Trump unter Druck | Von Rüdiger Rauls

Trump unter Druck | Von Rüdiger Rauls

13 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

Die ersten Amtshandlungen des neuen amerikanische
Präsident erwecken den Eindruck von Entschlossenheit und
radikalem Umbruch. Mit seinem rücksichtslosen Auftreten hat er
erste Erfolge erzielt, nicht aber für das Kernproblem der USA.
Das sind die Defizite im Staatshaushalt.


Ein Kommentar von Rüdiger Rauls.


Markige Worte


Trump legt los, und nichts scheint ihn aufhalten zu können.
Vieles findet die Zustimmung der Bevölkerung, die den Wokismus in
den USA leid ist. Der Triumph darüber und die klare Kante, die er
gegenüber all jenen zeigt, die nicht nach seiner Pfeife tanzen,
gibt vielen Amerikanern das Gefühl, dass Amerika endlich wieder
groß ist. Niemand scheint sich mehr zu trauen, den Amerikanern
auf der Nase herum zu tanzen. Wer nicht spurt, dem droht Trump
mit Zöllen, die sich gewaschen haben, oder gar mit
Militäreinsätzen.


Hatte er das schmächtige Kolumbien mit seinem herrischen
Auftreten noch einschüchtern können, so ist er beim größeren
Mexiko schon vorsichtiger, ganz zu schweigen von den ganz Großen
wie China, Russland und selbst der Europäischen Union. Vielleicht
ist ihm klar geworden, dass die ebenbürtigen Staaten sich anders
als bei seiner ersten Präsidentschaft schon auf seine Angriffe
vorbereitet haben, was beispielsweise Zollfragen angeht. Auch die
USA haben Schwachstellen, wo sie verletzbar sind.


Dass er im Kampf gegen Inflation und Defizite keinen Plan zu
haben scheint, darüber kann er seine Anhänger und Wähler durch
sein rüpelhaftes Auftreten nach innen vorerst noch hinweg
täuschen. Sein unverzügliches Vorgehen gegen die woken Programme
und deren Nutznießer in den Behörden und Ministerien hat ihm viel
Beifall gebracht. Auch in den Razzien gegen Einwanderer konnte er
das im Wahlkampf versprochene harte Durchgreifen unter Beweis
stellen. All das gehört zwar zu seiner „Revolution des gesunden
Menschenverstands“, jedoch an der Inflation ändert es nichts.


Das aber erwarten die Menschen im Land. Damit hatte Trump im
Wahlkampf Hoffnungen geweckt, und daran wird er gemessen werden.
Um deutlich zu machen, dass er den Kampf gegen die Teuerung ernst
nimmt, hatte er im ersten Dekret seine Minister angewiesen,
„alle Mittel auszuschöpfen, die Preise zu senken“(1)

und bei seinem Videoauftritt in Davos hatte er die amerikanische
Notenbank öffentlich aufgefordert, die Zinsen zu senken. Er
selbst in seiner Funktion als Präsident hat
„bisher aber wenige Maßnahmen zur Eindämmung der Teuerung
verkündet“(2).

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