Gewinner, Verlierer, Konsequenzen: Die Bundestagswahl aus sächsischer Sicht

Gewinner, Verlierer, Konsequenzen: Die Bundestagswahl aus sächsischer Sicht

Der Dresdner Politologe Janek Treiber erklärt, wieso die AfD nicht mehr nur in Sachsen stark ist, was das für die CDU bedeutet und wie es mit dem BSW jetzt weitergehen könnte.
57 Minuten
Podcast
Podcaster
Der Podcast über Thema, die Sachsen bewegen

Beschreibung

vor 9 Monaten
Deutschland hat gewählt - und dem Ergebnis nach zu urteilen, sich
auch für einen Wechsel entschieden: Die Union ist klar stärkste
Kraft, die Parteien der Ampel-Regierung stürzen ab und die AfD
verdoppelt ihr Ergebnis. Was bedeutet das für die jetzt anstehende
Regierungsbildung? Wird es wirklich einen Politik-Wechsel geben?
Und was sagt das Ergebnis insbesondere zur Lage in Sachsen aus?
Denn hier hat nicht die CDU die meisten Stimmen geholt - sondern
die AfD. Und das mit Abstand. Im Podcast ordnet der
Politikwissenschaftler Janek Treiber von der TU Dresden den Ausgang
dieser Bundestagswahl ein und analysiert die Konsequenzen für das
politische Gefüge - mit besonderem Blick aus und auf Sachsen. Dass
die AfD bundesweit mit 20,8 Prozent der Stimmen zweitstärkste Kraft
hinter der CDU geworden ist, sei keine Überraschung, sagt Treiber.
„Das haben die Ergebnisse der Landtagswahlen im vergangenen Jahr
und die Umfragen im Vorfeld der Wahl bereits angedeutet.“ Besonders
sei das Ergebnis aber dennoch, betont der Politologe. Denn: „Dieses
starke Bundesergebnis kommt maßgeblich dadurch zustande, dass die
AfD nun auch in Westdeutschland an Stärke gewonnen hat.“ Wie
bereits seit Jahren im Osten zu beobachten gewesen ist, sei nun
auch in den alten Bundesländern zunehmend eine Umkehr bei der
Wahlabsicht zu erkennen. „Immer mehr Menschen wählen die AfD aus
Überzeugung, nicht aus Protest”, so Treiber. Wieso ist das so? Und
was bedeutet das für die sich nun mutmaßlich formierende Regierung
aus CDU und SPD? Darauf geht Treiber detailliert ein. Genauso auch
auf die Frage, ob es ein Vorteil ist, dass Unions-Kanzlerkandidat
Friedrich Merz mit Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer
einen Parteikollegen mit viel Konfrontationserfahrung im Umgang mit
der AfD als Vertrauten hat. Für die größte Spannung in der
Wahlnacht von Sonntag zu Montag hat das BSW gesorgt. Auch über
diese Partei wird ausführlich in dem Podcast gesprochen. Erst nach
Auszählung des letzten der 299 Wahlkreise in Deutschland war klar,
die Partei scheitert an der Hürde von 5 Prozent „Der extreme Fokus
auf Sahra Wagenknecht scheint langfristig nicht aufzugehen“, stellt
Treiber fest. Der Politologe, der die Entwicklung des BSW seit
seiner Gründung wissenschaftlich beobachtet, sieht die Partei an
einem Wendepunkt. Fehlende Parteistrukturen, der Wegfall des
Friedensthemas durch ein mögliches Kriegsende in der Ukraine und
eine eher unklare inhaltliche Positionierungen könnten das Bündnis
weiter schwächen. Was bedeutet das für das BSW, das in Sachsen im
Landtag vertreten ist und in den Nachbarbundesländern Thüringen und
Brandenburg sogar mitregiert? Und ist Sahra Wagenknechts politische
Karriere mit dem Scheitern bei der Bundestagswahl genauso am Ende
wie das von FDP-Chef Christian Lindner? Auch über diese beiden
Personalien wird in „Thema in Sachsen“ diskutiert, ebenso über den
überraschenden Erfolg der Linken sowie über die Grünen, die sich
nach der Bundestagswahl neu ausrichten müssen.

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