Die Balkanisierung Europas | Von Felix Feistel

Die Balkanisierung Europas | Von Felix Feistel

26 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten

Ein Standpunkt von Felix Feistel.


Pünktlich zum ersten Januar 2025 stellte die Ukraine den Transit
russischen Gases nach Europa ein. (1). Die Regierung ließ ein
Transitabkommen nach der regulären Laufzeit von 5 Jahren einfach
auslaufen, ohne dieses zu verlängern, und schnitt damit eine
weitere Versorgungsroute mit billigem Gas in Richtung Europa ab.
Dies trifft neben Ungarn und die Slowakei vor allem Länder,
welche die Ukraine mit allen möglichen Mitteln in ihrem
aussichtslosen Krieg gegen Russland unterstützen. So sind unter
Anderem Österreich, Polen, Rumänien, Italien und Bulgarien
betroffen. All die Waffenlieferungen und Unterstützung durch
sogenannte Söldner, also NATO-Soldaten, die auf der Seite der
Ukraine kämpfen, vergilt die Ukraine mit einem Abschalten der
Gasversorgung, und das mitten im Winter. Die slowakische
Regierung hatte zuvor noch versucht, die Ukraine zu einer
Fortsetzung des Transits zu bewegen, doch diese hatte das
abgelehnt. In den westlichen Medien wird die Verantwortung
einhellig Putin persönlich in die Schuhe geschoben. Dieser, so
der Tenor, drehe Europa einfach das Gas ab. Angesichts der
Tatsache, dass Russland bis zuletzt die Bereitschaft bekundete,
den Transit fortzusetzen, sind solcherlei Aussagen getrost als
Propaganda abzustempeln.


Das Transitabkommen war 2019 in Kraft getreten und hatte eine
Laufzeit von fünf Jahren. Eigentlich hätte es verlängert werden
können und auch sollen, doch der Krieg gegen Russland verleitete
die Ukraine dazu, es sich wohl anders zu überlegen. Dieser
Schritt ergibt für die Ukraine eigentlich wenig Sinn. Denn viele
der betroffenen Staaten sind Unterstützer des Kiewer Regimes, und
teilen mit diesem das Ansinnen, Russland zu schwächen oder gar zu
besiegen. Das Auslaufen des Gastransitabkommens könnte den Unmut
der Unterstützer wecken, und diese ihre Hilfeleistungen
überdenken lassen. Die Versorgung Europas mit Energie ist auch
für die Ukraine ein wichtiger Faktor, denn einerseits stellt nur
eine funktionierende Energieversorgung sicher, dass weiterhin
westliche Waffen und Soldaten in das Land sickern. Andererseits
befindet sich die ukrainische Energieinfrastruktur selbst in
einem desolaten Zustand, und das Land ist damit immer wieder auf
Energielieferungen aus dem Ausland angewiesen. (2)


Der tiefere Sinn erschließt sich erst aus der Perspektive der
USA. Dazu vergegenwärtige man sich, dass es sich bei der Ukraine
um einen direkten Vasallen der USA handelt. Die Kiewer Innen- und
Außenpolitik wird in Washington gemacht. Die USA nutzen die
Ukraine in ihrem hybriden Krieg gegen Russland, um das große Land
zwischen Europa und Asien zu zerschlagen, oder zumindest zu
schwächen. Ein solches Vorgehen stimmt mit der
US-Verteidigungsstrategie überein, die bereits 1992 im „US
Defense Planning Guide“ ausgearbeitet wurde. (3) Darin heißt es
unter Anderem (4):
„Unser erstes Ziel ist es, das Wiederauftauchen eines neuen
Rivalen zu verhindern. Dies ist eine der wichtigsten Überlegungen,
die der neuen regionalen Verteidigungsstrategie zugrunde liegen,
und erfordert, dass wir uns bemühen, jede feindliche Macht daran zu
hindern, eine Region zu beherrschen, deren Ressourcen unter einer
konsolidierten Kontrolle ausreichen würden, um eine globale Macht
zu schaffen. Zu diesen Regionen gehören Westeuropa, Ostasien, das
Gebiet der ehemaligen Sowjetunion und Südwestasien.“...hier
weiterlesen:
https://apolut.net/die-balkanisierung-europas-von-felix-feistel/







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