Freund und Feind. Russlandverständnis und Bolschewistenfurcht in der Weimarer Republik
Vortrag
1 Stunde 15 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Die Ambivalenz aus politischer Nähe und ideologischer Distanz gilt
als Charakteristikum der deutsch-sowjetischen Beziehungen in der
Weimarer Republik. Während Politiker nach 1923 den so genannten
Geist von Rapallo mit Leben füllten und Reichswehroffiziere mit
Generälen der Roten Armee Militärstütz-punkte aufbauten, schossen
sich Kommunisten und Nationalsozialisten, wie Erich Kästners Held
Fabian beobachtete, Reservelöcher in die entlegensten Körperteile.
Dass die Kontrahenten danach in den Zuchthäusern Weimars über den
Sturz der verhassten Republik brüteten, ist kaum bekannt, auch wenn
Karl Radeks Moabiter Salon mittlerweile zum Inventar der roaring
twenties gehört.
Der Vortrag diskutiert vertraute und weniger vertraute Episoden
einer schillernden, misstrauisch beäugten und doch für beide
Staaten vorteilhaften Beziehung, die gut funktionierte, weil sie
auch vor ideologischen Schranken nicht Halt machte. Stalin konnte
sich lange auf die deutsche Rechte verlassen, die seine nationale
Revolution bewunderte. Selbst der Machtantritt Hitlers im Januar
1933 bedeutete nicht das Ende dieser wirkmächtigen historischen
Verstrickung der Weimarer Republik.
als Charakteristikum der deutsch-sowjetischen Beziehungen in der
Weimarer Republik. Während Politiker nach 1923 den so genannten
Geist von Rapallo mit Leben füllten und Reichswehroffiziere mit
Generälen der Roten Armee Militärstütz-punkte aufbauten, schossen
sich Kommunisten und Nationalsozialisten, wie Erich Kästners Held
Fabian beobachtete, Reservelöcher in die entlegensten Körperteile.
Dass die Kontrahenten danach in den Zuchthäusern Weimars über den
Sturz der verhassten Republik brüteten, ist kaum bekannt, auch wenn
Karl Radeks Moabiter Salon mittlerweile zum Inventar der roaring
twenties gehört.
Der Vortrag diskutiert vertraute und weniger vertraute Episoden
einer schillernden, misstrauisch beäugten und doch für beide
Staaten vorteilhaften Beziehung, die gut funktionierte, weil sie
auch vor ideologischen Schranken nicht Halt machte. Stalin konnte
sich lange auf die deutsche Rechte verlassen, die seine nationale
Revolution bewunderte. Selbst der Machtantritt Hitlers im Januar
1933 bedeutete nicht das Ende dieser wirkmächtigen historischen
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