"Vom Klassenfeind infiziert?" Deutsch-deutsche Jugendbegegnungen und die X. Weltfestspiele 1973 in Ost-Berlin

"Vom Klassenfeind infiziert?" Deutsch-deutsche Jugendbegegnungen und die X. Weltfestspiele 1973 in Ost-Berlin

Veranstaltungsreihe 2x Deutschland - Podiumsdiskussion

Beschreibung

vor 12 Jahren
Die Sorge der DDR-Regierung, dass »ihre« Jugend vom bundesdeutschen
»Klassenfeind« ideologisch infiziert werden könnte, war übergroß.
Gleichzeitig wollten die Jugendlichen in der DDR zumindest durch
Musik und Kleidung ihren eigenen Weg zum Erwachsenwerden betonen.
Mit den Weltjugendfestspielen 1973 in Ost-Berlin versuchte die SED
diese Bedürfnisse für ihre Zwecke zu nutzen. Die Festspiele boten
als »Rotes Woodstock« eine Möglichkeit des direkten Kontakts ost-
und westdeutscher Jugendlicher, konnten wegen ihrer Größe jedoch
nicht vollständig durch die Staatssicherheit der DDR kontrolliert
werden. Einen zentralen Beitrag zum innerdeutschen Austausch
leisteten auch die bundesdeutschen Jugendreisen in die DDR, die
dort von staatlicher Seite nur unter strenger Organisation und
Aufsicht geduldet wurden. Wie erlebten sich die Jugendlichen beider
deutschen Staaten gegenseitig? Gab es wegen Verwandtschaft,
gemeinsamer Musikvorlieben und Sprache eine gemeinsame Basis? Wie
agierten hierbei die Regierungen der beiden deutschen Staaten?
Diese und weitere Fragen wurden im Rahmen der Veranstaltung
diskutiert. Der Historiker Dr. Stefan Wolle führte mit einem
Vortrag in das Thema ein. Anschließend diskutierten der damalige
Vorsitzende des Deutschen Bundesjugendringes Konrad Gilges, der
damalige Mitarbeiter der Westabteilung beim Zentralrat der FDJ, Dr.
Michael Herms, und der Theologe Martin-Michael Passauer, ehemaliger
Generalsuperintendent von Berlin. Dr. Ulrich Mählert von der
Bundesstiftung Aufarbeitung moderierte das Gespräch.

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