(62) Das Pendel der USA steht auf isolationistisch
34 Minuten
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Sicherheits- und außenpolitische Analysen, Strategien und diplomatische Optionen
Beschreibung
vor 10 Monaten
„Was Trump verstanden hat, ist, dass die Ära der Globalisierung
vorbei ist“, sagt Dr. Liana Fix vom US-amerikanischen Council On
Foreign Relations (CFR). Der neue US-amerikanische Präsident Donald
Trump habe diese Veränderung gespürt und sehr geschickt auf der
Klaviatur gespielt, die USA würden zu Unrecht ausgenutzt. Zwar
haben die USA nach dem 2. Weltkrieg nicht allen aber doch vielen
Staaten Schutz, Wohlstands-wachstum und eine von ihnen maßgeblich
neu aufgebaute regelbasierte internationalen Ordnung geboten. Liana
Fix erinnert aber daran, dass das Pendel in der Geschichte der USA
schon immer zwischen global orientierten und isolationistischen
Phasen hin und her geschwungen sei. Der globale Wettlauf zwischen
China und den USA spielt dabei natürlich eine große Rolle. Es sei
der letzte Konsens zwischen Republikanern und Demokraten in den USA
gewesen, dass sie ihre globale Rolle als Hegemon nicht verlieren
dürften. Trump sei gegenüber China nun aber überraschend wenig
konfliktorientiert. Er versuche vielmehr, einen Deal mit China zu
finden und die USA unabhängig von Taiwan zu machen; womöglich, um
sich am Ende ganz aus dem Pazifik zurückzuziehen. Der
»Hauptkonfliktpunkt zwischen China und den USA wird Technologie
sein“, sagt Liana Fix. Es sei „kompletter Wahnsinn“, dass Trump
Grönland kaufen oder notfalls mit Gewalt erobern möchte. Ob er sich
damit rechtlich und moralisch auf eine Ebene mit Xi Jinping und
Wladimir Putin stellt? Im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt
warnt die Expertin vor dieser Einschätzung. Das so zu sehen, würde
eine Äquidistanz zu den USA zum Ausdruck bringen, „die sich die
Europäer nicht leisten können“. Die Konkretisierung der
Eigenständigkeit Europas wird insbesondere auch in Bezug auf den
Umgang mit Russland und seinem Angriffskrieg auf die Ukraine eine
der großen Fragen in der nahen Zukunft sein. Donald Trump verfolge
in Bezug auf ein mögliches Kriegsende eine andere Strategie als
sein Vorgänger, erläutert Liana Fix: „Er möchte einfach nur, dass
das Töten endet. Ende, Punkt, Aus!“. Trump fokussiere sich also
primär auf ein Ziel, während sich Joe Biden auf den Prozess dorthin
konzentriert habe. Dabei übe Trump aktuell überraschend viel Druck
auf Russland aus. Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, dass die
Waffen in der Ukraine schweigen, steht die Frage nach der Sicherung
der Waffenruhe und langfristigen Sicherheitsgarantien an. Trump hat
hier schon gegenüber den Präsidenten Macron und Selenskyj
klargemacht, dass die Sicherung der Waffenruhe Aufgabe der Europäer
sei. Die Europäer seien da weiterhin zurückhaltend. Das sei
verständlich, andererseits aber auch ein Wiederholen der alten
Muster, analysiert die Geschichts- und Politikwissenschaftlerin,
„bei dem die Europäer zu den USA sagen: ‚Bitte sagt uns, was wir
tun sollen und nehmt jedes Risiko von unseren Schultern und dann
können wir uns überlegen, etwas zu tun‘. Und das ist etwas, auf das
Trump keine Lust mehr hat“.
vorbei ist“, sagt Dr. Liana Fix vom US-amerikanischen Council On
Foreign Relations (CFR). Der neue US-amerikanische Präsident Donald
Trump habe diese Veränderung gespürt und sehr geschickt auf der
Klaviatur gespielt, die USA würden zu Unrecht ausgenutzt. Zwar
haben die USA nach dem 2. Weltkrieg nicht allen aber doch vielen
Staaten Schutz, Wohlstands-wachstum und eine von ihnen maßgeblich
neu aufgebaute regelbasierte internationalen Ordnung geboten. Liana
Fix erinnert aber daran, dass das Pendel in der Geschichte der USA
schon immer zwischen global orientierten und isolationistischen
Phasen hin und her geschwungen sei. Der globale Wettlauf zwischen
China und den USA spielt dabei natürlich eine große Rolle. Es sei
der letzte Konsens zwischen Republikanern und Demokraten in den USA
gewesen, dass sie ihre globale Rolle als Hegemon nicht verlieren
dürften. Trump sei gegenüber China nun aber überraschend wenig
konfliktorientiert. Er versuche vielmehr, einen Deal mit China zu
finden und die USA unabhängig von Taiwan zu machen; womöglich, um
sich am Ende ganz aus dem Pazifik zurückzuziehen. Der
»Hauptkonfliktpunkt zwischen China und den USA wird Technologie
sein“, sagt Liana Fix. Es sei „kompletter Wahnsinn“, dass Trump
Grönland kaufen oder notfalls mit Gewalt erobern möchte. Ob er sich
damit rechtlich und moralisch auf eine Ebene mit Xi Jinping und
Wladimir Putin stellt? Im Gespräch mit Moderator Oliver Weilandt
warnt die Expertin vor dieser Einschätzung. Das so zu sehen, würde
eine Äquidistanz zu den USA zum Ausdruck bringen, „die sich die
Europäer nicht leisten können“. Die Konkretisierung der
Eigenständigkeit Europas wird insbesondere auch in Bezug auf den
Umgang mit Russland und seinem Angriffskrieg auf die Ukraine eine
der großen Fragen in der nahen Zukunft sein. Donald Trump verfolge
in Bezug auf ein mögliches Kriegsende eine andere Strategie als
sein Vorgänger, erläutert Liana Fix: „Er möchte einfach nur, dass
das Töten endet. Ende, Punkt, Aus!“. Trump fokussiere sich also
primär auf ein Ziel, während sich Joe Biden auf den Prozess dorthin
konzentriert habe. Dabei übe Trump aktuell überraschend viel Druck
auf Russland aus. Wenn es tatsächlich dazu kommen sollte, dass die
Waffen in der Ukraine schweigen, steht die Frage nach der Sicherung
der Waffenruhe und langfristigen Sicherheitsgarantien an. Trump hat
hier schon gegenüber den Präsidenten Macron und Selenskyj
klargemacht, dass die Sicherung der Waffenruhe Aufgabe der Europäer
sei. Die Europäer seien da weiterhin zurückhaltend. Das sei
verständlich, andererseits aber auch ein Wiederholen der alten
Muster, analysiert die Geschichts- und Politikwissenschaftlerin,
„bei dem die Europäer zu den USA sagen: ‚Bitte sagt uns, was wir
tun sollen und nehmt jedes Risiko von unseren Schultern und dann
können wir uns überlegen, etwas zu tun‘. Und das ist etwas, auf das
Trump keine Lust mehr hat“.
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