Brennender Enzian: Die Operationsplanung der NATO für Österreich und Norditalien 1951 bis 1960
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Das ZMSBw stellt Bücher zur (Militär-)Geschichte vor
Beschreibung
vor 10 Monaten
In dieser Folge von "Angelesen", dem Buchjournal des
Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der
Bundeswehr stellen wir das Buch von Dieter Krüger, "Brennender
Enzian. Die Operationsplanung der NATO für Österreich und
Norditalien 1951 bis 1960" vor. Es erschien erstmalig im Jahr
2010 im Rombach-Verlag.
Dieter Krüger beschreibt in seiner operationsgeschichtlichen
Studie einen entworfenen Plan zur Verteidigung des Alpenraumes
und Norditaliens gegenüber einem Angriff der Sowjetunion und
ihrer Partner. Die Studie beruht auf vorher unveröffentlichten
mikroverfilmten Unterlagen eines damaligen NATO-Kommandos der
Landstreitkräfte in Südeuropa ("Landsouth") aus den Jahren 1951
bis 1960. Anhand der vorliegenden Dokumente gibt Dieter Krüger
einen Einblick in das damalige Verständnis der Landkriegführung
im Alpenraum. Bereits Anfang der 1950er Jahre dachte das damalige
NATO-Kommando "Landsouth" über den Einsatz von Atomsprengköpfen
gegen die Angriffsrouten der Gegner nach. Aufgrund der
geografischen Besonderheiten des Einsatzgebiets wurde von einer
erheblichen Vernichtungs- und Sperrwirkung durch den Einsatz
atomarer Waffen ausgegangen. Die aus dem Einsatz atomarer Waffen
resultierende nukleare Verwüstung der Voralpen- und
Alpenlandschaft umschreibt Dieter Krüger mit dem Sinnbild des
brennenden Enzians.
Fazit
Wie Krüger anhand vorliegender Bedrohungsanalysen nachweist,
hielt die Kommandobehörde "Landsouth" einen Angriff des
Warschauer Pakts für unwahrscheinlich. Dennoch wurden
Vorbereitungen getroffen, um dem in Europa konventionell
überlegenen möglichen Gegner glaubwürdig Abschreckung zu
signalisieren. Dieter Krüger ist Historiker und Archivar. Er
lehrte an den Universitäten Potsdam, Halle sowie an der
Universität der Bundeswehr in München. Dieter Krüger war als
Wissenschaftler mehrere Jahrzehnte am Militärgeschichtlichen
Forschungsamt (MGFA) sowie am Zentrum für Militärgeschichte und
Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) in Potsdam
beschäftigt.
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