Deutschland in der Euro-Krise – zu klein: Erfolge und Drangsale der Führungsnation
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Beschreibung
vor 13 Jahren
Deutschland ist unzufrieden, von der Kanzlerin bis zum kleinen
Mann. Denn die Eurokrise will nicht weichen. Dass die Eurokrise
überwunden werden muss, dass das die höchste Sorge aller zu sein
hat, vor der andre Nöte ganz kleine sind und nichts zählen, steht
in Deutschland fraglos fest. Und das ersäuft jede Frage, was mit
dem Euro überhaupt in der Krise ist, woher diese Krise kommt und
was deutsche Politiker mit ihrer Losung anpeilen, dass „wir“ aus
der Krise heraus kommen müssen und zwar möglichst „stärker“
(Merkel beim BDI). Aufgerührt ist unter Deutschen stattdessen die
Frage, wer und was der Überwindung der Krise im Wege steht und da
weg muss. Da werden die guten Deutschen sehr kritisch, nämlich
rabiat gegen „faule“ und „freche“ Nachbarvölker, mit denen sie im
Euro-Boot sitzen. Das wissen sie von ihren deutschen Politikern
und Medien.
Dieselben Politiker dämpfen den von ihnen aufgestachelten
Nationalismus aber auch wieder. Sie verklickern ihrem Volk, dass
das, was sie Griechen, Portugiesen, Spaniern und Iren zumuten
bzw. durch die dortigen Regierungen zumuten lassen, ein Akt
deutscher „Solidarität“ sei, was freilich den deutschen Volkszorn
mehr anfacht als zur Gutherzigkeit bekehrt. Dann legt die
Kanzlerin schon mal nach mit einem Argument, warum Deutschland
die Euro-Partner braucht und wofür es sie „im Euro halten“ will:
„Wenn Europa seinen hohen Lebensstandard halten will, müssen wir
in Zukunft besser sein als andere. Im globalen Wettbewerb haben
500 Millionen Europäer nur gemeinsam eine Chance gegen die
aufstrebenden Großmächte China und Indien.“ (Merkel beim Volk in
Gillamoos) Das ist doch mal eine populäre Ansage, wofür es den
Euro, die (andren) Europäer und alle Härten der Antikrisenpolitik
braucht: Gegen so etwas wie die Gelbe Gefahr; die USA verschweigt
die Diplomatin. Worüber die deutschen Volksgenossen bei dieser
Ansage nicht ins Grübeln geraten dürfen, ist, dass ihnen und den
andren Völkern in Europa nur eins sicher in Aussicht gestellt
wird: Mehr Anstrengungen im „globalen Wettbewerb“, den ihre
Regierung gewinnen will.
Kritik an Merkels Euro-Politik gibt es in Deutschland schon, und
die geht prompt gegen die Euro-Partnerländer los. Was soll es
Deutschland nutzen, auch noch im Wettbewerb mit dem Rest der
Welt, Länder mitzuschleppen, an deren Schulden jeder sehen soll,
dass sie nichts als Schulden können? Deutschland in der
Griechenfalle, heißt der tägliche Sinnspruch, und die
„Euroskeptiker“ haben gegen deutsche Politiker sogar das
Verfassungsgericht angerufen. Und so geht die nationalistische
Leier wieder von vorn los: Deutschland vor Europa und Europa für
Deutschland…
Dabei kann man mitmachen.
Man kann aber auch folgende Fragen aufwerfen und zu beantworten
suchen:
• Was sind eigentlich der Euro und Europa für Deutschland? Worum
geht es im offiziell beschworenen „globalen Wettbewerb“, wenn es
um diese Währung geht?
• Was gerät für Deutschland in Gefahr, wenn Euro und Europa in
der Krise sind?
• Was ist das überhaupt für eine Krise des Euro und Europas, wenn
Deutschland wirtschaftliche Erfolge verbucht, in Euro, und andre
Eurostaaten nur Niedergang und Schulden, auch in Euro? Und wo
kommt diese Krise her?
• Was legt diese Krise über das „Gemeinschaftsgeld“ Euro und über
die Währungsunion frei?
• Was packt deutsche Politik an, wenn sie „Europa vollenden“
will? Und wie geht Deutschland das an, wenn es als deutsche
Führungsmacht in Europas Partnerstaaten zu Werke geht?
• Warum kommt es zum Streit unter den Euro-Ländern bei „ihrer“
Euro-Rettung, und worin besteht er? Und warum kommt es auch in
Deutschland selbst zum Streit? Das klärt dann auch Einiges für
die von Nationalisten so vorschnell beantwortete Frage:
• Wie kommt der normale Mensch darin vor?
Teil 1: Vorbemerkung
Teil 2: Was sind eigentlich der Euro und Europa für Deutschland?
Worum geht es im offiziell beschworenen "globalen Wettbewerb",
wenn es um diese Währung geht? Was gerät für Deutschland in
Gefahr, wenn Euro und Europa in der Krise sind?
Teil 3: Was ist das überhaupt für eine Krise des Euro und
Europas, wenn Deutschland wirtschaftliche Erfolge verbucht, in
Euro, und andre Eurostaaten nur Niedergang und Schulden, auch in
Euro? Und wo kommt diese Krise her? Was legt diese Krise über das
"Gemeinschaftsgeld" Euro und über die Währungsunion offen?
Teil 4-7: Was geht deutsche Politik an, wenn sie "Europa
vollenden" will? Und wie geht Deutschland das an, wenn es als
deutsche Führungsmacht in Europas Partnerstaaten zu Werke geht?
Warum kommt es zum Streit unter den Euro-Ländern bei "ihrer"
Euro-Rettung, und worin besteht er? Und warum kommt es auch in
Deutschland selbst zum Streit? - Darin: Diskussion
Weitere Publikationen zum Thema von argudiss oder von anderen:
"Von der D-Mark zum Euro und keinesfalls wieder zurück
Deutschlands Anteil an Europas Finanzkrise und sein
imperialistisches Interesse an ihrer Bewältigung" in
GegenStandpunkt 1-13
Das Buch „Das Finanzkapital“ beim GegenStandpunkt-Verlag
In der Not zeigt der marktwirtschaftliche Expertenverstand, was
er vermag Die geistige Bewältigung der Finanzkrise beim
GegenStandpunkt-Verlag
Öffentliche Meinungsbildung im „schwarzen Herbst“ 2008 beim
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Der Welterfolg einer neuen Technik finanzkapitalistischer
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