Was Jugendliche über die DDR im Schulunterricht lernen sollten

Was Jugendliche über die DDR im Schulunterricht lernen sollten

1 Stunde 37 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr
Das Jahr 2023 markierte einen Kulminationspunkt in der
erinnerungskulturellen Debatte um die gegenwärtige Einordnung und
Bewertung der DDR-Geschichte. Es erschienen zahlreiche
Publikationen mit großer gesellschaftlicher Resonanz und
kontroversen Reaktionen, die das Spannungsfeld von Alltag und
Diktatur einerseits sowie der Transformationszeit in ihren
Auswirkungen bis heute andererseits neu vermessen wollten. Diese
historischen Aushandlungsprozesse machen auch vor den Schulen nicht
Halt: Zwar ist die Beschäftigung mit der deutsch-deutschen
Nachkriegsgeschichte Bestandteil aller Curricula der 16
Bundesländer, die thematischen Schwerpunktsetzungen fallen
allerdings sehr unterschiedlich aus. Die Folgen der Deutschen
Einheit, Umbruchszeit sowie erinnerungskulturelle Perspektiven
kommen dabei oft zu kurz.

Abhängig vom Standort, Alter und der Sozialisation der Lehrkraft
sowie dem Hintergrund der Schülerinnen und Schüler entstehen
mitunter Widersprüche zwischen dem familiären Gedächtnis und den
schulischen Lernzielen, schulspezifischen Curricula oder den
Rahmenlehrplanvorgaben. Diese Widersprüche können und sollen nicht
aufgelöst, aber sollten für einen multiperspektivischen Blick auf
die DDR-Geschichte fruchtbar gemacht werden. Wie wollen wir die
deutsch-deutsche Teilungs- und Einheitsgeschichte künftig
unterrichten? Wie können neue Fragen und Themenfelder in einen
lebendigen erinnerungskulturellen Diskurs aufgenommen werden, ohne
in eine Weichzeichnung der kommunistischen Diktaturen zu verfallen?
Bilden Alltag und Diktatur zwei Pole oder sind diese nicht vielmehr
integriert zu betrachten?

Die Veranstaltung in der Reihe „Wir müssen reden!“ möchte
kontroverse erinnerungskulturelle Fragen auf den Tisch bringen und
mit Lehrkräften unterschiedlicher Generationen, Fachdidaktikerinnen
und Historikern sowie dem Publikum ins Gespräch kommen.

Eine Kooperationsveranstaltung des Landesverbandes der
Geschichtslehrer Berlin e. V. mit der Bundesstiftung zur
Aufarbeitung der SED-Diktatur.

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