Die Kunst des Erinnerns. Über die Deutungskonkurrenz zwischen Zeitzeugen und Zeithistorikern
Podiumsdiskussion
2 Stunden 3 Minuten
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Beschreibung
vor 14 Jahren
Die politische und historische Debatte wird immer wieder geprägt
von der Frage, wie wir uns richtig an die SED-Diktatur erinnern
sollen. Erinnerungskultur und Wissenschaft befinden sich dabei in
einem spannungsvollen Verhältnis. Hinter dem gerne zitierten Bonmot
vom »Zeitzeugen als natürlichem Feind des Historikers« geht es um
einen weit tieferen Konflikt zwischen dem moralischen Duktus der
Erinnerung und dem rationalen Erklärungsanspruch der Wissenschaft.
Zeitzeugen vermitteln oft emotionale Bilder von der erlebten
Vergangenheit. Indem sie von ihren persönlichen Erfahrungen
berichten, tragen sie zur Individualisierung der Geschichte bei.
Dagegen bemüht sich der Historiker um eine distanzierte,
weitgehender Objektivität verpflichteten Herangehensweise. Für ihn
ist der Zeitzeuge eine von vielen wichtigen Quellen und zugleich
authentischer Rahmen der wissenschaftlichen Erzählung. Längst aber
hat sich die Generation der Mitlebenden von ihrer Rolle als Quelle
emanzipiert und beansprucht eine eigene Deutungskompetenz. Droht
hier eine Entmachtung der Historikerzunft? Was leisten Zeitzeugen,
was Historiker nicht können? Was können Historiker, was Zeitzeugen
fehlt? Welche Ansprüche, Sichtweisen und Deutungskompetenzen können
sie jeweils in der Erinnerungsarbeit geltend machen? Nach einer
Einführung durch Prof. Dr. Alexander von Plato diskutierten auf dem
Podium: Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Dr.
Günter Kröber und Bettina Effner. Es moderierte Dr. Jens Hüttmann.
von der Frage, wie wir uns richtig an die SED-Diktatur erinnern
sollen. Erinnerungskultur und Wissenschaft befinden sich dabei in
einem spannungsvollen Verhältnis. Hinter dem gerne zitierten Bonmot
vom »Zeitzeugen als natürlichem Feind des Historikers« geht es um
einen weit tieferen Konflikt zwischen dem moralischen Duktus der
Erinnerung und dem rationalen Erklärungsanspruch der Wissenschaft.
Zeitzeugen vermitteln oft emotionale Bilder von der erlebten
Vergangenheit. Indem sie von ihren persönlichen Erfahrungen
berichten, tragen sie zur Individualisierung der Geschichte bei.
Dagegen bemüht sich der Historiker um eine distanzierte,
weitgehender Objektivität verpflichteten Herangehensweise. Für ihn
ist der Zeitzeuge eine von vielen wichtigen Quellen und zugleich
authentischer Rahmen der wissenschaftlichen Erzählung. Längst aber
hat sich die Generation der Mitlebenden von ihrer Rolle als Quelle
emanzipiert und beansprucht eine eigene Deutungskompetenz. Droht
hier eine Entmachtung der Historikerzunft? Was leisten Zeitzeugen,
was Historiker nicht können? Was können Historiker, was Zeitzeugen
fehlt? Welche Ansprüche, Sichtweisen und Deutungskompetenzen können
sie jeweils in der Erinnerungsarbeit geltend machen? Nach einer
Einführung durch Prof. Dr. Alexander von Plato diskutierten auf dem
Podium: Prof. Dr. Bernd Faulenbach, Dr. Ilko-Sascha Kowalczuk, Dr.
Günter Kröber und Bettina Effner. Es moderierte Dr. Jens Hüttmann.
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