Ostpreußen 1944/45: Krieg im Nordosten des Deutschen Reiches
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Das ZMSBw stellt Bücher zur (Militär-)Geschichte vor
Beschreibung
vor 9 Monaten
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr stellen wir das Buch Ostpreußen 1944/45: Krieg im
Nordosten des Deutschen Reiches vor. Es erschien 2016 im Verlag
Schöningh.
Der Militärhistoriker Richard Lakowski, der bis zum Eintritt in
den Ruhestand 1996 Mitarbeiter des Militärgeschichtlichen
Forschungsamts war, befasst sich im Rahmen der vom Zentrum für
Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr
herausgegebenen Reihe "Zeitalter der Weltkriege" mit dem
Kampfgeschehen, das sich 1914/15 und 1944/45 in Ostpreußen
zwischen Deutschen und Russen bzw. Sowjets abgespielt hat. Dabei
wird vor allem die operative Ebene betrachtet. 1914/15 gelang es
den Deutschen, unter Ausnutzung der Vorteile, die die Geographie
Ostpreußens dem Verteidiger bot, die eingefallenen russischen
Truppen aus der Provinz hinauszudrängen.1944/45 standen
weitgehend abgekämpfte Wehrmachtsverbände weit überlegenen
sowjetischen Truppen gegenüber. Dass diese trotz erdrückender
Überlegenheit Monate zur Eroberung der Provinz benötigten, hing
mit strukturellen Gegebenheiten - insb. zentralistischer Moskauer
Führung statt Führens mit Auftrag - sowie mit Fehlern der
sowjetischen Truppenführer vor Ort zusammen. Die Schlacht um
Ostpreußen band rund 1,5 Millionen Mann, die für den sowjetischen
Hauptstoß auf Berlin nicht zur Verfügung standen. Sie verlängerte
so die Lebensdauer des NS-Regimes, ermöglichte allerdings auch
die Evakuierung zahlreicher Flüchtlinge über die Ostsee Richtung
Westen.
Fazit
Die Gesamthöhe der deutschen Verluste in Ostpreußen zwischen
Januar und Ende April 1945 ist nicht bekannt. Für die Rote Armee
gibt Lakowski Gesamtverluste von rund 585 000 Mann an, darunter
gut 126 000 Gefallene. Als Fazit hält der Autor fest, dass die
Schlacht um Ostpreußen „bedeutsame Kräfte der Roten Armee band,
die für die geplante Fortsetzung der Weichseloffensive nach
Erreichen der Oder fehlten“. Sie verlängerte somit die Existenz
des Hitler-Regimes, rettete aber auch vielen Flüchtlingen das
Leben, die die Kriegsmarine, verstärkt durch zahlreiche zivile
Schiffe, bis April 1945 über die Ostsee Richtung Westen
evakuierte.
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