Europäisch erinnern - aber wie? Der Umgang mit Diktatur-, Kriegs- und Gewalterfahrungen in Europa

Europäisch erinnern - aber wie? Der Umgang mit Diktatur-, Kriegs- und Gewalterfahrungen in Europa

Podiumsdiskussion
1 Stunde 50 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren
In der Entschließung des Europäischen Parlaments von 2009 zur
Einrichtung eines "Europäischen Gedenktages für die Opfer aller
totalitären Regime" heißt es, Europa werde erst dann wirklich
vereint sein, wenn es gelungen ist, eine gemeinsame Grundlage für
die Erinnerung und das Gedenken an die Opfer von Verbrechen gegen
die Menschlichkeit zu schaffen. Die komplexe und vielfach
miteinander verflochtene Geschichte Europas ist im "kurzen 20.
Jahrhundert" geprägt von Gewalt und Krieg, von wechselnden
Bündnissen und Koalitionen, von Krieg, Vertreibung und Völkermord.
Erst nach den beiden verheerenden Weltkriegen wuchs die
Überzeugung, dass es einer supranationalen Zusammenarbeit bedarf,
um künftige Konflikte friedlich miteinander zu lösen. Bei allen
Erfolgen des europäischen Einigungsprozesses sehen wir uns heute
wieder mit neuen Konflikten und Bündnislinien konfrontiert, welche
die etablierten westlichen Demokratien in Frage stellen. Diese
neuen Krisen entstehen oft aus alten Konflikten. Aus den
Schlachtfeldern der Vergangenheit wurden nunmehr "Schlachtfelder
der Erinnerung" wie Claus Leggewie titelte.

Aus Anlass des 65. Geburtstages von Markus Meckel, für den die
Herausforderung, eine gemeinsame europäische Erinnerung zu
ermöglichen, ein Lebensthema geworden ist, wird ein prominent
besetztes Podium der Frage nachgehen, wie weit die europäische
Einigung im Hinblick auf die Betrachtung von Gewalt, Krieg und den
beiden totalitären Systemen - Nationalsozialismus und Kommunismus -
gediehen ist. Wie steht es um die oft zitierte geteilte Erinnerung
in Europa? Welche Perspektive haben ost- und westeuropäische Länder
aus ihren jeweiligen nationalstaatlichen Narrativenheraus und
stehen diese einer europäischen Erinnerung entgegen? Es diskutieren
Markus Meckel, Außenminister a. D. (Berlin), Prof. Dr. Irina
Scherbakowa (Moskau), Prof. Dr. Włodzimierz Borodziej (Warschau)
und Prof. Dr. Etienne François (Berlin/Paris). Die Diskussion wird
moderiert von der Journalistin Sabine Adler.

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