Renaissance des Religiösen?
Der (Wieder-)Aufstieg der Kirchen in Mittel- und Osteuropa
1 Stunde 38 Minuten
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Beschreibung
vor 6 Jahren
Öffentlicher Vortrag im Rahmen der Ringvorlesung 1989 (K)Eine
Zäsur? von Detlef Pollack Nach dem Niedergang des Staatssozialismus
in den Ländern Ost- und Ostmitteleuropas erwarteten viele, dass es
zu einer Renaissance des Religiösen kommen werde. Und das mit guten
Gründen. Die staatssozialistischen Systeme verfolgten über
Jahrzehnte hinweg eine repressive Kirchenpolitik, der es darum
ging, die Gläubigen von den Kirchen zu entfremden und die
kirchlichen Handlungsmöglichkeiten einzuschränken. Viele
Religionssoziologen nahmen daher an, Religion und Kirche würden
nach dem Untergang des kirchenfeindlichen Systems an sozialer
Signifikanz gewinnen. Tatsächlich ist die religiöse Situation in
Ost- und Mittelosteuropa heute äußerst divers. Neben Ländern wie
Russland oder der Ukraine, in denen es zu einer Wiedergeburt des
orthodoxen Christentums kam, stehen Länder wie Ostdeutschland,
Tschechien oder Estland, die eher durch eine weitergehende
Säkularisierung geprägt sind, aber auch Länder wie Polen oder
Kroatien, in denen aufgrund der engen Verbindung von religiöser und
nationaler Identität die Kirche nach wie vor eine starke
gesellschaftliche Stellung besitzt. Der Vortrag zeichnet nicht nur
charakteristische Linien der religiösen Entwicklung seit dem
Zusammenbruch des Staatssozialismus nach, sondern fragt auch nach
plausiblen Erklärungen für die diversen Verläufe. Dabei geht er
darauf ein, welche Bedeutung Formen der Vermischung von Religion
und Politik sowie von rechtspopulistischen Einstellungen und
Religiosität zukommt, aber auch welchen Einfluss Prozesse der
nachholenden Modernisierung auf das religiöse Feld ausüben.
Zäsur? von Detlef Pollack Nach dem Niedergang des Staatssozialismus
in den Ländern Ost- und Ostmitteleuropas erwarteten viele, dass es
zu einer Renaissance des Religiösen kommen werde. Und das mit guten
Gründen. Die staatssozialistischen Systeme verfolgten über
Jahrzehnte hinweg eine repressive Kirchenpolitik, der es darum
ging, die Gläubigen von den Kirchen zu entfremden und die
kirchlichen Handlungsmöglichkeiten einzuschränken. Viele
Religionssoziologen nahmen daher an, Religion und Kirche würden
nach dem Untergang des kirchenfeindlichen Systems an sozialer
Signifikanz gewinnen. Tatsächlich ist die religiöse Situation in
Ost- und Mittelosteuropa heute äußerst divers. Neben Ländern wie
Russland oder der Ukraine, in denen es zu einer Wiedergeburt des
orthodoxen Christentums kam, stehen Länder wie Ostdeutschland,
Tschechien oder Estland, die eher durch eine weitergehende
Säkularisierung geprägt sind, aber auch Länder wie Polen oder
Kroatien, in denen aufgrund der engen Verbindung von religiöser und
nationaler Identität die Kirche nach wie vor eine starke
gesellschaftliche Stellung besitzt. Der Vortrag zeichnet nicht nur
charakteristische Linien der religiösen Entwicklung seit dem
Zusammenbruch des Staatssozialismus nach, sondern fragt auch nach
plausiblen Erklärungen für die diversen Verläufe. Dabei geht er
darauf ein, welche Bedeutung Formen der Vermischung von Religion
und Politik sowie von rechtspopulistischen Einstellungen und
Religiosität zukommt, aber auch welchen Einfluss Prozesse der
nachholenden Modernisierung auf das religiöse Feld ausüben.
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