Wem gehört der Osten? Bauern, Rote Barone und Agrarkonzerne auf dem Land

Wem gehört der Osten? Bauern, Rote Barone und Agrarkonzerne auf dem Land

Podiumsdiskussion in der Reihe Deutschland 2.0
1 Stunde 48 Minuten

Beschreibung

vor 8 Jahren
Die Strukturen der DDR-Agrarwirtschaft prägen bis heute die
ländlichen Räume in Ostdeutschland. Betriebe sind dort
durchschnittlich fünfmal größer als im Westen und stärker
agrarindustriell geprägt, Familienbetriebe und bäuerliche
Landwirtschaft hingegen sind kaum vorhanden. In der SED-Diktatur
wurde die Landwirtschaft nach sowjetischem Modell und ideologischen
Vorgaben umgestaltet. Bodenreform, Enteignungen und
Zwangskollektivierung hatten die flächendeckende Proletarisierung
der Bauern und die Einrichtung Landwirtschaftlicher
Produktionsgenossenschaften (LPG) zum Ziel. Im Zuge der deutschen
Vereinigung profitierten oft alte DDR-Agrarkader von der
Privatisierung der agrarindustriellen Betriebe und Flächen. Die
übernommenen Strukturen sind heute attraktiv für große Konzerne und
Kapitalanleger.

Die fünfte Veranstaltung der Reihe »Deutschland 2.0« im Jahr 2017
fragte nach den Spuren der DDR in der ostdeutschen Landwirtschaft.
Es wurde unter anderem untersucht, wie sich personelle und
strukturelle Kontinuitäten auf die ländliche Wirtschaft und
Gesellschaft auswirken, wie die aktuelle politische Debatte darüber
verläuft und welche Zukunft der ländliche Raum im Osten zu erwarten
hat.

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