Nach Kriegslügen nun wahre Opferzahlen aufgedeckt | Von Jochen Mitschka

Nach Kriegslügen nun wahre Opferzahlen aufgedeckt | Von Jochen Mitschka

13 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

Ein Standpunkt von Stephan Ossenkopp.


Deutschland will mehr in den Globalen Süden investieren. Das
klingt zunächst nach einem richtigen Ansatz, denn der Globale
Süden ist im Aufstieg und gewinnt rasch an politischer und
wirtschaftlicher Bedeutung. Doch aus einem guten Kerngedanken
kann man auch die falschen oder zumindest unzureichenden Schlüsse
ziehen. Ein aktuelles Beispiel ist die Kommission der ehemaligen
Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer „Welt im
Umbruch - Deutschland und der Globale Süden“. Diese Kommission
hat sich zur Aufgabe gemacht, die kommende Bundesregierung zu
beraten. Ihr Abschlussbericht wird im Mai erwartet, ein
Vorab-Papier mit den wesentlichen Aussagen kursiert bereits. Ziel
war es, so jedenfalls der Titel, „Impulse für die Neuausrichtung
von Deutschlands Beziehungen zu den Ländern des Globalen Südens“
zu geben. Doch so neu, wie hier angepriesen, ist es dann doch
nicht geworden. Eher verschleiert in alter halbkolonialer Manier.


An der schlichten Feststellung, dass sich die Welt in einem
dramatischen Umbruchprozess befindet, in dessen Verlauf der
Einfluss der bislang dominierenden transatlantischen Mächte immer
mehr schwindet und der asiatisch-pazifische Raum immer mehr zum
Zentrum von Entwicklung und Weltwirtschaft wird, vermag auch der
deutsche Mainstream nicht mehr vorbeizureden. Die BRICS-Staaten
sind spätestens seit ihrem Gipfel im südafrikanischen
Johannesburg 2023 auf der internationalen Agenda, als mit einem
Schlag eine riesige Welle von Beitrittswünschen an das Bündnis
herangetragen wurde. Und im Oktober 2024, als sich der erweiterte
BRICS-Kreis im russischen Kazan traf und beschloss, 13
Partnerländer aufzunehmen, da dämmerte es vielen plötzlich:
Russland ist nicht isoliert, und viele Fragen der
Weltgemeinschaft, einschließlich der Sicherheit, der Wirtschaft
und des Finanzsystems, werden nun unüberhörbar aus einer neuen
Perspektive betrachtet. Der Globale Süden, vor allem die
ehemaligen Kolonien Europas, hat sich mit den BRICS ein neues
Forum geschaffen, um seine Interessen selbstbewusst und
eigenständig zu artikulieren und zu institutionalisieren.


In der westlichen Politik und in den deutschen Medien gibt es
keinen oder noch keinen brauchbaren Diskurs über die Folgen
dieses historischen Wandels. Vielleicht ist die Kommission von
Kramp-Karrenbauer ein Symptom dafür, dass man das schließlich
ändern will, denn hinter ihr steht viel Macht. Federführend ist
die Agentur Global Perspectives in Berlin, die von einem massiven
Netzwerk aus Stiftungen, Politik und Medien getragen wird,
darunter die Stiftung Mercator, die Stiftung Wissenschaft und
Politik, aber auch das Auswärtige Amt, der BDI und die
Bertelsmann Stiftung. Die einleitenden Grundannahmen der Studie
klingen zunächst durchaus plausibel.
„Die Welt ist im Umbruch. Die bisherige Weltordnung steht in
Frage. Eine multipolare Welt ist bereits Realität und zugleich mehr
denn je unter Druck. Der Westen als globales Werte- und
Ordnungsmodell ist in der Defensive.“...hier weiterleiten:
https://apolut.net/halbkoloniale-konzepte-von-stephan-ossenkopp/

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