Wie man die Linke in den Krieg lockt… | Von Leo Ensel

Wie man die Linke in den Krieg lockt… | Von Leo Ensel

13 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

... oder: „Antiimperialismus“ und „Decolonize
Russia!“


Der Stellvertreterkrieg in der Ukraine führt auch im Westen zu
höchst merkwürdigen Verwerfungen. Nicht wenige stramme Linke
(oder sich als solche Definierende) plädieren plötzlich in
trauter Einheit mit konservativen Scharfmachern für den Einsatz
westlicher Waffensysteme gegen Ziele in Russland – inclusive
Taurus-Marschflugkörpern! – Sie dazu zu bringen, ist verblüffend
einfach: Man muss sie nur richtig ködern.


Ein Standpunkt von Leo Ensel.


„Die Linke“, wenn man das mal so unstatthaft verallgemeinern
darf, war in ihrer Gesamtheit nie pazifistisch. Im Gegenteil:
Dezidiert pazifistische Positionen wurden nicht selten mit Hohn
und Spott übergossen. Aber es gab zu allen Zeiten immer wieder
große Persönlichkeiten, die zumindest
gegen bestimmte Kriege unmissverständlich und
wortgewaltig Position bezogen – und diesen Antikriegseinsatz oft
bitterst bezahlen mussten. „Antimilitarismus“ nannte man das.


Antimilitarismus


Zu Recht erinnern wir uns jedes Jahr Mitte Januar an Karl
Liebknecht und Rosa Luxemburg, die Persönlichkeiten der deutschen
Linken, die einem in diesem Zusammenhang als Erste einfallen.


Rosa Luxemburg, der es am Vorabend des I. Weltkriegs 1912,
zusammen mit dem französischen Sozialisten Jean Jaurès in Paris
gelang, die europäischen Arbeiterparteien im Falle eines Krieges
auf einen Generalstreik zu verpflichten (der dann aber, als es
ernst wurde, doch nicht stattfand); die im Herbst 1913 auf einer
Antikriegsdemonstration in Frankfurt am Main die hunderttausende
Menschen zählende Menge zu Kriegsdienst- und Befehlsverweigerung
aufrief:
„Wenn uns zugemutet wird, die Mordwaffen gegen unsere
französischen oder anderen ausländischen Brüder zu erheben, so
erklären wir: ‚Nein, das tun wir nicht!‘“

und dafür zu 14 Monaten Gefängnis verurteilt wurde; die einen
Nervenzusammenbruch erlitt, als die SPD am 4. August 1914
zusammen mit den anderen Reichstagsfraktionen einstimmig für die
Aufnahme eines milliardenschweren Sondervermögens zur
Kriegsfinanzierung stimmte und kurzfristig sogar an Selbstmord
dachte; die zwischen 1915 und 1918 insgesamt drei Jahre und vier
Monate in verschiedenen Gefängnissen interniert war und am 15.
Januar 1919 von Freikorpssoldaten heimtückisch ermordet und in
den Landwehrkanal geworfen wurde....hier weiterlesen:
https://apolut.net/wie-man-die-linke-in-den-krieg-lockt-von-leo-ensel/


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