verwüstung des Gazastreifens ermordet wurden. Dieses Schweigen
würde über 300 Stunden dauern.“(1)
Pikant war, dass die Schweigeminute eigentlich der
Hannibal-Direktive hätte gelten sollen. Stand der
Bibas-Geschichte am 02.03.2025 war: Wenn die Hamas die Geiseln –
insbesondere die Bibas-Kinder – als „Gold“ für Verhandlungen
betrachtete, warum sollten sie dieses Faustpfand mutwillig
zerstört haben? Die Berichte, dass Hamas-Kämpfer ihre Gefangenen
mit Matratzen oder sogar ihren Körpern vor israelischen Angriffen
schützten, stammten unter anderem aus Aussagen freigelassener
Geiseln, wie sie etwa in der Jüdischen Allgemeinen oder bei
Wikipedia erwähnt wurden. Diese Schilderungen deuteten darauf
hin, dass die Geiseln einen hohen strategischen Wert hatten – als
Druckmittel, um palästinensische Gefangene aus israelischen
Haftanstalten freizubekommen. Das passte zur Logik eines
Geiseldeals, wie er teilweise schon umgesetzt wurde, etwa als
Yarden Bibas am 1. Februar 2025 freikam.
Die Behauptung der IDF, dass Kfir und Ariel Bibas „mit bloßen
Händen“ getötet wurden, stammte aus forensischen Analysen des
Instituts für Forensische Medizin in Tel Aviv, unterstützt durch
Geheimdienstinformationen, wie Armeesprecher Daniel Hagari am 21.
Februar 2025 erklärte. Die Untersuchung hätten angeblich keine
Spuren von Bombenverletzungen gezeigt, was die Hamas-These eines
Luftangriffs widerlege. Aber die gleiche Quelle – israelische
Behörden – hatte in der Vergangenheit übertrieben oder ungeprüfte
Behauptungen verbreitet, wie die „40 geköpften Babys“, die später
als Lügen entlarvt worden waren. Das schadete ihrer
Glaubwürdigkeit.
Konnte man das „mit bloßen Händen“ glauben? Wenn die Geiseln so
wertvoll waren, klang eine vorsätzliche Tötung unlogisch – es sei
denn, es war ein Akt von Wut, Chaos oder ein Unfall in der
Gefangenschaft, der vertuscht wurde. Denkbar war auch, dass
Hamas-Mitglieder oder eine Splittergruppe außer Kontrolle geraten
war, was mit Berichten übereinstimmte, dass die Bibas-Familie
möglicherweise nicht direkt von der Hamas, sondern von einer
anderen Gruppe festgehalten wurde. Aber Beweise? Fehlanzeige....
hier weiterlesen:
https://apolut.net/die-hannibal-doktrin-geiselfolter-eroberungen-von-jochen-mitschka/
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