Folge 157 – Süßholz raspeln mit Maltman
In Folge 157 verkosten wir zwei spannende Whiskys von Benrinnes und
diskutieren Themen wie die Sherry-Süße-Skala, den Anteil von
Bourbon in Discounter-Bourbons und die Frage: Was ist eigentlich
ein Maltman? Hört rein bei "Grab the Glass",
27 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
In Folge 157 – Süßholz raspeln mit Maltman
verkosten wir zwei spannende Whiskys von Benrinnes. Allerdings
kommt auch anderes nicht zu kurz: von der Sherry-Süße-Skala über
die Frage, wie viel Prozent Bourbon sich eigentlich in
Discounter-Bourbon befinden (hier sind wir tatsächlich einmal
kurz falsch abgebogen, dann aber schnell wieder auf den Pfad der
Weisheit zurückgekehrt), bis hin zu: Was ist eigentlich ein
Maltman? Wir beantworten viele Fragen und sinnieren über sinnlose
Dinge – also eigentlich wie immer. Am besten hört ihr einfach
selbst rein, denn es ist Freitagabend und damit wieder Zeit für
“Grab the Glass”, den Whisky-Podcast.
Aus den schottischen Gefilden Benrinnes
Benrinnes 2010 – Càrn Mòr Strictly Limited – Oloroso Sherry
Benrinnes 11 y.o. – The Maltman – MADEIRA Finish – Single
Malt Whisky
Benrinnes 2010 – Càrn Mòr Strictly Limited – Oloroso Sherry
Aroma
Toffee
Apfel
Orange
Minze
Eichennoten
Geschmack
Vanille
Dunkle Früchte
Sherry Noten
Süße
Nüsse
Abgang
lang
trocken
Sherry Noten
Dunkle Schokolade
Benrinnes 11 y.o. – The Maltman – MADEIRA Finish – Single
Malt Whisky
Aroma
fruchtig
Hauch von Pflaume
geröstete Eiche
Geschmack
glatt
cremig
Früchte
Hauch von Gewürzen
Butterscotch
Abgang
warm
etwas Lakritz
dunkle Schokolade
Destillerie(n) der Folge im Überblick
Benrinnes
Inhaber
Diageo
Gründungsdatum
1826
Ø Liter Whisky pro Jahr
ca. 3,5 Millionen Liter
Master Distiller
Wird vom Diageo-Team geleitet
Dauerbrenner (Core Range)
Flora & Fauna 15 Jahre (eingestellt)
Hauptsächlich über unabhängige Abfüller erhältlich
Die Geschichte der Benrinnes-Destillerie, gelegen am Fuße
des gleichnamigen Berges in der schottischen Speyside,
ist von Widerstandsfähigkeit geprägt. Gegründet wurde sie
1826 von Peter MacKenzie, doch nur drei Jahre später
wurde die ursprüngliche Brennerei von einer verheerenden
Flut, dem „Great Flood of 1829“, vollständig zerstört.
Unbeirrt wurde sie 1835 von John Innes an einem
sichereren Ort wieder aufgebaut. Im Laufe der Jahrzehnte
wechselte die Destillerie mehrfach den Besitzer, bis sie
schließlich Teil der Distillers Company Limited (DCL) und
damit des heutigen Spirituosen-Giganten Diageo wurde.
Lange Zeit war Benrinnes ein gut gehütetes Geheimnis,
dessen Spirituosen fast ausschließlich für Blends wie
Johnnie Walker und J&B verwendet wurden.
Benrinnes ist berühmt für ihre einzigartigen und
traditionellen Produktionsmethoden, die einen schweren,
robusten und oft als „fleischig“ beschriebenen Whisky
hervorbringen. Eine Besonderheit war die bis 2007
praktizierte partielle Dreifach-Destillation, ein
komplexer Prozess, der dem Destillat eine
außergewöhnliche Tiefe und Komplexität verlieh. Obwohl
die Destillerie heute auf eine konventionellere zweifache
Destillation umgestellt hat, behält sie ihren Charakter
bei. Ein weiteres entscheidendes Merkmal sind die
traditionellen Worm Tubs zur Kühlung des Alkoholdampfes.
Diese altmodischen Kupferrohrschlangen, die in großen
Wasserbottichen liegen, sorgen für einen geringeren
Kupferkontakt und fördern die Entstehung von schwereren,
schwefelhaltigen Aromen, die den Benrinnes-Stil prägen.
In der modernen Whisky-Welt hat Benrinnes einen
regelrechten Kultstatus erlangt, insbesondere unter
Kennern und Liebhabern. Da es so gut wie keine
offiziellen Standardabfüllungen von Diageo gibt – die
15-jährige „Flora & Fauna“-Abfüllung war lange die
einzige, ist aber inzwischen schwer zu finden – blüht der
Markt für unabhängige Abfüller. Marken wie Càrn Mòr oder
The Maltman, wie in der Anfrage erwähnt, bringen
regelmäßig herausragende Single Cask Abfüllungen auf den
Markt, die die Qualität und Vielseitigkeit des
Benrinnes-Destillats zeigen. Besonders gut harmoniert der
kräftige Charakter des Whiskys mit Sherryfässern, was zu
reichen, komplexen und intensiven Geschmacksprofilen
führt, die von Whisky-Enthusiasten hoch geschätzt werden.
Fun Fact: Der “fleischige” Charakter
Der oft beschriebene “fleischige” oder “umamiartige”
Charakter von Benrinnes-Whisky ist kein Zufall. Er ist
eine direkte Folge der Kombination aus der historischen
partiellen Dreifach-Destillation und der Verwendung von
Worm Tubs. Diese Methoden bewahren schwerere,
schwefelhaltige Verbindungen im Destillat, die sich
während der Reifung in komplexe Aromen von Suppenbrühe,
Leder oder sogar gegrilltem Fleisch verwandeln können –
ein Profil, das in der Speyside einzigartig ist.
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